Pampel-Muse bei Poetry.de

Ex-Dabschi · 23.04.2016, 23:37

Pampel-Muse

Herr Pampel küsst Frau Muse.
Er flüstert ihr ins Ohr:
„Du weißt, wie gern ich schmuse,
ich lieb‘ Dich volles Rohr.

Ich werde für Dich dichten
mit honigsüßem Schleim
und mich dazu verpflichten
zu zaubern einen Reim.“

Frau Muse spürt Gewitter
und sagt ihm ins Gesicht:
„Du bist mir viel zu bitter,
ich lieb Dich Früchtchen nicht.

Wenn wir noch weiter schmusen
und das darf gar nicht sein,
gibt‘ s süße Pampelmusen
aus Liebeslust und Wein.“

Ilka-Maria · 24.04.2016, 00:08

Das ist amüsant und gut, ganz im Heinz-Erhardt-Stil - aber die letzte Zeile, gerade die Auflösung, die greift nicht. Das ist reimgeschuldet, statt in einer Pointe zu enden. Und bei Deinem Sinn für Rhythmik, Reim und Geschlossenheit bin ich mir sicher, dass Du das weißt.

Alles rund, aber für den letzten Vers bedarf es einer besseren Lösung. Ein Früchtchen nicht zu lieben und dann von Liebeslust und Wein zu reden, das passt nicht zusammen.

Ex-Dabschi · 24.04.2016, 12:18

Hallo Ilka,

mein Pampel-Musen-Gedicht wurde schon im Februar 2014 geboren. Nach und nach möchte ich meine alten Kamellen hier auch veröffentlichen.

Zitat:

Alles rund, aber für den letzten Vers bedarf es einer besseren Lösung. Ein Früchtchen nicht zu lieben und dann von Liebeslust und Wein zu reden, das passt nicht zusammen.

Danke für Deinen Hinweis. Da hast Du wohl recht. Ich habe nun die letzte Strophe geändert und bin gespannt auf Deine Meinung.

Pampel-Muse

Herr Pampel küsst Frau Muse.
Er flüstert ihr ins Ohr:
„Du weißt, wie gern ich schmuse,
ich lieb‘ Dich volles Rohr.

Ich werde für Dich dichten
mit honigsüßem Schleim
und mich dazu verpflichten
zu zaubern einen Reim.“

Frau Muse spürt Gewitter
und sagt ihm ins Gesicht:
„Du bist mir viel zu bitter,
ich lieb Dich Früchtchen nicht.

Ich will mit Dir nicht schmusen,
nun sieh‘ es endlich ein.
Du Pampel aller Musen
wirst nie ein Dichter sein.“

gummibaum · 24.04.2016, 12:56

Hallo Dabschi,

erfrischendes Gedicht!

Fakt ist aber, dass die Pampelmusen bitter schmecken. Kleiner Vorschlag, der auch die Wortumstellung nach verpflichtet vermeidet:

Herr Pampel küsst Frau Muse.
Er flüstert ihr ins Ohr:
„Du weißt, wie gern ich schmuse,
ich lieb‘ Dich volles Rohr.

Ich werde für Dich dichten
mit honigsüßem Schleim,
ein Zauberschloss errichten
aus purem Vers und Reim.“

Frau Muse spürt Gewitter
und sagt ihm ins Gesicht:
„Du bist mir viel zu bitter,
ich lieb Dich Früchtchen nicht."

Er lässt nicht das Geschmuse,
was ihren Zorn erweckt,
weshalb die Pampelmuse
seither verbittert schmeckt.

LG g

Ex-Dabschi · 24.04.2016, 13:09

Lieber Gummibaum,

Deine Version ist einfach grandios und die letzte Strophe perfekt. Auch die Strophe mit dem Zauberschloss finde ich total süß.

Ich freue mich, dass ich Dich mit meinem kleinen Schmunzelgedicht zu diesen Versen inspirieren konnte. Ich wusste nicht, dass noch so viel rauszuholen ist. Dankeschön.

Liebe Sonntagsgrüße
Dabschi

Ex-Thrud · 24.04.2016, 13:14

Zitat:

Deine Version ist einfach grandios und die letzte Strophe perfekt.

Ja, das finde ich auch, jetzt ist das Gedicht perfekt. Gern gelesen!

Liebe Grüße

Thrud

Gylon · 24.04.2016, 14:06

Liebe Dabschi,
Klasse! Die Mitzeiler ebenfalls Daumen hoch!

Liebe Grüße Gylon

Ex-Dabschi · 24.04.2016, 22:12

Danke, liebe Thrud und lieber Gylon. Ich freue mich.

Was mich schon seit einiger Zeit beschäftigt, möchte ich an dieser Stelle mal kundtun.

Wie ist es eigentlich mit dem Urheberrecht? Ich bin ja nur eine kleine Hobbydichterin und weiß, dass ich niemals Geld mit meiner Hobby-Dichterei verdienen würde.

Aber dürften Dichter, die ihr Geld damit verdienen, Verbesserungsvorschläge von anderen Dichtern annehmen und fremde Texte als die eigenen verkaufen???

Blöde Frage - ich weiß ... Aber würde mich mal interessieren.

Liebe Grüße
Dabschi

Ex-Thrud · 24.04.2016, 22:18

Zitat:

Zitat von Dabschi

Danke, liebe Thrud und lieber Gylon. Ich freue mich.

Was mich schon seit einiger Zeit beschäftigt, möchte ich an dieser Stelle mal kundtun.

Wie ist es eigentlich mit dem Urheberrecht? Ich bin ja nur eine kleine Hobbydichterin und weiß, dass ich niemals Geld mit meiner Hobby-Dichterei verdienen würde.

Aber dürften Dichter, die ihr Geld damit verdienen, Verbesserungsvorschläge von anderen Dichtern annehmen und fremde Texte als die eigenen verkaufen???

Blöde Frage - ich weiß ... Aber würde mich mal interessieren.

Liebe Grüße
Dabschi

Wieso fremde Texte? Ein Verbesserungsvorschlag, der übernommen wird, macht ja aus dem eigenen keinen fremden Text. Und wo ein Autor seine Inspiration hernimmt, geht keinen was an. Die Texte werden ja auch vor dem Druck immer lektoriert, es sei denn, man verlegt selbst. Und beim Lektorieren gibt es auch manche Veränderung, denke ich.

Ex-Dabschi · 25.04.2016, 23:23

Zitat:

Zitat von Thrud

Wieso fremde Texte? Ein Verbesserungsvorschlag, der übernommen wird, macht ja aus dem eigenen keinen fremden Text. Und wo ein Autor seine Inspiration hernimmt, geht keinen was an. Die Texte werden ja auch vor dem Druck immer lektoriert, es sei denn, man verlegt selbst. Und beim Lektorieren gibt es auch manche Veränderung, denke ich.

Aha. Dankeschön, liebe Thrud. Ich kenne mich da nicht so aus. Ich dachte nur, weil die letzte Strophe von Gummibaum's Version einen völlig anderen Sinn ergibt, dass es das Urheberrecht verletzen würde, wenn ich diesen Text der letzten Strophe übernehmen und als meinen eigenen Text verkaufen würde.

Vielleicht gibt es einen Unterschied, ob ich den Text übernehme und als Sammlung für Familie und Freunde verwenden oder ob ich damit Geld verdien würde.

Mir stellte sich diese Frage nur mal so interessehalber.

Liebe Grüße
Dabschi

Ex-Letreo71 · 25.04.2016, 23:29

Zitat:

Zitat von Dabschi

Pampel-Muse

Herr Pampel küsst Frau Muse.
Er flüstert ihr ins Ohr:
„Du weißt, wie gern ich schmuse,
ich lieb‘ Dich volles Rohr.

Ich werde für Dich dichten
mit honigsüßem Schleim
und mich dazu verpflichten
zu zaubern einen Reim.“

Frau Muse spürt Gewitter
und sagt ihm ins Gesicht:
„Du bist mir viel zu bitter,
ich lieb Dich Früchtchen nicht.

Wenn wir noch weiter schmusen
und das darf gar nicht sein,
gibt‘ s süße Pampelmusen
aus Liebeslust und Wein.“

Zuckersüß und mit allen Veränderungen perfekt, liebe Moni.

Sehr gern und schmunzelnd gelesen.

Liebe Grüße

Manu

Ex-Dabschi · 26.04.2016, 22:50

Zitat:

Zitat von Letreo71

Zuckersüß und mit allen Veränderungen perfekt, liebe Moni.

Sehr gern und schmunzelnd gelesen.

Liebe Grüße

Manu

Oh, vielen Dank, liebe Manu. Ich freue mich sehr über Deinen Kommentar.

Liebste Grüße
Moni

PS: An dieser Stelle fehlt mir ein Liebessmeylie

Ex-Letreo71 · 26.04.2016, 22:53

♥

So vielleicht.

Ex-Dabschi · 26.04.2016, 22:55

Zitat:

Zitat von Letreo71

♥

So vielleicht.

Gute Idee. Dankeschön

23.04.2016, 23:37	#1
Ex-Dabschi abgemeldet Dabei seit: 05/2014 Beiträge: 2.371 Meine Gedichte Meine Favoriten	Pampel-Muse Pampel-Muse Herr Pampel küsst Frau Muse. Er flüstert ihr ins Ohr: „Du weißt, wie gern ich schmuse, ich lieb‘ Dich volles Rohr. Ich werde für Dich dichten mit honigsüßem Schleim und mich dazu verpflichten zu zaubern einen Reim.“ Frau Muse spürt Gewitter und sagt ihm ins Gesicht: „Du bist mir viel zu bitter, ich lieb Dich Früchtchen nicht. Wenn wir noch weiter schmusen und das darf gar nicht sein, gibt‘ s süße Pampelmusen aus Liebeslust und Wein.“

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24.04.2016, 00:08	#2
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.109 Meine Gedichte Meine Favoriten	Das ist amüsant und gut, ganz im Heinz-Erhardt-Stil - aber die letzte Zeile, gerade die Auflösung, die greift nicht. Das ist reimgeschuldet, statt in einer Pointe zu enden. Und bei Deinem Sinn für Rhythmik, Reim und Geschlossenheit bin ich mir sicher, dass Du das weißt. Alles rund, aber für den letzten Vers bedarf es einer besseren Lösung. Ein Früchtchen nicht zu lieben und dann von Liebeslust und Wein zu reden, das passt nicht zusammen.

24.04.2016, 12:56	#4
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Hallo Dabschi, erfrischendes Gedicht! Fakt ist aber, dass die Pampelmusen bitter schmecken. Kleiner Vorschlag, der auch die Wortumstellung nach verpflichtet vermeidet: Herr Pampel küsst Frau Muse. Er flüstert ihr ins Ohr: „Du weißt, wie gern ich schmuse, ich lieb‘ Dich volles Rohr. Ich werde für Dich dichten mit honigsüßem Schleim, ein Zauberschloss errichten aus purem Vers und Reim.“ Frau Muse spürt Gewitter und sagt ihm ins Gesicht: „Du bist mir viel zu bitter, ich lieb Dich Früchtchen nicht." Er lässt nicht das Geschmuse, was ihren Zorn erweckt, weshalb die Pampelmuse seither verbittert schmeckt. LG g

24.04.2016, 13:09	#5
Ex-Dabschi abgemeldet Dabei seit: 05/2014 Beiträge: 2.371 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber Gummibaum, Deine Version ist einfach grandios und die letzte Strophe perfekt. Auch die Strophe mit dem Zauberschloss finde ich total süß. Ich freue mich, dass ich Dich mit meinem kleinen Schmunzelgedicht zu diesen Versen inspirieren konnte. Ich wusste nicht, dass noch so viel rauszuholen ist. Dankeschön. Liebe Sonntagsgrüße Dabschi

24.04.2016, 14:06	#7
Gylon Dabei seit: 07/2014 Beiträge: 4.269 Meine Gedichte	Liebe Dabschi, Klasse! Die Mitzeiler ebenfalls Daumen hoch! Liebe Grüße Gylon

24.04.2016, 22:12	#8
Ex-Dabschi abgemeldet Dabei seit: 05/2014 Beiträge: 2.371 Meine Gedichte Meine Favoriten	Danke, liebe Thrud und lieber Gylon. Ich freue mich. Was mich schon seit einiger Zeit beschäftigt, möchte ich an dieser Stelle mal kundtun. Wie ist es eigentlich mit dem Urheberrecht? Ich bin ja nur eine kleine Hobbydichterin und weiß, dass ich niemals Geld mit meiner Hobby-Dichterei verdienen würde. Aber dürften Dichter, die ihr Geld damit verdienen, Verbesserungsvorschläge von anderen Dichtern annehmen und fremde Texte als die eigenen verkaufen??? Blöde Frage - ich weiß ... Aber würde mich mal interessieren. Liebe Grüße Dabschi

26.04.2016, 22:53	#13
Ex-Letreo71 abgemeldet Dabei seit: 01/2014 Ort: Niedersachsen Beiträge: 4.032 Meine Gedichte Meine Favoriten	♥ So vielleicht.