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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 04.02.2016, 21:31   #1
männlich Konan Levin
 
Dabei seit: 02/2016
Alter: 24
Beiträge: 7

Standard Bernstein

Bernstein

Lieber stolperst du entlang
deiner liegenden Steine,
sehe kaum, sehe kaum
dazwischen,
fühle die Scherben in den
Händen, ihre kühle, ihre
messerscharfe Kühle,
und die Welt mir entwischt,
lebst du bald noch undenkbar?
Vergessen, verblichen die
Sorgen von Tageszeitungen,
gerät die Sprache aus dem Zweig,
bald du stirbst, nun ich weiß,
der Ferne für dich klirrend,
ich kenne dich und du mich nicht,
ist's für dich weithin verwirrend?
Das ein klarer Mond mir
im Munde mindestens bricht,
sterb ich ? Wohl bekannt ist
mir die Träne Einsamkeit,
wer lässt sich sacken, sich
verschmähen bist du's doch
wohle nicht befreit,
um dich herumgesprochen,
da höre es aus mir heraus,
und ziehe ihn, den Schmetterling
aus meiner Faust.
Konan Levin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.02.2016, 15:04   #2
männlich Sylvester
 
Benutzerbild von Sylvester
 
Dabei seit: 11/2005
Ort: Nördliche Hemisphäre
Alter: 55
Beiträge: 438

Hallo Konan Levin,

willkommen bei poetry.de.

Dein Gedicht enthält einige interessante Formulierungen, dennoch habe ich ein paar kritische Anmerkungen:

1. Die Inversionen "die Welt mir entwischt" / "bald du stirbst" / "nun ich weiß" sind in der Form nicht notwendig. Sie klingen, als ob Meister Yoda spräche und bringen eine unfreiwillige Komik in den Text.

2. Zeile 17: "Das ein klarer Mond mir" -> Dass

3. Der Titel "Bernstein" erschließt sich mir nicht aus dem Text. Vielleicht magst Du erläutern, wie Du darauf gekommen bist ?

Alles in allem habe ich das Gedicht aber gern gelesen.

Gruß,

Sylvester
Sylvester ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.02.2016, 16:20   #3
männlich Konan Levin
 
Dabei seit: 02/2016
Alter: 24
Beiträge: 7

Hallo Sylvester,

Ich bin überrascht, so schnell eine Rückmeldung
zu einem Erstlingswerk zu bekommen. Mich freut es, dass du das Gedicht gern gelesen hast, vor allem aber habe ich mich über die Kritikpunkte gefreut.

Diese Inversionen mögen wohl eine stechende Farbe haben, genau das war beabsichtigt, einen harmonierenden Text am Ende nicht zu sehr ernst wirken zu lassen. In jedem Fall sollte man mit Inversionen sparsam verfahren, es klingt schnell nach ,,Meister Yoda" wie du sagst und dennoch hab ich es mir so auf eine Weise gewünscht.
Ich wollte in jedem Fall ein störendes Gefühl beim Leser hervorrufen, sodass er am Konstrukt des Gedichts selbst kreativ wird und es mit besseren ,,Worten" füllt.


Außerdem danke ich dir, für den Hinweis auf "Das" in Vers 17.

Bernstein 'soll' eine Art heilende Wirkung haben, etwas schmerzstillendes und doch ist
der Text eine ausgedehnte Wunde, eine Sicht die je öfter sie erzählt wird, irgendwann nur noch ohne Sinn bleibt, ihr Konstrukt ist nur das übrige Skelett des lyrischen Ichs.


Grüße,

Konan Levin
Konan Levin ist offline   Mit Zitat antworten
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