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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 13.09.2013, 19:39   #1
männlich Briefmarke
 
Dabei seit: 04/2011
Ort: Die leere Fernbedienung
Alter: 36
Beiträge: 233

Standard Des nahen Herbstes Abendlandschaft...

Des nahen Herbstes Abendlandschaft
erfüllt ein Schweigen unterm Mond;
des Dunkelns jährliche Bekanntschaft
auf nahen Herbstes Abendlandschaft.
Nichts in der Welt ist ewig standhaft,
denn Blatt um Blatt erkrankt gewohnt
in nahen Herbstes Abendlandschaft -
erfüllt von Schweigen unterm Mond.

Sein Schein sinkt klamm durchs Netz aus Zweigen,
drängt Wrasen nur mit seiner Last,
dass träg sie auf den Weiher steigen.
Im Schein sinkt klamm durchs Netz aus Zweigen
der Fledermäuse Schattenreigen,
ein Schwarm auf Jagd in großer Hast;
der Schein sinkt klamm durchs Netz aus Zweigen,
drängt Wrasen nur mit seiner Last.

Noch schmücken Baum und Strauch die Blätter
mit prangend grüngefleckter Pracht,
doch Frost durchhaucht schon früh das Wetter -
noch schmücken Baum und Strauch die Blätter,
doch der Verfall, der stumme Retter,
lässt schlummern bald, was einst erwacht,
und pflückt von Baum und Strauch die Blätter -
all prangend grüngefleckte Pracht.

Geändert von Briefmarke (13.09.2013 um 21:41 Uhr)
Briefmarke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2017, 09:43   #2
männlich Erich Kykal
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Dabei seit: 09/2011
Ort: Österreich
Alter: 59
Beiträge: 876

Hi Briefmarke!

Interessant, warum gute Gedichte oft unkommentiert bleiben! Erlebe ich selber!

So wie hier: Jede Strophe ein wundervoll in sich geschlossener Reigen wie eine Bach'sche Fuge, mit dem jeweiligen Bilde spielend, es abwandelnd und endlich zum Ausgangspunkt zurückkehrend, sich heimholend und beschließend wie das bald vergehende Jahr. Schöner kann man den ewigen Rhythmus der Jahreszeiten kaum spiegeln!

Herrlich! Ich kann mir vorstellen, es gibt einen Namen für diese lyrische Struktur, die etwas an eine Vilanelle erinnert, wo es auch Wiederholungen gibt.

Deine Sprache gleitet sanft dahin und führt den Leser beinahe zärtlich durch die herbstlichen Szenen. Sie ist hier oppulent, ohne aber überfrachtend zu wirken, im Gegenteil: Der Hang zum Detail eröffnet dem Kopfkino neue interessante Blickwinkel und lebendigere Bilder!

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
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