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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 21.07.2013, 15:31   #1
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Standard Heilloses Wirrwarr

Du - wir - da war doch was!
Dein wirres Reden, deine Lügen
verletzen uns zutiefst.

Ich finde keine Worte mehr,
die dich entschulden könnten.

Kann dir nicht in die Augen schaun,
auch du schaust uns nicht an.

Warum verletzt du uns und dich,
tust dir das an? Bist du - krank?

Es tut so weh.

Seh ich was, was du nicht siehst?
Siehst du es doch und siehst noch was,
was ich nicht seh und sagst es nicht?

Du willst es so. Willst einfach gehn.
Dann geh.

Geändert von simbaladung (21.07.2013 um 19:36 Uhr) Grund: Korrektur
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2013, 17:07   #2
weiblich Ilka-Maria
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Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Zitat:
Kann dir nicht in die Augen schaun,
auch du, du kannst es nicht.
Das glaube ich gerne, liebe Simba: Ich kann mir sogar bei größtem Willem nicht in die eigenen Augen sehen!

Kleiner Fauxpas ... aber Scherz beiseite:

Ich habe nichts gegen Texte, die aus einfachen Wörtern aufgebaut sind, wenn diese Wörter stark sind und dem Inhalt entsprechend unter die Haut oder ins Herz gehen. Das ist kein Widerspruch: Es gibt viele einfache Wörter, die im richtigen Kontext ziemlich zuschlagen können.

Dein Text belässt es jedoch bei einer leidenschaftslosen Aufzählung von Vorwürfen. Die Tiefe des Schmerzes, den das lyrische Ich aufgrund von Lügen und Enttäuschung zu spüren vorgibt, vermittelt sich dem Leser nicht.

Wo sprüht der Zorn? Wo wird der Finger in die Wunde gebohrt? Warum wird dem lyrischen Du nur das gesagt, was es selbst weiß, statt es offen der Herzlosigkeit, des Verrats, des Treuebruchs, des Egoismus und letztendlich des Vertragsbruchs zu bezichtigen?

Statt dessen wird ein zaghafter Versuch der Entschuldigung angeboten, was in Widerspruch zu Vers 5 steht: "Bist du - krank?"

Die Stärke des Gedichts liegt darin, dass es nicht weinerlich wird. Es ist eine Abrechnung, in der nicht groß mit Zahlen oder sonstigen Messwerten hantiert wird, weil die Rechnung sowieso nur auf null ausgehen kann: Alle Beteiligten sind Verlierer. Dieses Fazit stimmt nur allzu oft.

Ein Text gefasster, aber trauriger Resignation.

Wenn das Dein Grundgefühl beim Texten war, hast Du alles richtig gemacht. Und vielleicht habe ich Dich dann doch richtig verstanden, obwohl ich persönlich bei gebrochenen Versprechungen und Heißbreigetänzel einen dicken Hals und Wut im Bauch kriege.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2013, 19:58   #3
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Hallo Ilka,

den Faux Pas hab ich berichtigt. Danke.

Ich freu mich, dass du dich mit meinem Text beschäftigt hast.

Zitat:
Wenn das Dein Grundgefühl beim Texten war, hast Du alles richtig gemacht. Und vielleicht habe ich Dich dann doch richtig verstanden, obwohl ich persönlich bei gebrochenen Versprechungen und Heißbreigetänzel einen dicken Hals und Wut im Bauch kriege.

Genau das war´s, was ich ausdrücken wollte.

Da ist keine Wut, nur Trauer, Nicht-verstehen (eine von vielen Versionen
fing sogar so an). Das LI denkt sich die Birne krumm, weil sein Bild von diesem Menschen ein ganz anderes war und eigentlich immer noch ist und sein
Verhalten nicht passt. Daher auch die Frage: Bist du krank? Könnte man als Widerspruch zu Vers 5 sehen, ist aber als ein Nacheinander des Gedankengangs zu verstehen, erst ... später eine vage Vermutung.

Warum da keine Wut ist, frag ich mich auch, aber es ist so.

lg simba
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
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