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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 14.07.2013, 00:29   #1
männlich WilliWonka
 
Benutzerbild von WilliWonka
 
Dabei seit: 07/2013
Ort: Hamburg
Beiträge: 4

Standard Trauerweide

Sanft schwebend auf Messersschneide
blutgetränkt die Trauerweide.
Und der Leib ganz ohne Fröhlichkeit,
kalt und bleich unter der trauernden Weide verweilt.

Der Blutmond über allem wacht,
die Weide verwelkt und ein neuer Keim entfacht.
Doch bleibt der Leib nicht möglich zu gehn,
Jahr um Jahr verbannt die trauernde Weide zusehn.


P.s.: Ich weiß ist nicht lang aber wäre toll, wenn ihr eure gedanken dazu in die kommentare schreibt.
WilliWonka ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2013, 04:02   #2
männlich Krebsgestoeber
 
Benutzerbild von Krebsgestoeber
 
Dabei seit: 03/2013
Alter: 31
Beiträge: 313

Dieses Gedicht gehört eher in die Kategorie: "Dunkle Welten und Abgründiges".

Die Atmosphäre, sowie die Wortwahl sagen mir absolut zu. Jedoch gibt es da einige Fehler oder auch Missverständnisse, welche ich hier anmerken möchte.

Zitat:
Zitat von WilliWonka Beitrag anzeigen
Sanft schwebend auf Messersschneide / "Messers Schneide" oder (wie mir aufgrund des unhebigen Auftakts besser gefallen würde) "des Messers Schneide".
blutgetränkt die Trauerweide. / Ist die gesamte Trauerweide blutgetränkt oder nur das herabhängende Blätterwerk?
Und der Leib ganz ohne Fröhlichkeit, / Hier kommt die Frage auf, wer der Erzähler ist. Der Mörder? In diesem Fall fände ich es unpassend das Synonym "Fröhlichkeit" zu verwenden.
kalt und bleich unter der trauernden Weide verweilt. / Sehr lange und ebenso wenig rhythmische Zeile. Ich habe das Gefühl, dass ich in meinem Lesefluss durch Treibsand wate.

Der Blutmond über allem wacht,
die Weide verwelkt und ein neuer Keim entfacht. / Es kann nur etwas entfacht werden und nicht entfachen.
Doch bleibt der Leib nicht möglich zu gehn, / "dem Leib" oder Semikolon hinter Leib. Am Ende der Zeile würde ich ebenfalls Semikolon oder Punkt bevorzugen.
Jahr um Jahr verbannt die trauernde Weide zusehn. / Komma hinter verbannt. Es heißt "zu sehn". Ich dachte außerdem, die Weide sei in der Zwischenzeit verwelkt und neu gewachsen, so dass die angesprochene Person keinen kontinuierlichen Blick auf sie hat.
Der Leib, von welchem die Rede ist, liegt also nicht unter der Erde, sondern an der Erdoberfläche. Es handelt sich um einen Ort, den kein Mensch außer dem Erzähler und der Leiche jemals passieren wird. Ist der Erzähler ein unabhängiger Betrachter, ein Allwissender, ein Trauernder oder doch der Mörder? Vielleicht ist die Person (ich tippe auf weiblich) ja nur vom Baum gefallen...

Ich finde, diesem Gedicht fehlt trotz der atmosphärischen Bilder ein gewisser Einblick in den Rahmen. Sollte dieser auch nur eine Zeile in Anspruch nehmen, er wäre nötig, damit der Leser überhaupt die Möglichkeit hat, sich über den Inhalt, die Hintergründe, die eingeflossenen Gefühle, mögliche Anspielungen etc. Gedanken zu machen und sie hier zu äußern.

Ich hoffe, dass du mich jetzt nicht hasst, aber niemand macht sich diese Mühe, wenn er nicht findet, dass da potenziell mehr geht.

Gruß
Krebsgestoeber
Krebsgestoeber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2013, 18:42   #3
weiblich Sombra di Nova
 
Benutzerbild von Sombra di Nova
 
Dabei seit: 07/2013
Ort: Wo auch immer ich mich wohlfühle
Alter: 24
Beiträge: 69

Mir gefällt deine Art, Situationen zu beschreiben und zu formulieren.
Anscheinend verfügst du über einen ausgeprägten Wortschatz.
Sombra di Nova ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
einsamkeit, monotonie, trauer

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