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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 23.01.2019, 12:48   #1
weiblich AlteLyrikerin
 
Benutzerbild von AlteLyrikerin
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Burglengenfeld
Alter: 73
Beiträge: 1.706

Standard Nähe und Distanz

Sich begegnen
sich entfernen
und wieder begegnen.

Zwischen Nähe
und Distanz
blüht die Liebe.

Räumliche Trennung
überwindet sie
in Gedankensprüngen
schneller als Licht.

Doch zupackendes
Begehren sprengt
brückenlose
tiefe Klüfte.

Nur ein Museum
erbaut sich,
wer die Liebe
einhausen will.

Keine Sehnsucht
zwingt die Liebe
und kein Verdienst.

Barmherzig aber ist sie
und stets bereit
zur Auferstehung.
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Alt 23.01.2019, 13:40   #2
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

SERVUS AL -

du eine meiner most favored lyricistesses...na ja eine verträumt romantische fast epische saga über liebe und begehren...offenbar kennst du all das denn sonst würdest du das nicht so haut-und seelennah beschreiben können. das mag ich total, denn ich bin ein hoffnungslos romantisches menschenkind. sagt Mammi auch immer wenn ich ihr von meinen affären erzähle...und sie weiß alles!!! nun zum text:
  • schön ist die auferstehung des christkinds am ende - was für eine gewagte vergleichung...
  • aha zwischen nähe und distanz - wo ist das? im vakuum?
  • das gedanken schneller als das licht sind hast du von NIELS BOHR...oder?
  • wenn ein kluft gesprengt wird, über die es ohnehin keine brücke gibt...und die dann zerbröselt wie soll man drüberkommen?
  • das mit museum und einhausen ist leider wirklich ur-komisch
  • und die vorletzte ST ist in ihrer aristotelianischen analyse eine kalamität von einer metapher
und wieder einmal sitze ich kopfschüttelnd am monitor und lasse meine tränenden augen über diese fanatsiewelt einer liebes-analyse gleiten. du bist zwar eine der liebsten frauen hier vorort...aber irgendwas stimmt für mich nicht in deinem vollzugswesen.

handküsschen von deinem ewigen verehrer
dem winzigen ralfchen..

meine heutiges geschenk an dich: eine von hunderten meiner RABBS-CREATIONS:

https://up.picr.de/34902187wm.jpg
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2019, 11:13   #3
männlich ganter
 
Benutzerbild von ganter
 
Dabei seit: 04/2015
Beiträge: 2.486

Standard Auferstehung der Liebe

Einen schönen Guten Morgen,
Dir liebe Lyrikerin,

Dein Gedicht sollte jeder Liebesflüchtling in der Tasche tragen, um es bei Bedarf als Entschuldigung präsentieren zu können.

-ganter-
ganter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2019, 13:05   #4
weiblich AlteLyrikerin
 
Benutzerbild von AlteLyrikerin
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Burglengenfeld
Alter: 73
Beiträge: 1.706

Standard Dankeschön Ralfchen und ganter!

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Hier nun ein Versuch auf einige Fragen bzw. Anregungen einzugehen:
Zitat:
Von Ralfchen
aha zwischen nähe und distanz - wo ist das? im vakuum?
Schon die ersten drei Verse behaupten, dass Liebe ein immer wieder sich begegnen bedeutet, also auch immer wieder Zeiten der Entfernung da sind.
Die Lebensgeschichten aller Liebenden zeigen das eigentlich ganz deutlich. Viele Beziehungen überstehen es nicht, wenn die berühmten Schmetterlinge im Bauch sich seltener und weniger intensiv "melden". Die Liebe wird vorzeitig verworfen, es wird eine neue, schmetterlingsintensivere amour fou gesucht.
Andererseits ersticken viele Liebesbeziehungen an zu viel der falschen Nähe. Kontrollversuche, den/die Geliebte(n) ganz für sich haben wollen etc. Da braucht die Liebe etwas "Luft" um nicht zu ersticken.
"Nähe und Distanz" versucht also zu formulieren, dass die Liebe eine dynamische Bewegung benötigt; immer wieder hin zum Partner, aber auch immer wieder einmal etwas Raum für sich selber (und damit auch für den anderen) zu lassen.
Zitat:
von Ralfchendas mit museum und einhausen ist leider wirklich ur-komisch
Ist für mich ok, wenn Du diesen Teil des Gedichtes urkomisch findest. Für mich bedeutet er etwas Wesentliches:

Viele versuchen ihrer Liebe im wahrsten Sinne des Wortes ein Haus zu bauen, um dann irgendwann festzustellen, dass das Haus fertig geworden und die Liebe irgendwie verloren gegangen ist. Die Liebe dauerhaft in einen Rahmen einfügen zu wollen, stellt sie in ein Museum. In einem Museum aber leben Erinnerungen, keine neuen, kreativen Lebensmomente.

Zitat:
von Ralfchen
und die vorletzte ST ist in ihrer aristotelianischen analyse eine kalamität von einer metapher
Diese Strophe lautet:
Zitat:
Keine Sehnsucht
zwingt die Liebe
und kein Verdienst.
Das halte ich, bei aller Bescheidenheit, für eine weise Erkenntnis. Du kannst Liebe nicht "herbeiführen", erzwingen; nicht durch eine herzverzehrende Sehnsucht, nicht durch Vorleistungen ("Verdienste"), die du am laufenden Band erbringst. Sie geschieht und ist dann ein wunderbares Geschenk.
Zitat:
von Ralfchen
schön ist die auferstehung des christkinds am ende - was für eine gewagte vergleichung
Nicht um die Auferstehung des Christkindes geht es, sondern um die Fähigkeit der Liebe immer wieder aufzuerstehen, wenn man ihr die Möglichkeit lässt und nicht zu früh aufgibt. Das ist jedenfalls meine Erfahrung in fünfzig Jahren Zusammenlebens mit demselben wunderbaren Mann.

@ganter:
Zitat:
von ganter
Dein Gedicht sollte jeder Liebesflüchtling in der Tasche tragen, um es bei Bedarf als Entschuldigung präsentieren zu können.
Das trifft mich, da es ja von mir ganz umgekehrt gemeint war. Der Liebe Luft und Raum lassen um zu erleben, wie sie immer wider neu werden kann.
Aber wie auch immer, jeder hat das Recht auf seine ureigenste Interpretation.

Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.

@Ralfchen: Danke für die Rose. Ein seltsam gelber Osterhase hat sie mit einem sardonischen Grinsen vorbeigebracht. Habe sie dennoch mit einem zierlichen Knicks angenommen.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
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