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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 22.08.2015, 18:35   #1
weiblich DieSilbermöwe
 
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Alter: 60
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Standard Wie Diamanten

Es funkelt und es glitzert
Wie Diamanten
Meine Liebe so strahlend und hell

Nein, du darfst es niemals wissen
Dass ich für dich sterben würde

Würde dich retten aus Flammen
Mich im Kugelhagel vor dich werfen

Du bist mein Leben
Aber wissen sollst du es nicht

Du sollst nicht denken
Nur weil es so ist
Müsstest du mich genauso lieben

Und doch glaube ich zu wissen
Du bist mein
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Alt 22.08.2015, 19:32   #2
Richard L.
 
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Es funkelt und es glitzert
Wie Diamanten
Meine Liebe so strahlend und hell
Wenn schon, müsste es so heißen:

"Sie funkelt und glitzert
wie Diamanten -
meine Liebe, so strahlend und hell
."

In der Lyrik ein "wie" zu gebrauchen, ist immer ein sehr schmaler Grat. Es ist zu einfach, zu einfallslos, zu platt.
MfG
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Alt 22.08.2015, 20:34   #3
männlich Ex-Larkin
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Beiträge: 573

Liebe Silbermöwe!

Ich finde das Gedicht nicht nur überaus schön, es enthält auch einen sehr bestechenden Unterton. Die Gewissheit des Anderen um die eigenen Gefühle erscheint hier - vollkommen berechtigt - als Möglichkeit, in eine gewisse Abhängigkeit zu geraten. Und es steht wohl außer Frage, dass auf einer solchen Basis keine echte Liebe entstehen kann.

Und deshalb wurde hier auch der Diamant als Metapher verwendet - der Diamant ist uns Sinnbild für Reichtum und Wohlstand, für Freiheit wenn man will. Gleichwohl aber ist es unsere Interpretation des Werts, der dem Diamanten diese Attribute verleiht - er ist nicht wirklich gleichbedeutend mit Wohlstand und Reichtum. Die Abhängigkeit, in die man sich begibt, ist man erst zu Wohlstand gelangt, und ihre unbezweifelbare Relativität werden hier als Metapher verwendet, um den gleichen Prozess in einer zwischenmenschlichen Beziehung zu verdeutlichen.

Ich hab's sehr gerne gelesen.

Liebe Grüße,
Larks
Ex-Larkin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.08.2015, 22:41   #4
männlich Blobstar
 
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Zitat:
Zitat von Farrell Beitrag anzeigen
Wenn schon, müsste es so heißen:

"Sie funkelt und glitzert
wie Diamanten -
meine Liebe, so strahlend und hell
."

In der Lyrik ein "wie" zu gebrauchen, ist immer ein sehr schmaler Grat. Es ist zu einfach, zu einfallslos, zu platt.
MfG
Das es ist hier tatsächlich sprachlich richtig, weil es nicht als Pronomen meine Liebe ersetzt, die steht ja ebenfalls da und du merkst ja, du musstest selber mit deiner Interpunktion verhindern, dass der Satz zwei Subjekte hat, sondern hast das eine als Nachtrag angehängt.
Das es im Original ist ein Vorfeld-es, inhaltsleer, nur dazu da um das Vorfeld auszufüllen, sodass das Verb an zweiter Stelle steht, damit die anderen Informationen alle hinten stehen können.
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Alt 22.08.2015, 22:50   #5
männlich Jeronimo
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Beiträge: 4.237

Ich finde das Gedicht auch sehr schön, ich bin ja ein Anhänger der schlichten Sprache und einfachen Worte und sprachlich halte ich das "Wie" für korrekt.
Ich habe es auch sehr gerne gelesen.

Jeronimo
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Alt 22.08.2015, 22:54   #6
Richard L.
 
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Das ist natürlich korrekt, Blobstar, mir ging es hier auch eher um die sprachliche Ästhetik, die ja in der Lyrik nicht unwesentlich ist, wie Du sicherlich weißt. Ich habe diese Formulierung als ungelenk empfunden.
MfG
Richard L. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2015, 10:11   #7
Richard L.
 
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Weshalb hier diese Metapher benutzt wurde, Larkin, ist doch völlig klar. Es geht hier um eine große Überhöhung (Seltenheitswert/Wertschätzung etc.) und gleichzeitig um eine für mich (sprachlich) simple Gleichsetzung. Zudem erfolgt ja auch noch die Erklärung, das Diamanten „funkeln“ und (!) „glitzern“. Dann ist die Liebe dran, sie ist „hell“ und (!) „strahlt“. Ich finde das nicht besonders kreativ oder tiefsinnig, bewundere aber Deine verstiegende Ausführung in puncto Diamanten <> Zwischenmenschliche Beziehungen.

Jeronimo, Du hast da etwas mißverstanden. Rein sprachlich ist dies „wie“ natürlich korrekt, ich wies auf etwas anderes hin. Dieses „wie X“ funktioniert in den seltensten Fällen, da braucht es schon eine wesentlich interessantere Gleichsetzung.


Nein, du darfst es niemals wissen
Dass ich für dich sterben würde

Würde dich retten aus Flammen
Mich im Kugelhagel vor dich werfen


Hier wird dem Leser lediglich erklärt, was das LI denn augenscheinlich alles für das LD tun würde. Reißerisch, plakativ, übertrieben. Lyrisch finde ich das nicht, außerdem hat der Leser hier keinen Freiraum.

Du bist mein Leben
Aber wissen sollst du es nicht

Du sollst nicht denken
Nur weil es so ist
Müsstest du mich genauso lieben

Und doch glaube ich zu wissen
Du bist mein


Auffällig ist, dass der Titel „Wie Diamanten“ schon längst nicht mehr nach unten in diese Zeilen greift, er blieb ja schon in der zweiten Zeile stecken. Das hier ist lediglich ein Monolog, der in der Mitte etwas pubertär wirkt.

MfG
Richard L. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2015, 10:22   #8
Thing
R.I.P.
 
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Beiträge: 34.998

Meine Anregung zu diesem tiefempfundenen Gedicht:




Sie funkelt und glitzert
Wie Diamanten:
Meine Liebe - so strahlend und hell

Nein, du darfst es niemals wissen,
Dass ich für dich sterben würde.

Ich würde dich retten aus Flammen.
Mich im Kugelhagel vor dich werfen.

Du bist mein Leben!
Aber wissen sollst du es nicht.

Du sollst nicht denken,
Nur weil es so ist,
Müsstest du mich genauso lieben.

Und doch glaube ich zu wissen:
Du bist mein!




Intensiv mitfühlend:


Thing
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Alt 23.08.2015, 11:19   #9
weiblich DieSilbermöwe
 
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Lieber Jeronimo, lieber Larkin, lieber Blobstar und liebe Thing,

ich freue mich, dass es euch gefaellt! Ich habe gar nicht mit so einer Resonanz gerechnet.

Ich hab gerade gemerkt, Blobstar hat gar nicht gesagt, ob es ihm gefaellt oder nicht. Sorry! Aber danke fuer deinen Kommentar.

Lieber Farrell,

deine Kritik ist interessant. Werde dazu noch ausfuehrlicher schreiben (zu den anderen Kommentaren natürlich auch), bin gerade unterwegs.

Geändert von DieSilbermöwe (23.08.2015 um 12:36 Uhr)
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Alt 23.08.2015, 13:47   #10
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
Zitat von Larkin Beitrag anzeigen
Liebe Silbermöwe!

Ich finde das Gedicht nicht nur überaus schön, es enthält auch einen sehr bestechenden Unterton. Die Gewissheit des Anderen um die eigenen Gefühle erscheint hier - vollkommen berechtigt - als Möglichkeit, in eine gewisse Abhängigkeit zu geraten. Und es steht wohl außer Frage, dass auf einer solchen Basis keine echte Liebe entstehen kann.

Und deshalb wurde hier auch der Diamant als Metapher verwendet - der Diamant ist uns Sinnbild für Reichtum und Wohlstand, für Freiheit wenn man will. Gleichwohl aber ist es unsere Interpretation des Werts, der dem Diamanten diese Attribute verleiht - er ist nicht wirklich gleichbedeutend mit Wohlstand und Reichtum. Die Abhängigkeit, in die man sich begibt, ist man erst zu Wohlstand gelangt, und ihre unbezweifelbare Relativität werden hier als Metapher verwendet, um den gleichen Prozess in einer zwischenmenschlichen Beziehung zu verdeutlichen.

Ich hab's sehr gerne gelesen.

Liebe Grüße,
Larks
Lieber Larkin,

du hast intuitiv erfasst, worauf ich hinaus wollte. Das Funkeln, Strahlen und Glitzern "wie Diamanten" sollte zudem die Reinheit und den Wert der Liebe unterstreichen.

@Farrell
"Reisserisch, plakativ"
Ohja, sollte es durchaus sein. Aber was ist in der Mitte denn nun pubertaer? Auch versteh ich das mit dem LI und dem LD nicht ganz. Ich hab hier im Forum zum ersten Mal was davon davon gelesen. Für mich ist eigentlich jedes Gedicht ein Monolog.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.08.2015, 16:44   #11
männlich Ex-Poesieger
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Einer Silbermöwe würdig wie sie über das Meer kreist aus dessen Wellen wir Leben zaubern und ja das Thema hat auch etwas Unerfülltes um erfüllt zu sein.

MFG

PS: Das du alles tun würdest bräuchte er oder sie auch nicht wissen. Oder gerade doch? Wie sind wir uns Rätsel fragst du auch.
Ex-Poesieger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.08.2015, 12:42   #12
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
Zitat von Poesieger Beitrag anzeigen
Einer Silbermöwe würdig wie sie über das Meer kreist aus dessen Wellen wir Leben zaubern und ja das Thema hat auch etwas Unerfülltes um erfüllt zu sein
MFG

PS: Das du alles tun würdest bräuchte er oder sie auch nicht wissen. Oder gerade doch? Wie sind wir uns Rätsel fragst du auch.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.08.2015, 17:13   #13
männlich Jeronimo
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Um Poesiegers Kommentare zu verstehen, brauchst du einen buddhistischen Selbsterfahrungskurs, es reicht aber auch, einfach mal gegen einen Bus zu laufen.

Jeronimo
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Alt 31.08.2015, 17:27   #14
männlich Ex-Poesieger
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Choclait Chips für alle!

MFG

PS: Die besonders gut in Kartoffelsuppe schmecken.
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Alt 31.08.2015, 18:46   #15
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
Zitat von Jeronimo Beitrag anzeigen
Um Poesiegers Kommentare zu verstehen, brauchst du einen buddhistischen Selbsterfahrungskurs, es reicht aber auch, einfach mal gegen einen Bus zu laufen.

Jeronimo
Danke, Jeronimo. Ich dachte schon, es läge an mir

@Poesieger
MFG & vielen Dank.
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