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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 07.08.2008, 06:36   #1
Thalberg
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 293

Standard ego:dom:wir

.

.
Schau wie das Rinnsal am Fenster sich krümmt
und Erinnerung silbernen Weges mitnimmt.
Alltagstristesse versinkt in den Rillen,
„Ich liebe dich.“ flüstertest du noch im Stillen
und warst Medizin mir in zweisamer Zeit.

Sanft und so heftig, wohl Schicksal und Scheu,
konstruiere ich wild und verwirrt alles neu.
Abendlicht heißt wieder glücklich erblinden.
Wir stürmen die Nacht, um die Sehnsucht zu finden
und träumen am Tage vom Leben zu zweit.



.
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Alt 08.08.2008, 09:54   #2
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Hallo Thalberg!

ich sehe hier ein lyr.ich, das am Fenster steht und in den Regen schaut. Deshalb die gekrümmten Rinnsale am Fenster.
Insgesamt sehe ich hier eine Beziehung, aus der die Luft raus ist, man schwelgt nur noch in Erinnerungen, versucht sein Leben neu zu ordnen, stürzt sich verzweifelt in die Nacht und das nur um am nächsten Tag wieder in der alten Tristesse zu landen.
Gerne gelesen, obwohl noch gar nicht Herbst ist.

Liebe Grüße
Manfred
Franke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2008, 11:11   #3
Thalberg
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 293

Moin Manfred,

du siehst das nicht ganz richtig. Das Gegenteil ist der Fall, alles ist schön und das sieht man an einigen Passagen. Dass die Alltagstristesse versinkt (also verschwindet) oder "Abendlicht heißt wieder glücklich erblinden". Der Beginn sozusagen von etwas Gutem.

Naja, vielleicht ist es etwas missverständlich geschrieben, aber möchten Gedichte nicht auch manchmal richtig verstanden werden?

Danke und Gruß!

Thalberg
Thalberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2008, 11:33   #4
MORDS TUSSI
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 369

tach thalberg

allgemein kann MORDS TUSSI der text sprachlich nicht mitreißen. das berührt MORDS TUSSI alles nicht. aber so scheißegal MORDS TUSSI 90% der zeilen sind, so wunderbar findet sie jene zeile, die da lauetet:

"Abendlicht heißt wieder glücklich erblinden."


ja, MORDS TUSSI findet, dass das wirklich schön gedichtet ist (wenn auch eine magere ausbeute für einen ganzen text).




grüße
MORDS TUSSI
MORDS TUSSI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2008, 11:41   #5
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Hallo Thalberg!

Oh, eine positive Aussage, hätte ich jetzt nicht gedacht.
Man kann die zwar auch herauslesen, aber für mich ist die negative Variante stimmiger.
Erlaubt?

Liebe Grüße
Manfred
Franke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2008, 11:43   #6
Thalberg
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 293

Mahlzeit Sozi,

Thalberg findet das schön, dass du dich für diese Zeile erwärmen kannst.

Während er noch darüber grübelt, wann er etwas gegen das Völlegefühl, das in seiner Darmgegend vorherrscht, unternehmen soll (4 Cheeseburger von McDumm schieben), dankt er artig für den Kommentar.

Gruß

Ty
_____


Hi Franke,

sicher, das. Wenn es für dich so stimmiger ist, kannst du es gern negativ sehen.

Auch Gruß.

Ty
Thalberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.08.2008, 17:27   #7
Branquignole
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 16

Hallo Thalberg,

ich lese - aber vielleicht hab ich auch zu viel ZEIT Magazin gelesen, so was kommt vor - eine Affäre. Darum:

Zitat:
Abendlicht heißt wieder glücklich erblinden.
Und darum:

Zitat:
und träumen am Tage vom Leben zu zweit.
Glücklich erblinden - nachts sieht man die Fehler und Alltagsmacken des anderen nicht, und man kann am Tag von ihm träumen - besser, schöner, perfekter als der Partner.

Zitat:
Schau wie das Rinnsal am Fenster sich krümmt
Krümmen ist etwas, das macht man unter Schmerzen, und das Rinnsal nimmt die unschönen Erinnerungen mit.

Ich mag nicht so sehr S1Z4 und S2Z1+2, weil es nicht zaubert. Du fängst so schön an und das zieht mich rein, aber besonders bei S1Z4 denk ich dann irgendwie schade, musste das sein.

Und vielleicht hab ich auch ein bisschen Quatsch interpretiert, aber ich les das so und es gefällt mir.

Gruß, Branq
Branquignole ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.08.2008, 17:39   #8
Kirmesbollo
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 302

sorry thalberger, aber ich finde den text in positiv besser
und will den also auch richtig verstehen, nicht nur weil
(angeblich) sommer ist.
ebenso wie dein gedicht mit der erbeermaus, finde ich,
muss es auch hier einfach mal erlaubt sein zu sagen:

klanglich, inhaltlich, metrisch-popetrisch alles sauber
und geschmeidig. das kann so stehen bleiben
und bedarf für mich keines feintunings mehr.

gruß vom bollo
Kirmesbollo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.08.2008, 19:38   #9
Louisa
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 18

ich kapier gar nich wie man da eine beziehung rauslesen könnte, die in die brüche geht

es ist doch glasklar beschrieben, dass der eine partner dem anderen halt gibt etc
"medizin in zweisamkeit" oder "Alltagstristesse versinkt.." (-> Im Sinne von versickern)

und dann die ganze Sehnsucht am ende..

also ich finde es verständlich und schlüssig geschrieben


nettes Gedicht (wenn man vielleicht noch an ein paar Dingen tüfteln könnte, muss man aber nicht)

Neben der hochgelobten Abendlichtzeile, gefällt mir auch:

konstruiere ich wild und verwirrt alles neu.


sehr gut!
Ich weiß nicht ganz genau, wie ich die zu lesen hab. Vielleicht:
Ohne den anderen geht es mit einem Selbst ein wenig drunter und drüber
?
Oder man wird zu überschwenglich in Bezug auf den anderen und weiß manchmal nicht wie man sich zu verhalten hat?

mh , klär mich auf
Louisa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.08.2008, 19:39   #10
Mike S
gesperrt
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 1

Was hier als stimmig dargestellt wird, ist einfach ein Fließtext, der mit Zeilenunbrüchen versehen, den Anschein eines Gedichtes erwecken soll. die Strophen kann man auch getrost weglassen.

Schau wie das Rinnsal am Fenster sich krümmt und Erinnerung silbernen Weges mitnimmt.Alltagstristesse versinkt in den Rillen, „Ich liebe dich.“ flüstertest du noch im Stillen und warst Medizin mir in zweisamer Zeit.

Sanft und so heftig, wohl Schicksal und Scheu, konstruiere ich wild und verwirrt alles neu. Abendlicht heißt wieder glücklich erblinden. Wir stürmen die Nacht, um die Sehnsucht zu finden und träumen am Tage vom Leben zu zweit.


Na, so ist es doch schon sinnvoller aus.



Schau wie das Rinnsal am Fenster sich krümmt
und Erinnerung silbernen Weges mitnimmt.
Alltagstristesse versinkt in den Rillen,
„Ich liebe dich.“ flüstertest du noch im Stillen
und warst Medizin mir in zweisamer Zeit.


Ich kann mir am Fenster weder ein Rinnsal vorstellen noch die Krümmung desselbigen. Das Bild ist schlecht gezeichnet.

Was für Rillen?

Sanft und so heftig, wohl Schicksal und Scheu,
konstruiere ich wild und verwirrt alles neu.
Abendlicht heißt wieder glücklich erblinden.
Wir stürmen die Nacht, um die Sehnsucht zu finden
und träumen am Tage vom Leben zu zweit.


Die ersten beiden Verse passen nicht zur Sprache der ersten Strophe. "Konstruieren" ist zu unromantisch, ein zu hartes Wort. Ferner auf einmal Hektik.

Der Paareim ist eine Kunst für sich und wird häufig unterschätzt. Er eignet sich eher für Lustiges. Hier zerstört er meines Erachtens den Hauch Romantik, der vermitteln werden sollte.

Insgesamt ist dieser Text in meinen Augen zu überarbeiten. Anhand der Anzahl Deiner Beiträge wundert es mich schon, dass Du Dein Handwerk nur mit mäßigem Erfolg beherscht. Vielleicht liegt das am Mitwirken in der asozialen Clique.

Nichts für ungut und
beste Grüße
Mike S
Mike S ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.08.2008, 20:22   #11
Thalberg
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 293

Puh, da muss ich ja doch noch antworten...


Hallo erstmal


@ Branquignole
Du magst recht haben, in der Art wie du es liest. Vielleicht sind Worte wie Medizin oder konstruieren wirklich etwas fehl am Platz. Eventuell denke ich über Ersatz nach. Quatsch hast du sicher nicht interpretiert. Im Gegenteil, ich danke dir für deine Meinung!


@ Bollochen, an meine Brust . Danke für dein Lob und die wohltuenden Worte (erst recht wg. Erwähnung der Erdbeermaus).


@ Louisa
Ich denke, jeder sollte es so lesen, wie er es sieht. Du hast es aber schon, gemäß meiner Absicht, richtig verstanden. Dass dir gerade die geschubste Zeile gefällt zeigt mal wieder, wie unterschiedlich die lyrischen Geschmäcker sind.

Das Gedicht handelt einfach von den Veränderungen, die eine neue Beziehung mit sich bringt. Der Alltag krümmt sich und bricht auf in etwas neues. Danke für dein Lob und den Kommentar!


@ Mike S
Schade, dass du schon gehen musst. Trotzdem will ich auf deine Punkte eingehen, wenigstens etwas.

Einen Fließtext wollte ich eigentlich nicht schreiben. Wenn du es so siehst wie du argumentierst, könnte man jedem Gedicht die Umbrüche nehmen und es fließend setzen.

Ach wobei, da du jetzt leider schon gebannt bist, spar ich mir den Rest. Eigentilch schade, dass du diese wirklich brauchbare Kritik mit diesen saudummen Schluss versehen hast, der mir dein ganzes schmutziges Ich gezeigt hat.

Mike. Ich werde dich immer lieben.

Tschau. =)

Grüße,
Thalberg
Thalberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2008, 09:09   #12
michel schäfer
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 71

Guten morgen, Thalberg -

das titelmittelwort ist "dom", ein ort des glaubens, der erhabenen ruhe, zwischen dem "ICH" & dem "wir" die verbindung, der turm.
Ich höre einen sehnsüchtigen unterton heraus.

Zum formalen sage ich als 'selbstreimer':
gelungen. (Einzig in strophe2, vers4, empfinde ich den artikel vor sehnsucht als zuviel.) -

Ein beziehungsgedicht, in dem die widersprüchlichkeiten & zweifel ausdruck finden; in diesem zusammenhang ist auch das wort "konstruiere..." nicht als einzelnes zu lesen, sondern eben eingebunden in den vers:
Zitat:
konstruiere ich wild und verwirrt alles neu.
-
diese 'wilde, verwirrte konstruktion' bietet mir als leser einen eigenen reiz.

Mir gefällt es. Ich mag die melodie.

Bestes, Michl
michel schäfer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2008, 09:47   #13
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

thalberg,

in anbetracht des textes wirkt der titel formal überladen bzw in anbetracht des titel wirkt der text ziemlich bieder. ansonsten schließt sich die bitch der tussi an - ein beziehungsgedicht mit etwas tristem alltag, selbstverleugnung und nächtlichem ablenken, dazu ein wenig hoffnung schrägstrich sehnsucht und regen am fenster fürs bedeutungsschwangere - "abendlicht heißt wieder glücklich erblinden" ist tatsächlich das highlight und reißt mit. bitte für diese zeile ein besseres gedicht finden.

gruß. esb.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
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