Die Ohrfeige

[Ilka-Maria]

Dann kam der Tag, an dem sie rannte,
die Kühle schlug sie ins Gewand,
obwohl ihr noch die Wange brannte
und feurig lohte: Schand, Schand, Schand!

Sie lief auf Nimmerwiedersehen,
ließ alles, was einst war, zurück.
Wie’s weitergeht, was wird geschehen?
Vielleicht wird’s ja ein Quentchen Glück.

Das Glück entpuppe sich als Bengel,
der fest im Lebenssattel saß
und gerade deshalb als ein Engel
Herkunft und Mutter ganz vergaß.

3. November 2013
© Ilka-Maria

[Sonnenwind]

Gelungener Text.

Nur die letzte Strophe läßt mich etwas grübeln. Da bleibt irgendwie ein Rest.
Das geht nicht ganz auf. Oder doch?

Meine Idee wäre:

Das Glück entpuppte sich als Engel,
der fest im Lebenssattel saß
und gerade deshalb bald als Bengel
Herkunft und Mutter ganz vergaß.

LG
Sonnenwind

[Thing]

In S3V1 hast Du ein t unterschlagen.

Später mehr.

LG
Thing

[Ilka-Maria]

Geänderte Fassung (3. Strophe):

Die Ohrfeige

Dann kam der Tag, an dem sie rannte,
die Kühle schlug sie ins Gewand,
obwohl ihr noch die Wange brannte
und feurig lohte: Schand, Schand, Schand!

Sie lief auf Nimmerwiedersehen,
ließ alles, was einst war, zurück.
Wie’s weitergeht, was wird geschehen?
Vielleicht wird’s ja ein Quentchen Glück.

Das Glück entpuppte sich als Bengel,
der fest im Lebenssattel saß
und deshalb, ganz der falsche Engel,
Herkunft und Mutter ganz vergaß.

[Jeronimo]

Das Glück entpuppte sich als Bengel, I.M.
Das Glück entpuppte sich als EngelSonnenwind

Engel und Bengel sind für mich zwei verschiedene Sachen, schon von der Denke beim Schreiben.
Und mit Bengel ist hier speziell jemand gemeint und kein verklärtes Wesen. Das der zum Engel wird, hat wieder eine andere Bedeutung.
Die geänderte Fassung ist besser, es war aber schon vorher gut. Die Auswirkungen der Ohrfeige kommen gut rüber.

Jeronimo

[Thing]

Ich schließe mich bequemerweise Jeronimo an.
(Heut bin ich von Energie weit entfernt)

LG
Thing

[Kurier]

Liebe Ikla,
wieder eines Deiner klaren melancholischen, leider auch die Hoffnung enttäuschenden, wirklichkeitsbezogenen Schicksalsgedichte.
Es liest sich, als wenn Sie, vom Regen über die Traufe, direkt in die … gefallen sei; mit scharfem Biss verfasst.
LG Dieter

[Thing]

Zitat von Ilka-Maria

Geänderte Fassung (3. Strophe):

Die Ohrfeige

Dann kam der Tag, an dem sie rannte,
die Kühle schlug sie ins Gewand,
obwohl ihr noch die Wange brannte
und feurig lohte: Schand, Schand, Schand!

Sie lief auf Nimmerwiedersehen,
ließ alles, was einst war, zurück.
Wie’s weitergeht, was wird geschehen?
Vielleicht wird’s ja ein Quentchen Glück.

Das Glück entpuppte sich als Bengel,
der fest im Lebenssattel saß
und deshalb, ganz der falsche Engel,
Herkunft und Mutter ganz vergaß.

Gelungen!
Pfiffiges Ende.

[Ilka-Maria]

Danke für Euer Feedback.