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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 15.07.2008, 21:21   #1
alex-b-roxx
 
Dabei seit: 07/2008
Beiträge: 9

Standard Krieg der Engel

Vielleicht vorher zur Erläuterung. Den ersten Teil schrieb ich bereits 2001 nach dem Lesen des gleichnamigen Buches von Wolfgang Hohlbein. Die anderen entsanden danach. Der Nachruf ist von 2007.

Krieg der Engel - Teil 1

Auf der Kathedrahle, mit brennendem Gefieder,
der weiße Engel, laut singend seine Lieder,
ein Feuer brennt sich durch sein Federkleid,
sein Gesicht verzerrt vor Schmerz und Leid.

Ein feuriges Schwert, fest in seiner Hand,
ebenso flammend, wie sein brennend Gewand,
ein Schrei voll Gefühl, er bricht sich nun Bahn,
umfassend des Engels Angst, Wut und Wahn.

Auf der Kathedrale, kalten Hass im Herzen,
der schwarze Engel sich labend an Schmerzen,
die er und der Weiße nun leidvoll erträgt,
und all das gute ist hinweggefegt.

Umgeben von Schatten und doch existent,
die kalte Wut, tiefschwarz in ihm brennt,
in seiner Hand, von Schatten ein Schwert,
welches das Licht verschluckt und verzehrt.

So stehen sie dort nun im Angesicht,
der Ritter des Todes, der Ritter vom Licht,
der Konflikt der Ewigkeit: Tag contra Nacht,
erschaffendes Licht bekämpft tödliche Macht.

Es kreuzen sich nun der Engel klingen,
von ferne hört man sich ganz leise singen,
denn in diesem Moment, in dieser Nacht,
beginnt eine apokalyptische Schlacht

Krieg der Engel - Teil 2

Auf der Kathedrale, ein Kampf ist entbrannt,
zwei Engel sie stehn´ dort im Flammengewand,
sie beginnen den Kampf, beginnen ihr Ringen,
in diesem Moment wird ein Schrei aus dem Singen.

Der weiße Engel, gespeist vom Mute,
schwingt er sein Schwert, kämpft er für das Gute,
Hält er den Schcild für des Lichtes Strahlen,
erträgt er den Kampf und seine Qualen.

Der schwarze Engel ist gespeist vom Leid,
gehüllt in sein schattiges, dunkles Kleid,
schwingt er das Schwert, hält er den Schild,
und in seinen Augen, die Wut leuchtet wild.

Auf der Kathedrale, mit nun brennenden Seelen,
Laute voll Schmerz dringen aus ihren Kehlen,
Schreie der Wut, brechen lauthals hervor,
betäuben der Menschen Herz, Hirn und Ohr.

Doch fordert der Kampf nun seinen Tribut,
so verblasst nun des weißen Engels Mut,
schwacher wird des schwarzen Engels Neid,
es ergraut der Engel prachtvoll Federkleid.

Es verstummt der Engel Schrei und Singen,
zu Boden fallen lautlos ihre Grauen Schwingen,
Das Gute, das Böse sind eins, sind vermischt,
aus Licht und dem Dunkel erschafft sich Zwielicht.

So geht nun der Engel unsterbliche Macht,
verschwunden ist aller Cherubims Pracht,
es fallen zwei Leiber hernieder zur Erden,
weil sie von Engeln zu Menschen werden

Krieg der Engel - Teil 3

Am Fuße der Kathedrale- nun ist es Nacht,
ein alternder Priester ist schlaflos und wacht,
am Fuße sieht er zwei geschundene Leiber,
gefallne´ ergraute Pracht-Federkleider.

Beide sie stöhnen und heulen vor Pein,
der Priester ist hilflos, denn er ist allein,
er fasst sich ans Herz, wird blass und schwankt,
sein Glaube er bröckelt, wackelt und wankt.

Gefallene Engel, sie liegen vor ihm,
seine Ehre befiehlt ihm, darniederzuknien,
doch ist er getroffen, dazu sehr entsetzt,
sein Glaube erschüttert, gespannt und verletzt.

Es erheben sich wieder, die gefallenen Krieger,
trotz ihres Falls gibt es noch keinen Sieger,
so erwacht es in ihnen, sie greifen die Waffen,
denn sie wollen den Sieg, wollen ihn schaffen.

So stehen sie wieder im Angesicht.
Kein Kämpfer des Bösen, kein Ritter vom Licht,
zwei Menschen, die sich haßvoll schlagen,
die sich nicht zu vertragen wagen.

Sie kämpfen jetzt; auf Tod hin aus,
sie reißen sich beide die Herzen heraus,
das Herz des andren´ fest in ihrer Hand,
durchschneiden des anderen Lebensband.

So stirbt der Mensch, ein Leben es geht,
ein Leben, das wimmernd um Gnade fleht,
In seinem Kopf hört er ganz leise Lieder,
ein Bild von einem Engel: mit brennendem Gefieder

Vor der Kathedrale, bald geht die Nacht,
ein Priester, der bei den Toten wacht,
er zweifelt und trauert, er weint wie ein Kind,
und denkt nach über die Menschen, wie sie so sind.

Krieg der Engel - Der Nachruf

Vor der Kathedrale, die Sonne geht auf,
das Leben geht weiter und nimmt seinen Lauf,
Das Herz dieser Erde schlägt weiter im Takt,
der Priester er fühlt sich, so sehr abgewrackt.

Er kniet vor den Kriegern, schließt ihnen die Augen,
Das Leid und der Schmerz, beginnt ihn auszulaugen,
Er hebt auf nun den ersten, bringt ihn zum Altar,
legt ihn seinem Herrn und Gottfürsten dar.

Der andere Krieger wird auch aufgebahrt,
draußen die Sonne, geht auf und es klart,
auf nun der Himmel, das Leben es schallt,
in der Kathedrale so einsam und kalt.

Der Priester weilt dort und segnet die Toten,
So liegen sie vor ihm, nun dort dargeboten,
dem Herren und Schöpfer, der sie erschuf,
nach draußen es dringt laut ein einsamer Ruf.

Der Priester denkt nacht und sein Glaube erstarkt,
so viele Fragen, er selbst sich gefragt,
zwei Engel sie fielen und da es sie gibt,
gibt es auch den Gott, der ihn schützt und liebt.

So erlöschen die Zweifel, es endet das Quälen,
in des Priesters Herzen wird Feuer aus Schwelen,
Ein Wissen um Macht im göttlichen Werke,
so wächst nun in ihm eine göttliche Stärke.

Er kniet vor den Toten und dankt ihnen leise,
er fühlt sich beseelt auf nun göttliche Weise,
er weiß diese beiden, vor Äonen geboren,
sind zwar gestorben, doch nicht verloren.

So steht er nun auf und gibt seinen Segen,
wünscht Glück diesen beiden auf ganz neuen Wegen,
sein Glaube ist stark, er hat ihn nun wieder,
ganz tief im innern, klingen ganz leise Lieder.

Vergangen ist jetzt der Engel Leben,
doch nie Vergessen ist ihr Streben,
Erinnrung ihrer Freude und auch Schmerzen,
trägt jeder Mensch in seinem Herzen.
alex-b-roxx ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.07.2008, 17:11   #2
Marco
 
Dabei seit: 07/2008
Beiträge: 3

Klasse. Vermittelt eine tolle Stimmung und auch der Inhalt gefällt mir sehr gut. Und obwohl der Nachruf jahre danach geschrieben wurde, ist es dennoch der vollkommen gleiche Stil. Sehr gute Arbeit.
Marco ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.07.2008, 19:52   #3
alex-b-roxx
 
Dabei seit: 07/2008
Beiträge: 9

Vielen Dank. Es ist auch mein persönlicher Liebling.
Wahrscheinlich nicht mal mein bestes, aber zumindest jenes, welches mir am meisten am Herzen liegt.
alex-b-roxx ist offline   Mit Zitat antworten
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