Mein Los

[nimmilonely]

Mein Los

Dem Dichter ist die Liebe wie der Stift zum Schreiben
und ich feg’ Staub von meiner Tastatur.
Gebrochen, ohne Tinte, leer vom Leiden
tipp’ ich – wahrscheinlich wieder Nieten nur.

Ich spiele nicht mit Herzen – hab nur eines
und sein Roman ist ungeschrieben noch.
Es sucht den Lektor seines Reimes,
bevor die erste Zeile aus ihm pocht.

Was will ich? – Keine Zeit zum Überlegen,
zum Fehlermachen, richtig ahnungslos.
Die Wunder des Erlebbaren erleben.
Ich spiele nicht und ziehe doch mein Los.

[Thing]

(verzeih mir meine Bequemlichkeit!)



ich finde die Doppeldeutigkeit vorzüglich gelungen.
Die Verse strahlen eine ungeheuer intensive Resignation aus - auf mich wirken sie jedenfalls so.
Wie Du Stift, Tinte und verstaubte Tastatur verbindest, klingt es, als seien Jahre über den Dichter und sein Herz hinweggegangen.

Ich spiele nicht mit Herzen – hab nur eines
und sein Roman ist ungeschrieben noch.

Ist für mich der absolute Höhepunkt (wenn auch in der Mitte) des Gedichts.
Der Rhythmus ist magisch, wie hypnotisierend.
Dein Text wird noch lange nachwirken.
Auf mich.

Herzlichen Gruß
von
Thing

[Jeronimo]

Hallo Nimmilonely,

ich kann mich Thing nur anschließen.
Dein Gedicht ist einsame Klasse. Bravo!

Jeronimo