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Alt 15.11.2007, 18:57   #1
lyrwir
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 449


Standard In der Fabrik

Schwitzend stehen sie an den Geräten, legen Hebel um, prüfen Temperaturen und Materialflüsse, ziehen Schrauben nach, schauen auf Bildschirme. Ein betäubender Lärm erfüllt die Halle, alle Arbeiter tragen Ohrschützer, große, orangefarbene Aufsätze. Schutzbrillen, Hand- und Sicherheitsschuhe vervollständigen die Ausrüstung. Kommunikation erfolgt über Gesten, wichtige Meldungen per Email.
Für das körperliche Wohlergehen der Arbeiter ist vorbildlich gesorgt. Das Mittagessen in der Kantine ist kalorienarm, mit schonend gedämpftem Gemüse und auf den Punkt gekochten Sättigungsbeilagen. Dem seelischen Befinden wird durch Yogakurse und Wellness-Wochenenden Rechnung getragen. Die Teilnahme ist kostenfrei, aber verbindlich.
Wer hier arbeitet, hat sein Auskommen und freut sich über eine krisenfeste Anstellung. Es gibt noch so viel zu tun, ständig kommen neue Aufgaben hinzu: die Entwerter an den Geldvernichtungsmaschinen blicken hoffnungsvoll in ihre Zukunft.
lyrwir ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.07.2008, 22:35   #2
erstmalsooderwie
 
Dabei seit: 11/2007
Beiträge: 79


Argh, das hab' ich vor Ewigkeiten mal gelesen, und dann nicht geantwortet, weil ich dachte, da kommt noch genug von anderen Usern, und sooo viel kann ich dazu auch nichts sagen, und was ist jetzt? Gammelt dieser Text kurz vor der Verschiebung in die Untiefen den Forenseite zwei herum!
Also: Meiner Meinung nach hätte man den Text noch weiter (nicht besser) ausschmücken können. Auch denke ich, dass man evtl. einen anderen, passenderen Beruf hätte wählen können, welchen, das überlege ich mir morgen, heute bin ich zu müde. Hauptsach, der Text kommt aus der Präversenkung, damit ich ihn morgen noch wiederfinde, ansonsten gefällt er mir nämlich sehr gut. Schöne Träume,
erstmals. ...

:\\edit:
Die Einleitung kommt mir merkwürdig vor. So lange man sich nicht in einer Sauna befindet, wird "schwitzen" so weit ich weiß im Allgemeinen als etwas lästiges gewertet, in Verbindung mit einer Arbeit lässt es die Arbeit als anstrengend erscheinen. Ich glaube nicht, dass das beabsichtigt ist. Sicher, es gibt "viel zu tun", aber das kann man auch anders darstellen, beispielsweise irgendwas mit "Akkordarbeit" oder "sie sind jeden Tag um mehr Produktivität, um höhere Effizienz bemüht".
Im Großen und Ganzen fängst du nun an, zu beschreiben, wie gut es den Arbeitern geht. Wie ich schon sagte, mE hätte man das noch ein wenig mehr übertreiben können - du versuchst es realistisch zu halten, das lässt evtl. den Bezug zur Realität nicht so schnell flöten gehen, wodurch der Text mehr zum Nachdenken anregt, Geschmackssache, aber imo gut.
Mit "ein anderer Beruf" habe ich mich vllt. etwas ungeschickt ausgedrückt - ich meine etwas wie "Schuldscheindruckerei", oder... hmm, auch ein schlechtes Beispiel... Geldvernichtuingsanlagen sind ein starkes Bild, aber bei näherer betrachtung wirft es Fragen auf. Vielleicht benutzt jetzt einfach alle Welt Kreditkarten? In unserer sich mehr und mehr digitalisierenden Welt gar nicht einmal so unwahrscheinlich. Was ist überhaupt ohne Bargeld? Werden die Entwerter eines Tages ihr eigenes, "sicheres Auskommen" entwerten müssen? Gerade dieser Beruf bringt das vorher so schön aufgebaute Bild des gesicherten Arbeitsplatzes ins Wanken. Ich denk' noch mal drüber nach.
Noch einmal: Wahrscheilnich nicht eines deiner besten Werke, aber immer noch sehr gern gelesen, und geschmunzelt .
erstmalsooderwie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.07.2008, 18:22   #3
lyrwir
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 449


Hallo erstmalsooderwie,
danke für das Hervorziehen. Das Schwitzen sollte eigentlich anzeigen, dass die Maschinen auf Hochtouren laufen, die negative Bedeutung habe ich nicht so gesehen, eher, dass es eben dazugehört, bei körperlicher Arbeit zu schwitzen.
Die Geldvernichtungsmaschinen sind einfach Gelddruckmaschinen. Je mehr von dem Zeug produziert wird, desto wertloser wird es und die Maschinen laufen und laufen.
Grüße,
LW
lyrwir ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2008, 21:49   #4
Zebul
 
Dabei seit: 06/2008
Beiträge: 15


Hallo, ich hol' ma deinen Text wieder hervor.

Kleine Anmerkung:

Du hättest den Text durch ein interessanteres Vokabular etwas mehr Leben und Bildintensität einhauchen können.

Wörter wie Materialfluss, vervollständigen oder körperliches Wohlergehen klingen eher nach einem Bericht eines Unfallinspekteurs.

Auch solche Ausdrücke wie orangefarbene Aufsätze kann man m.M.n. auch metaphorischer Ausdrücken.

Trotzalledem eine nette Idee diese Geldvernichtungsmaschinen.

Aber wie gesagt: Etwas sprachlicher aufgewertet hätte dein Text mehr Qualität (Vielleicht hast du das auch nicht beabsichtigt...)
Jetzt wirkt er eher wie ein dünner Klebestreifen - etwas abgenuddelt aber er hält doch noch einiges.
Zebul ist offline   Mit Zitat antworten
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