Haarspalterei bei Poetry.de

Rino Fantini · 15.07.2006, 14:22

Das Spektrum eines Haares ist ein Regenbogen,
sagt noch jemand die Philosophen haben gelogen.
Gezogen wird es sanft aus deiner Haut,
kurz sind die Synapsen laut.
Dunkelschwarz ist dieses Haar
du legst es unter ein Mikroskop, und siehe da:
Aus schwarz werden tausend Lichter
es wird besser,
denn die Dunkelheit ist nicht der Richter

Knox · 15.07.2006, 15:39

hmm...gefällt mir, auch wenn ich es nicht wirklich verstehe...
Da du von Philosophen redest vermute ich du willst den Leser nachdenklich machen, was dir auch sehr gut gelingt...leider ist dabei aus meiner Sicht irgendwo der Zusammenhang auf der Strecke geblieben...
Ich weiß einfach nicht, was ich in die Zeilen hinein interpretieren soll...

Wirklich interessant, aber mir erschließt es sich leider nicht...

Gruß,

Knox

Struppigel · 15.07.2006, 15:48

@Knox: Für mich bedeutet es: Oberflächlichkeit ist unzureichend, um etwas zu beurteilen. Denn hinter dem, was man oberflächlich sieht, kann noch viel mehr stecken. Hinter einem Menschen z.B., den man nicht weiter kennt und auch nicht mag, können sich Dinge verbergen, an die man gar nicht gedacht hat.

Mir gefällt das Gedicht. Man denkt bei Haarspalterei zwar eher an das negative und zermürbende Krümelkacken - also, dass man alles ZU genau nimmt - aber im Gedicht selbst wird es viel mehr gehuldigt als etwas, das der Oberflächlichkeit vorbeugt.

Christina Wild · 16.07.2006, 13:41

@ Struppigel: Ich denke das mit der Oberflächlichkeit ist eine gute Interpretation...

Um es an dem Gedicht einmal zu sagen: Wenn man ein Haar sieht, sieht man nur das Haar, aber nicht physikalische Hintergründe wie das Lichtsprektrum oder biologische Hintergründe wie die Synapsen der Neuronen, die darunter liegen und auf Schmerz empfindlich reagieren können. Wie der Mensch, der unter seinem äußeren Erscheinungsbild ein Herz hat, das fühlt und empfindet und vor allem auch verletzt werden kann, wenn es nicht beachtet wird.

15.07.2006, 14:22	#1
Rino Fantini Dabei seit: 07/2006 Beiträge: 16 Meine Gedichte	Haarspalterei Das Spektrum eines Haares ist ein Regenbogen, sagt noch jemand die Philosophen haben gelogen. Gezogen wird es sanft aus deiner Haut, kurz sind die Synapsen laut. Dunkelschwarz ist dieses Haar du legst es unter ein Mikroskop, und siehe da: Aus schwarz werden tausend Lichter es wird besser, denn die Dunkelheit ist nicht der Richter

15.07.2006, 15:39	#2
Knox Dabei seit: 06/2006 Alter: 40 Beiträge: 174 Meine Gedichte	hmm...gefällt mir, auch wenn ich es nicht wirklich verstehe... Da du von Philosophen redest vermute ich du willst den Leser nachdenklich machen, was dir auch sehr gut gelingt...leider ist dabei aus meiner Sicht irgendwo der Zusammenhang auf der Strecke geblieben... Ich weiß einfach nicht, was ich in die Zeilen hinein interpretieren soll... Wirklich interessant, aber mir erschließt es sich leider nicht... Gruß, Knox

15.07.2006, 15:48	#3
Struppigel Dabei seit: 05/2006 Beiträge: 1.007 Meine Gedichte	@Knox: Für mich bedeutet es: Oberflächlichkeit ist unzureichend, um etwas zu beurteilen. Denn hinter dem, was man oberflächlich sieht, kann noch viel mehr stecken. Hinter einem Menschen z.B., den man nicht weiter kennt und auch nicht mag, können sich Dinge verbergen, an die man gar nicht gedacht hat. Mir gefällt das Gedicht. Man denkt bei Haarspalterei zwar eher an das negative und zermürbende Krümelkacken - also, dass man alles ZU genau nimmt - aber im Gedicht selbst wird es viel mehr gehuldigt als etwas, das der Oberflächlichkeit vorbeugt.

16.07.2006, 13:41	#4
Christina Wild Dabei seit: 07/2006 Beiträge: 41 Meine Gedichte	@ Struppigel: Ich denke das mit der Oberflächlichkeit ist eine gute Interpretation... Um es an dem Gedicht einmal zu sagen: Wenn man ein Haar sieht, sieht man nur das Haar, aber nicht physikalische Hintergründe wie das Lichtsprektrum oder biologische Hintergründe wie die Synapsen der Neuronen, die darunter liegen und auf Schmerz empfindlich reagieren können. Wie der Mensch, der unter seinem äußeren Erscheinungsbild ein Herz hat, das fühlt und empfindet und vor allem auch verletzt werden kann, wenn es nicht beachtet wird.