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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 20.01.2015, 16:08   #1
weiblich DieMondin
 
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Standard Befreiung

Befreiung

Wortflüchtige Momente
taumeln durch den Raum
wie die Schneeflocken im Tanz
sterbend doch kein Traum

Gelassen legt die Zeit
sich auf die Lauer
frei von jeglichem Gefühl
schwächt sie meine Mauer

Bunt gemalte Innenwelt
sucht den Weg hinaus
verbindet sich mit deiner
lässt alle Zweifel aus

Stücke meines Herzenslichts
brechen durch den Stein
Elfenzart und leuchtend hell
fessellos das Sein
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Alt 20.01.2015, 18:44   #2
weiblich Ex-KittyCate105
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Liebe DieMondin,
Dein Gedicht hat auf eine simple Art eine eigene Atmosphäre, es wirkt auf mich beinahe schon verzaubernd. Auf jeden Fall sehr gelungen!
Lg ~ KittyCate
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Alt 21.01.2015, 10:20   #3
weiblich DieMondin
 
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Vielen Dank KittyCate, das freut mich

Liebe Grüsse
DieMondin
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Alt 21.01.2015, 11:31   #4
weiblich ANOUK
 
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Hallo Mondin

Ich finde, es sind einige sehr schöne Elemente/Bilder in diesem Gedicht,
beispielsweise "wortflüchtige Momente" die durch den Raum taumeln.

"Gelassen legt die Zeit sich auf die Lauer"

"Bunt gemalte Innenwelt" u.v.m

Es sind noch ein paar Stellen, die sich nicht rund lesen lassen (Rhythmus) , leider kann ich da kaum Verbesserungsvorschläge liefern, da dies oft auch genau mein Problem ist. Ich höre nur beim Lesen, dass es dort "holpert":
S1:
"Wie die Schneeflocken im Tanz, --(zähle hier mal Silben und achte auf Hebungen und Senkungen)
sterbend doch kein Traum" --(wirkt ein wenig unverbunden mit dem Rest, kein direkter Bezug) ferner ist es ein wenig unlogisch: man stirbt nie unter Träumen, man SCHLÄFT bestenfalls unter Träumen...


Wortflüchtige Momente
taumeln durch den Raum
Schneeflockengleich im Tanz /(oder: Schneeflockengleicher Tanz)
ziehn sie durch meinen Traum (oder so ähnlich... ist nur ein Vorschlag)

Liebe Grüße,
Anouk
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Alt 21.01.2015, 11:47   #5
weiblich DieMondin
 
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Liebe Anouk, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst

Da ich intuitiv schreibe und kaum Ahnung von den Regeln habe, kann ich zu den Silben nicht viel sagen, ausser, dass sie so aussehen

7,5,7,5

6,5,7,6

7,5,7,6

7,5,7,6

7,5,7,5

Wie sind denn die Regeln diesbezüglich? Das interessiert mich ernsthaft.

"sterbend doch kein Traum" ist für mich schlüssig, denn es bezieht sich auf die Schneeflocken, die zwar beim Herunterfallen (Taumeln) schon im Vergehen begriffen sind, jedoch trotzdem nicht nur ein Traum sind... Ein Zustand zwischen Leben und Tod hat aus meiner Sicht zwar etwas Traumähnliches, ist jedoch nicht wirklich einer.

Deine Version gefällt mir auch, würde jedoch nicht mehr das Selbe aussagen.

Ich hoffe, ich konnte mich einigermassen erklären...

Herzlich
Die Mondin
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Alt 21.01.2015, 12:25   #6
weiblich ANOUK
 
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Hallo Mondin,

du hast recht, meine "Version" sagt etwas anderes aus, da ich das Sterben "einfach mal weggekürzt habe", sorry. Das was Du über das "vergehen" sagst bzw dieses Zwischenstadium klingt schlüssig und der Gedanke sollte natürlich erhalten bleiben. Denn darum geht es jedem Verfasse ja auch: einen bestimmten Gedankengang in Worte zu kleiden, zu vermitteln...

Wichtiger als die Silbenanzahl ist die Verteilung der Hebungen und Senkungen ( Hebungen sind die betonten Silben), gekennzeichnet mit großem X, die Senkungen mit kleinem x

Wortflüchtige Momente ( X X xx X xx)
taumeln durch den Raum (Xx X x X)
wie die Schneeflocken im Tanz (x x XXx x X)
sterbend doch kein Traum (X x xx X)

Man könnte es auch etwas anders lesen/betonen, ich habe versucht, die x gemäß der natürlichen Hebungen/Senkungen beim lauten Lesen zu kennzeichnen.

Man versucht i.a. , die Hebungen uns Senkungen so abzuwechseln, dass sich ein angenehmer Rhythmus ausbildet. Schau mal unter Google bei Jambus, Trochäus, Daktylus usw nach.

Intuitives Schreiben ist aber natürlich auch möglich. Das mache ich auch oft und so habe ich auch angefangen, zu schreiben: rein intuitiv.

lG
Anouk
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Alt 21.01.2015, 12:49   #7
männlich urluberlu
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hallo mondin

ich finde, dein (schönes) gedicht leidet etwas unter formalen zwänge, die du dir selber auferlegst: einerseits reim, andrerseits zwilenlänge. und zusätzlich an einem auseinanderklaffen von vordergründig "lyrischen" (aber klobigen) wortkonstrukten einerseits, eher groben, zackingen formulierungen andrerseits.

ich habe mir deine verse so umgebaut, dass diese probleme (welche vielleicht nur ich sehe) nach meinem empfinden beseitigt oder gemildert wären. bin gespannt, ob du meinen ansatz verstehst.

hier:

Befreiung

Wortflüchtige Momente
taumeln durch den Raum
wie Schneeflocken wirr im Tanz
sterbend und doch wirklich

Gelassen legt die Zeit
sich auf die Lauer
ohne störende Gefühle
knackt sie meine Burg

Bunt Gezwirntes sucht den Weg
aus der Innenwelt hinaus
verspleißt sich mit deiner
lässt alle Zweifel aussen vor

Stücke meines lichten Herzens
brechen durch den Stein
zart wie Elfen leuchtend hell
fesselloses Sein
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Alt 21.01.2015, 13:39   #8
weiblich DieMondin
 
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Liebe Anouk, ok, das mit den Hebungen und Senkungen wusste ich nicht, vielen Dank für den Hinweis! Ich werde mich dann mal schlau machen

Lieber Urluberlu, vielen Dank für deine Inspiration! Ich weiss was du meinst und finde, wenn ich die beiden Versionen vergleiche, dass deine das Ganze "weicher" macht und den Worten mehr gerecht wird.
Obwohl ich nicht unbedingt die von dir gewählten Worte verwenden würde (wie z.b. knackt & Burg oder bunt Gezwirntes) und sich dann das Gedicht nicht mehr reimt, zeigt es doch sehr anschaulich, was du meinst.

Ich werde noch mal daran arbeiten.
Das war sehr hilfreich, vielen Dank!

Herzlich
DieMondin
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Alt 21.01.2015, 14:11   #9
weiblich DieMondin
 
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Ein erster Änderungsveruch... ich bin jedoch noch nicht zufrieden, da es immer noch etwas kantig klingt.
Man erkennt aber daran, was mir wichtig ist, zu erhalten, um den Sinn des Gedichts nicht zu verwischen und bei den Reimen zu bleiben.


Befreiung

Wortflüchtige Momente
taumeln durch den Raum
wirre Schneeflocken im Tanz
sterbend, doch kein Traum

Gelassen legt die Zeit
sich auf die Lauer
ohne jegliches Gefühl
stürzt sie meine Mauer

bunt Gemaltes sucht den Weg
aus der Innenwelt hinaus
verbindet sich mit deinem
lässt alle Zweifel aus

Stücke meines lichten Herzens
brechen durch den Stein
zart wie Elfen, leuchtend hell
fesselloses Sein


@urluberlu, den letzen Abschnitt habe ich gleich so übernommen, wie du vorgeschlagen hast, der gefällt mir super!

Das mit der Mauer und die Zweifel passen mir noch nicht - muss mich da noch dran setzen um was zu finden, das passt und sich reimt...

Und wie ist das eigentlich mit der Interpunktion? Ich hab jetzt nur nach "sterbend" ein Komma gemacht, weil es etwas weicher macht, jedoch ansonsten nirgends - geht das oder müsste jetzt überall was hin (natürlich nur, wo was hingehört )?

Wow, so macht`s grad doppelt Spass, danke
DieMondin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2015, 14:58   #10
weiblich ANOUK
 
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@ Mondin


Was Url u.a. meint ist, dass es sich nicht unbedingt reimen muss. Ein "Korsett" bestehend aus Reimschema und einer bestimmten Anordnung von Hebungen und Senkungen bewirkt oft leider, dass man den Inhalt dem Reim (oder dem Rhythmus) opfern muss. Ich vermute stark (denn das rieten Url und AndereDimension auch mir) dass er meint, Du könntest dich ruhig von all dem lösen, damit Du deine schönen Wortbilder besser umsetzen kannst.
Seither bin ich oft davon ab, zu "reimen", (wobei mir die freien Verse auch nicht immer "gelingen" ...)

lG,
Anouk
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Alt 21.01.2015, 15:01   #11
weiblich DieMondin
 
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Ach so, dann habe ich die Kernaussage nicht ganz verstanden. Vielen Dank für die Aufklärung, liebe Anouk!

Phu, ok, dann muss ich das noch mal ganz anders angehen...

Herzlich,
DieMondin
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Alt 21.01.2015, 15:38   #12
weiblich DieMondin
 
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Noch ein Versuch, diesmal ohne Reime...


Befreiung

Wortflüchtige Momente
taumeln durch den Raum
wie die Schneeflocken im Tanz
sterbend und doch Wirklichkeit

Gelassen legt die Zeit
sich auf die Lauer
doch gefühllos streichend
sprengt sie Grenzen

bunt Gemaltes sucht den Weg
aus der Innenwelt hinaus
verbindet sich mit deinem
und lässt jeden Zweifel frei

Stücke meines lichten Herzens
brechen durch den Stein
zart wie Elfen, leuchtend hell
fesselloses Sein
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