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Alt 13.04.2020, 16:20   #1
männlich DextroX
 
Dabei seit: 04/2020
Alter: 34
Beiträge: 1

Standard Als der Zauberer zu spät kam (Teil 1)

Für Kinder ab 3 Jahren

1.
Es war einmal vor... Ja wie lang ist das wohl her... Ich weiß es selbst nicht mehr so genau. Nicht sehr lang jedenfalls, da krähte der aufziehbare Hahn des Zauberers Piccolo ungewöhnlich früh. Jedenfalls für sein Gefühl. Er machte die Augen auf und konnte nichts sehen, weil ein paar herbstlich gefärbte Blätter vor seinen Augen tanzten als er die letzten Bilder seines Traumes ausatmete. Danach kletterte ein winzig kleiner Igel unter seinem Kissen hervor und verkroch sich unter seinem Bett. Der Zauberer sagte: „Ah guten Morgen kleines Igelchen. Lass es dir gutgehen da unten. Ich muss jetzt aber leider los, Vino in die Zauberschule bringen und meine Erfindung verpacken. Hab einen guten Tag.“

2.
Piccolo hüpfte aus seinem Bett und stolperte über etwas Geschirr, das sich liebend gern über Nacht vor seinem Bett zu sammeln pflegte, während seine Socken sich im Spülbecken stapelten. „Verfluchter Ordnungszauber, wann werde ich den endlich beherrschen?“, murmelte er. Er schaufelte sich den Weg durch die herumliegenden und fliegenden Dinge frei bis zum Bett seines Sohnes und sagte sanft: „Wach auf Vino.“ Dabei streichelte er seinem Sohn über den Kopf, „Es geht gleich los zur Schule.“ Vino rührte sich kein bisschen. Der Zauberer versuchte es erneut, indem er ihn mit einer Feder kitzelte, die gerade zum Fenster hereingeschwebt kam. Nichts. Vino drehte sich lediglich auf die andere Seite und schnarchte laut weiter.

3.
Piccolo murmelte: „Dann muss ich wohl diesmal... Peliki Plaki Bum! Was weckt dich ganz sicher und ist lauter als eine startende Rakete? Eine Trompete!“ Ein ohrenbetäubender Trompetenstoß erklang. Glaubt ihr, dass er davon wach wurde? Und wie er davon wach wurde! Vino setzte sich senkrecht im Bett auf und starrte seinen Vater entgeistert an. „Vater spinnst du?! Ich muss schlafen verdammt noch mal.“ Piccolo erwiderte: „Aber jetzt nicht! Wir müssen gleich los zur Schule!“ Der Zaubererjunge gähnte nur: „Ich habe keine Lust, die Schule ist langweilig und nervig.“ Piccolo verdrehte die Augen.

4.
Ein Blick von ihm huschte in die Regale, wo die Kerzenuhr eigentlich stand, aber nirgends konnte er sie entdecken. Leicht genervt sagte er zu Vino: „Die Uhr ist schon wieder weg, jetzt hilf mal suchen, ich muss wissen, wie viel Zeit wir noch haben.“ Vino stichelte: „Warum sollte ich, wir sind doch eh zu spät, wie immer.“ Dann brummte er etwas unverständliches und wälzte sich aus dem Bett. Er duckte sich vor der vorbei schwebenden Küchenwaage und fiel kurze Zeit später beinahe über die Uhr. Er sagte zu seinem Vater: „Es ist Viertel nach.“ „Was?? Viertel nach schon?“, schrie Piccolo, „Oh je ich werde viel zu spät zur Spielzeug-Versammlung kommen, ab in die Schule, Frühstück gibt’s heute nicht. Tut mir leid!“

5.
Moment mal: Was kann denn so wichtig sein, dass keine Zeit für ein gemeinsames ausgiebiges Frühstück mehr ist? Da sind wir aber mal gespannt, nicht wahr? Vino erwiderte nun auch genervt: „Beruhige dich mal Vater, ich muss sowieso noch meine Aufgabe für Zuhause machen. Ein paar Insekten einfangen, die wir heute verwandeln sollen.“ Piccolo lief dunkel an und brachte keuchend hervor: „Aber das geht nicht, weil ich mich sonst schrecklich blamieren werde. Bitte Vino, wir müssen endlich los.“ Aber Vino sagte: „Vater du hast noch immer dein Schlafhemd an, willst du etwa so unter die großen Zauberer treten? Deine Haare werden auch schon wieder rot und so lange du dich darum kümmerst, kann ich ja wohl noch Insekten einfangen und noch etwas schlafen...“

6.
Der Zauberersohn kippte leicht zur Seite und war sofort fest eingeschlafen. Da war wohl tatsächlich jemand noch nicht richtig auf den Beinen, aber das mit den Aufgaben verstehe ich nicht ganz. Warum sollen denn Aufgaben aus der Schule zu Hause gemacht werden? Piccolo seufzte und versuchte sich seine roten Haare wieder grau zu zaubern, während er hinüber zu seinem Kleiderschrank ging. Dort stellte er bestürzt fest: „Au weia, ich habe ja gestern ganz vergessen mir einen neuen Mantel zu besorgen, aber der Alte ist jetzt schon ein Teppich. Was mach ich nur, was mach ich nur?“

7.
Er überlegte kurz und dann fiel sein Blick auf den Hausrock einer Königin. Wisst ihr was ein Hausrock ist? Das ist eine Art Mantel, der sehr gemütlich ist und nicht draußen getragen wird. Diesen hatte Piccolo bei einer Wette gewonnen. Er zwängte sich hinein und ließ ihn vorne offen, damit es möglichst wie ein Zaubermantel aussah. Ganz schön eng! Die hübschen Verzierungen und Perlen waren sonst nicht sein Stil, aber es half ja nichts. Schnell packte er seinen Beutel, weckte seinen Sohn wieder auf und verschwand durch die Haustür. Fast hätte er seine neue Erfindung vergessen! Er lief zurück und holte die Erfindung und schloss die Tür hinter sich und los.
.
.
.
Fortsetzung folgt.

Was meint ihr, wie es weitergeht? Schreibt es in die Kommentare.

In der nächsten Zeit werde ich, wenn gewünscht, nach und nach den Rest der Geschichte veröffentlichen.

Freue mich auf eure Kommentare.
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