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Alt 13.08.2007, 15:59   #1
gambi
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 8

Standard {Monolog} Ich und Ich

Was mir an diesem Text besonders fehlt, ist ein sinnvolles Ende. Irgend eine richtige Pointe. Nicht nur der Gedanke wieder einmal nicht mit sich selbst ins Reine gekommen zu sein sondern irgendwas intensiveres.
Vielleicht fällt jemanden ja was ein.

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Ich und Ich

„Na, Kumpel. Wie geht’s dir heute?“
„Bescheuerte Frage. Du bist ich, du weißt wie ich mich fühle. Warum fragst du also?“
„Ich sehe dich einfach gerne leiden – Moment das heißt du siehst dich auch gern leiden. Immerhin bist du genauso wie ich Du siehst dich also gerne in der Rolle des armen Hilflosen. Dem nichts gelingt. Der gegen den sich die Welt verschworen hat. Ist es nicht so?“
„So ein quatsch! Warum rede ich überhaupt mit dir? So etwas bescheuertes. Selbstgespräche. Pah! So was hab ich doch nicht nötig!“
„Du hast sie nötig. Sogar sehr nötig wie mir scheint. Du würdest nicht so oft mit mir reden, wenn du mich nicht brauchen würdest. Ohne mich würdest du doch nie auf den richtigen Pfad zurück finden. Wer sorgt denn dafür, dass du über dein Verhalten nachdenkst? Du selbst? Nun in gewisser Weiße ja schon, du traust dich nur nicht dir einzugestehen, dass du was falsch gemacht hast. Deshalb brauchst du mich dafür.“
„Da irrst du dich aber gewaltig. Ich löse meine Probleme ganz einfach allein. Dich brauch ich nicht. Du schaltest dich nur immer ungefragt in meine Gedanken ein. So wie das letzte mal. Weißte noch? Auf der Party mit der hübschen Brünette. Da hast du es wirklich geschafft mich aufzuhalten. Ich bin nicht zu ihr zu gegangen, hab nicht mit ihr geredet. Und warum? Weil du gesagt hast das es sich nicht lohnen würde.“
„Wer sagt denn das du auf mich hören musst? Du hättest doch einfach zu ihr gehen können, auch wenn ich dir davon abrate. Nein ich war nicht Schuld. Das ist nur wie üblich deine Ausrede. Du schiebst die Schuld immer auf jemand anderen. Im übrigen war es absolut richtig, dass ich dich aufgehalten habe.“
„Warum sollte das richtig gewesen sein?“
„Wie oft hast du mir schon von deiner Sabrina vorgeschwärmt? 100 mal? Oder noch öfters? Ich weiß es ehrlich nicht mehr. Und dann willst du dich trotzdem an jemand anderen ranmachen? Obwohl es jemand anderen in deinem Leben gibt?“
„Sie gehört nicht zu meinem Leben. Nicht mehr.“
„Das konnten wir damals noch nicht wissen.“
„Das ist mir scheiß egal! Du hast mir nicht geholfen. Als sie sich von mir getrennt hat warst du auf einmal ganz still. Kein Wort. Nicht ein einziges Wort hast du gesagt. Ich hab mich so alleine gefühlt.“
„Du hast mich nicht an dich ran gelassen. Kein Platz für Sinnvolle, Ruhige Gedanken. Nur Gefühle – Hass, Trauer und Enttäuschung. Ich konnte dir nicht helfen.“
„Wer versteckt sich jetzt immer hinter Ausreden? Du hättest es schaffen können. Du hättest meine Gefühle überwinden können und mir helfen.“
„Nein das konnte ich nicht. Und weißt du auch warum?“
„Nein – sag mir warum.“
„Weil ich, du bin. Weil ich genauso bin wie du.“
„Ich verstecke mich nicht immer!“
„Oh doch das tust du und du weißt es ganz genau. Du weißt das ich Recht habe. Du benutzt mich ja nur um es dir selbst klar zu machen.“
„Du lügst.“
„Du weißt das ich nicht lüge.“
„Oh doch du lügst. Wenn du wie ich bist dann lügst du andauernd. Immer wenn es darauf ankommt eine Entscheidung zu treffen versteckst du dich hinter Lügen.“
„Ich sehe wir kommen voran.“
„Wie meinst du das?“
„Du gibst selbst zu, zu lügen.“
„. ... “
„Warum bist du auf einmal so still?“
„Weil ich nicht mehr kann. Ich kann nicht mehr.“
„Du gibst schon wieder auf?“
„Ja. Du kannst mich nicht verändern. Du bist wie ich. Wie willst du mir helfen. Du schaffst es noch nicht einmal beim Thema zu bleiben. Statt dessen bringst du mich auf ganz andere Gedanken.“
„Das machst du schon selber. Da muss ich nicht nach helfen. Wenn du deine Beziehung verdrängen willst, kann ich dich nicht davon abhalten. Nur wirst du dir so nie helfen können.“
„Doch so kann ich mir helfen. Es ging bis jetzt immer. Du weißt das es immer funktioniert.“
„Irgendwann wird es zu viel. Du kannst deine Gefühle nicht immer begraben. Irgendwann müssen sie raus.“
„Lass mich endlich in Ruhe!“
„Nein du musst da jetzt durch.“
„Nein. Nein, muss ich nicht.“
.
.
.
„Wieder versagt. Wie lange es wohl noch so weitergeht? Wie viele Enttäuschungen brauchst du noch?“
„Das sehen wir wenn es so weit ist. Noch kann ich es nicht - noch nicht.“
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