Wieder holungen

[Eulenspiegel]

Hallo!

Als mein Forendebüt eine kleine Geschichte zu einem Thema dieser Tage das mir wirklich Angst macht.
Erwartet keine grosse Lyrik. Ich bin kein guter Schreiber, höchstens einer mit ungeschliffenem Enthusiasmus...

Gruß,
Till

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Wiederholungen

Sven schlug die Beine übereinander und lehnte sich auf dem harten Bürostuhl zurück. Sein Blick wanderte über die Monitore vor ihm die die Betonwände des Kontrollraums erhellten.
Draußen war nicht viel zu sehen und das graue Wetter passte hervorragend zur Inneneinrichtung der Zentrale.
Die Monitore zeigen Bilder der verlassenen Höfe, alle Insassen des Lagers waren in ihre Baracken gesperrt worden.
Sven gähnte herzlich. Seit er in das Internierungslager „Schäuble“ für politische Gefährder versetzt worden war, war es recht langweilig. Dank der RFID-Chips die jedem Insassen implantiert worden waren und einer geschlossenen Lagerüberwachung war ein Ausbruch unwahrscheinlich und wer es doch versuchte kam in Einzelhaft.
Und das war, so wie sie hier praktiziert wurde, ein Schicksal das keiner erleiden wollte.
Gelangweilt sah Sven auf die Uhr. Noch drei Stunden bis zum Wachwechsel. Na gut, zumindest hatte er es warm. Sein Kamerad Ulrich der draußen mit einem Schäferhund und seinem G36 Patrouille ging hatte es da schlechter erwischt. Obwohl sie sich beide nicht beschweren konnten ging es ihm durch den Kopf. Immerhin war seine Aufnahme in die Sicherheitstruppe des Inneren der Bundeswehr mit einer ordentlichen Solderhöhung einher gegangen. Das Innenministerium brauche zuverlässige Soldaten um sich gegen den Terror zur Wehr zu setzen.
Er sah wie Ulrich mit dem Lauf in Richtung eins der vergitterten Barackenfenster winkte. Wahrscheinlich war wieder einer der Insassen zu neugierig. Die armen Schweine hätten sich halt besser benehmen sollen dachte Sven mit einem Schnauben.
Jeder Bundesbürger bekam bei seiner Geburt oder Einbürgerung ein bestimmtes Gefährdungsranking, das sich aus verschiedenen Daten der Anti-Terror-Datei zusammen setzte. Ethnische Abstammung, Religionszugehörigkeit, Vorstrafen, Verschuldung und so weiter. Wenn die Daten des Bürgers durch eine Onlineüberwachung angereichert worden waren, was ab einem bestimmten Grad dieses Rankings durchgeführt wurde, kamen noch politische Ausrichtung und sexuelle Neigungen dazu. Diese Daten bekam man unter anderem aus den besuchten Webseiten die die Spyware der Regierung mit zeichnete. Dazu kamen dann noch seine Verbindungen zu anderen Bürgern und deren Gefährdungsranking, was aus des Betroffenen Mail- und Kontakt-Daten ermittelt wurde. Das Terrorismusabwehrzentrum in Berlin-Treptow leistet gute Arbeit was das anging. Dort hatte man auch viel von Google gelernt.
Nun ja, und wenn diesen Ranking einen gewissen Level überstieg wurde der entsprechende Bürger als Gefährder eingestuft und zur Sicherheit der anderen Bürger hier im Internierungslager untergebracht.
Nur wenn Sven in seiner Betonkammer an den nächsten Schritt dachte wurde ihm mulmig. Wurde diese Grenze des Rankings überschritten wurde eine weitere Überprüfung durchgeführt, diesmal auch offline. Und sollte sich hier ein berechtigter Verdacht erhärten das der Bürger als Kombattant schon aktiv gegen die Sicherheit von Staat und Bürgern interveniert, nun, für diese Schweine gab es die Kammer im Zentrum des Lagers. Wenn wieder jemand seinen Gang dorthin machte wurden alle Lagerbewohner außer Sicht in ihren Baracken untergebracht.
So wie Heute.
Und letzten Monat.
Gewisse Dinge geschahen halt immer wieder...