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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 18.06.2011, 22:27   #1
weiblich Ilka-Maria
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Standard Angriff

Die Armbrust am Auge, dein Herz im Visier,
lege ich an, denn Du gehörst mir.
Ich hab‘ dich gewählt, du weißt es noch nicht,
wie lockt mich dein Leib und verführt dein Gesicht!

Du herzliebstes Puttchen, so speckwadig fein,
rede‘ du mir nichts von Fleischlüsten ein:
Auf die reine Liebe bin ich bedacht
und halte mit Seele und Leib darauf Wacht.

18. Juni 2011
Ilka-Maria
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Alt 01.07.2011, 23:26   #2
weiblich Ex-Encki
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Hallo Ilka-Maria,

dieser Angriff und die darauf folgende Abwehr gefällt mir!
Im Großen und Ganzen fließen die Zeilen in ihrer Unregelmäßigkeit dahin.
Was mir nicht so gut gefällt, ist die zweite Zeile der zweiten Strophe: "red du mir nichts von Fleischlüsten ein:" würde mir besser gefallen, weil es ein Ausruf ist und klanglich anschmiegsamer ist. So passen die Silbenzahlen der ersten und zweiten Strophe auch zusammen.

Das Thema gefällt mir sehr gut. Ich muss da an "Ein Sommernachtstraum" denken, wo der Elfenkönig und Puck u.a. mit den Herzen der Menschen spielen.
Das Lyrische Ich entmachtet den Engel, Amor, vielleicht sogar Gott? die Götter?, das Schicksal, ...! Es nimmt sein Leben, seine Liebe selbst in die Hand bzw. lässt es/sie sich nicht aus der Hand nehmen.
Das LI will die Wahre Liebe und keine Fleischeslüste.
Für mich stellt sich nur die Frage: Können wir wirklich darüber bestimmen, wen wir lieben? Und schließt sich Liebe und Lust aus?
Aber diese Fragen laste ich dem Gedicht nicht an. Es wirft sie ja auf.

Liebe Grüße
Encki
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Alt 02.07.2011, 02:23   #3
männlich Ex-Schamanski
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Eros versus coniunx dedicata. Darauf muß man erst einmal kommen.

Penelope versus Helena. Ende bekannt.
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Alt 02.07.2011, 06:27   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Für mich stellt sich nur die Frage: Können wir wirklich darüber bestimmen, wen wir lieben? Und schließt sich Liebe und Lust aus?
Danke für die ausführliche Auseinandersetzung mit diesem kleinen Zufallsgedichtchen.

Die von Dir gestellte Frage ist hier nicht das Thema. Es geht lediglich darum, das eigene Leben in der Hand zu behalten, wie Du ja treffend bemerkt hast.
Liebe und Lust können sich ausschließen, denn Lust kann man auch ohne Liebe empfinden. Genau das wird hier abgelehnt. Dagegen ist bei wahrer Liebe nichts gegen Lust einzuwenden.

Kurz gesagt, geht es lediglich um die Abwehr eines billigen, launischen Verführungsversuchs.

LG
Ilka-M.
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Alt 02.07.2011, 18:48   #5
weiblich Ex-Encki
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Beiträge: 424

Zitat:
Kurz gesagt, geht es lediglich um die Abwehr eines billigen, launischen Verführungsversuchs.
Dat hab ich schon verstanden.
Zitat:
Liebe und Lust können sich ausschließen, denn Lust kann man auch ohne Liebe empfinden.
Liebe und Lust können sich ausschließen. Wer hat da etwas Gegenteiliges gesagt. Auch Liebe existiert ohne Lust. Meine Frage zielte darauf ab, ob Liebe und Lust sich prinzipiell ausschließen, was das LI ja zu trennen versucht. Meine Frage war auch eher rhetorischer Natur bzw. ein erhobener Zweifel an der Einstellung des LI. Denn die Fleischeslüste bringt es ja schon in Zusammenhang mit der Liebe, der reinen Liebe. Grenzt es die Begriffe doch erst durch das Wort "rein" ab.
Was ist die reine Liebe? Ist es die saubere Liebe? Oder die absolute Liebe?
Wenn diese Fragestellungen (s.o.) nicht dazu gehören, finde ich es nicht differenziert genug.

Liebe Grüße
Encki
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Alt 02.07.2011, 20:21   #6
weiblich Ilka-Maria
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"Rein" hat hier nichts mit "sauber" zu tun (was ist das überhaupt?), sondern mit "wahr" bzw. "ehrlich".

Das Wort "rein" hat viele Bedeutungen und kann auch "ganz" bzw. "unversehrt" heißen.

Es bleibt jedem Leser überlassen, wie er es für sich deutet. Das liegt nicht in meiner Verantwortung.
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Alt 02.07.2011, 21:52   #7
weiblich Ex-Encki
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Dabei seit: 06/2011
Beiträge: 424

Ich merk schon, Du verstehst mich nicht.
Ich versuch Dir nur zu vermitteln, wie das Gedicht bei mir ankommt. Und das mache ich oft mit Fragen. Ich will keine Antworten vom Dichter, außer sie stehen im Text.

Aber ich denke, dass ich Dein Gedicht verstanden habe. Das Feedback hast Du mir ja auch gegeben. Manchmal ist es schwierig den Anderen in seiner Ausdrucksform zu erfassen, da man fast nur aufs Wort angewiesen ist.

Ich finde Dein Gedicht echt gut. Die Idee den Angriff der nicht gewollten Liebe abzuwehren, finde ich sehr geschickt gelöst. Eine Liebe, die einem nicht entspricht, abzulehnen ein interessantes Thema.
Bei meinem ersten Feedback habe ich -wie ich es meistens tue- einfach erzählt, was in mir vorgeht, wenn ich über den Inhalt des Gedichtes nachdenke. Dafür sind Gedichte doch auch da, oder?
Ich gebe gerne Feedbacks, so kann der Lyriker überprüfen, ob sein Gedicht so ankommt, wie er es meint. Wenn das mehrere machen, hat er einen besseren Überblick. Ist ja klar, jeder hat seine Erfahrungen und teilweise unterschiedliche Assoziationen.

Die Aussagen
Zitat:
Die von Dir gestellte Frage ist hier nicht das Thema. Es geht lediglich darum, das eigene Leben in der Hand zu behalten, wie Du ja treffend bemerkt hast.
und
Zitat:
Es bleibt jedem Leser überlassen, wie er es für sich deutet. Das liegt nicht in meiner Verantwortung.
widersprechen sich. Aus meiner Sicht machst Du Dich so unangreifbar. Vielleicht gut für Dich, aber auch gut für die Diskussion über Deine Gedichte? Ich glaube nicht.

Trotzdem liebe Grüße
Encki
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Alt 03.07.2011, 14:44   #8
weiblich Ilka-Maria
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Diese Interpretationswut ist mir zu blöd.
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Alt 03.07.2011, 18:24   #9
gummibaum
 
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Beiträge: 10.909

Das ist aber ein nettes Paar. Sie so lüstern, er so hehr.

LG gummibaum
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