Das Lebensmeer

[MerjaSinovsk]

Das gesamte Leben gleicht einem Meere,
in seiner allumfassenden Herrlichkeit,
im Sturme Erwachen seine Geisterheere,
seinen Abgründen entsteigt Dunkelheit.

Es kann friedvolle Ruhe und Leben spenden,
Geheimnisse zuflüstern, niemals zu ergründen,
zähmen lässt es sich und lüstern verschwenden,
von denen, die zu schwimmen verstünden.

Uns hingegen verschlang es ohne Gnade,
im weißen Konglomerat aus Erinnerungen,
aus Empfindungen, Gefühlen, Aussagen,
wie sahen nicht, dass es nicht unsere waren.

Von Hoffnung getrieben, orientierungslos,
schwammst du auf mich zu, hieltest mich,
doch ich war nur ein zerbrechliches Floß,
Fels in der Brandung war ich nicht.

Du darfst dich bloß nicht an mir festhalten,
weil wir sonst beide in den Wellen untergehen,
schrie ich und suchte dich noch zu halten,
und schloss die Augen, um nichts zu sehen.