Oktoberwinde

[Amerdi]

Oktoberwinde blättern in den welken Wipfeln
und lesen alten Wandrern vor von Herbst und Tod:
"So steigst du schließlich nieder von des Sommers Gipfeln
und deines Lebens Laub ist gelb und braun und rot."

Sie flüstern:"Weißt du noch? Vor Jahren warst du jung..."
und kramen in verblühten Kronen greiser Bäume
wie in verschlissnen Truhen voll versäumter Träume,
vertrockneter Triumphe und Erinnerung.

Und legen Lebensbilder, Glück genau wie Leid
und manche tiefen Träume aus der alten Truhe
mit sanften Händen vor die ausgetretnen Schuhe
und zeigen alten Wandrern die Vergänglichkeit.

[Laie]

Hallo Amerdi,

ein tolles Herbstgedicht mit schönen Bildern.

Die Vergänglichkeit geht uns alle an und die Natur erinnert uns ab und zu, wenn wir's vergessen.

Sehr gern gelesen.


Gruß,
Tiger

[Gylon]

Lieber Amerdi,
schön!

Liebe Grüße Gylon

[Nöck]

Hallo Amerdi,

obwohl die Idee nicht neu ist, Lebensalter und Vergänglichkeit mit der Natur und speziell dem Herbst zu verbinden, hast du es geschafft, dich mit deinem Gedicht vom Alltäglichen abzuheben, indem du Oktoberwinde in längst Vergangenem blättern, kramen und flüstern lässt. Das geschieht ruhig und sanft, fast beschwichtigend, damit die alten Wanderer ungestört eine Reise in die Vergangenheit antreten können.

Gefällt mir gut, vor mir sind beim Lesen schöne Bilder und Gedanken aufgetaucht.

Liebe Grüße
Nöck