Stroh im Kopf

[Ilka-Maria]

Bejubelt ihn, den Egomanen,
leckt ihm die Füße und den Arsch,
formiert euch zum Parademarsch
und schwenkt begeistert seine Fahnen!

Glaubt seinem Trug und seinen Lügen,
nein, nein, er will ja keinen Krieg,
nur einen klitzekleinen Sieg
und ein bedingungsloses Fügen.

Verschenkt der Söhne junges Leben
an des Diktators irren Geist,
ein Widersetzen wäre dreist
und dafür Lagerhaft gegeben.

Drum haltet weiter ihm die Schleppen,
küsst ihm die Füße und den Arsch,
und klagt nicht, wird das Leben harsch,
ihr seid auf jeden Fall die Deppen.

[C.Alvarez]

Man könnte hier von einer Fortsetzung des "Mäuse im Gebälk" Gedichtes sprechen. Vielleicht noch etwas gnadenloser den Bewunderern des Diktators gegenüber, denen mit den Mäusen im Gebälk. Mir ist das Gedicht hier eine Spur zu vulgär, sicher, die Putin Fans haben die teilweise deftigen Empfehlungen wohl verdient, aber ich lese so Ausdrücke nicht so gerne, ich bin da etwas eigen, etwas prüde, wohl die Folge meiner Erziehung. Das soll aber keine Kritik sein, es ist einfach nur mein persönliches Empfinden. Auch hier muss ich dazusagen dass der Inhalt des Gedichtes mich als Betroffene natürlich berührt, aber in gewisser Weise auch befriedigt, denn es ist immer gut zu wissen, wie man von anderen Menschen gesehen wird.
Ein aufrichtiges, ein ehrliches Gedicht!

Corazon

[Heinz]

Liebe Ilka-Maria,
liebe Corazon,

ich halte es da mit Goethe:

Auf groben Klotz ein grober Keil,
auf einen Schelmen anderthalbe!

Ich habe volle Verständnis für Ilkas Wutausbruch/ihre Wutausbrüche und empfehle ihr nur, in nächster Zeit bei der Urlaubszieleplanung den Herrschaftsbereich, vielleicht auch die Wohnbezirke der Arschlecker auszusparen.
Liebe Corazon, bei aller vornehmen Zurückhaltung: Schon ein einziges Paar toter Kinderaugen reicht aus, um die gröbsten Verbalinjurien zu benutzen.
Ein: "Das ist aber nicht nett, Herr Putin" wird die Hornhaut seines Trommelfells nicht durchdringen.
Seine "historischen Begründungen", seine Wortschöpfungen, lassen es zu, ihn einen Kriegsverbrecher zu nennen.
Natürlich haben wir es leicht, aus der warmen guten Stube über Putin abzulästern. Wenn die Häscher schon im Flur stünden, wären wir alle ein bisschen kleinlauter. Aber so lange wir noch die Freiheit besitzen, dürfen und müssen wir die Verbrecher als solche zu bezeichnen und die Speichellecker sind mit "Arschlecker" noch gut bedient.

Liebe Grüße,
Heinz

[C.Alvarez]

Lieber Heinz,

wenn du meinst einen gewissen Respekt vor einem ausländischen Staatsoberhaupt zu haben genügt um den Titel Arschlecker zu erhalten respektiere ich das als deine Meinung.

Wenn du glaubst tote Kinderaugen müssten einen mehr berühren als die toten Augen eines Erwachsenen oder Greises respektiere ich das auch als deine Meinung.

Dass du in vielen Dingen meine Ansichten nicht als meine Meinung respektierst ist mir klar, darin unterscheiden wir uns.

Liebe Grüsse

Corazon

[Ilka-Maria]

Dem Saukerl soll ich Schwester sein?
Schlag er mir doch die Rübe ein!
Das ist, was er am besten kann.
Er ist ein Lump, war nie ein Mann.

[Heinz]

Liebe Corazon,
misshör mich nicht du holdes Angesicht! (Das ist bei Goethe geklaut und hat inhaltlich mit unserer Sache nichts zu tun).
Niemals würde ich einen Menschen, der einem Staatsoberhaupt den nötigen Respekt entgegen bringt, als Arschlecker bezeichnen.
Nein, mir geht es um die Speichellecker, Liebediener, unterwürfigen Gestalten,
die Staatsoberhäuptern wie Stalin, Hitler und vergleichbaren Gestalten kritiklos zujubeln und die durchaus imstande wären, selbst dem Teufel den Arsch zu küssen. Diese meine ich, und nicht die fehlinformierten naiven Jubler.
Die "toten Kinderaugen", liebe Corazon, die stehen da pars pro toto für das unendliche Leid, das ein Krieg (eine spezielle Operation) verursacht.
Als Vater mehrer Kinder und als Großvater von noch mehr Enkeln zerreißen mir Bilder von leidenden oder toten Kindern eher das Herz.
Liebe Grüße,
Heinz

[Ilka-Maria]

Wem kein Herz im Busen schlägt,
braucht, dass es sein Name trägt.