Ertrunken

[NeverFallAsleep]

Ich ertrinke
in salzigem Wasser.
Wasser,
das nicht entweichen kann.
Wasser,
das einen See bildet.
Ein See,
der nicht über die Ufer tritt.
Ein See,
der sich dennoch weiter füllt
- bis ich etrunken bin.


Da dies mein erstes Gedicht ist, hoffe ich, dass es nicht ganz so schlecht geworden ist...

[evilsuperbitch]

nicht ganz so schlecht wie was?

hallo erstmal, willkommen im forum.

ich muss dir leider sagen, dass ich den text nicht als gelungen empfinden mag. dafür sind die stilmittel zu schwach ausgebildet, ein paar zeilenbrüche machen daraus noch kein gedicht.

"Ich ertrinke in salzigem Wasser. Wasser, das nicht entweichen kann. Wasser, das einen See bildet. Ein See, der nicht über die Ufer tritt. Ein See, der sich dennoch weiter füllt - bis ich etrunken bin."

durch die aufhebung der zeilenbrüche hat sich nichts wesentliches am inhalt geändert und die relativsatz-kontruktionen, die das gedicht durchziehen und stilistisch massiv prägen, werden bald auch langweilig; ich gähne (aber ich bin auch müde, muss also nichts heißen). wiederholungen sollten variantenreicher gebaut werden, damit der text nicht allzu einfach wirkt.
inhaltlich ist auch nicht zuviel los, salziges wasser bildet einen see, in dem das ich ertrinkt. tränen? eine anspielung auf alice in wonderland? wer weiß. es bleibt allgemein, dadurch beliebig, statt es zu schaffen, "nur" vieldeutbar zu sein.
das dennoch irritiert. der text gibt keinen hinweis, warum das nicht über die ufer treten ein weiteres auffüllen zwingend verhindern sollte. auch, weil der see, so wie ich den text lese, sich erst gerade bildet, sein ufer also vorher keinen normalpegel, oder wie man das nennt, hatte. der see kann somit nicht über die ufer treten, weil sich sein ufer immer wieder neu definieren muss. oder: gerade deswegen tritt es stets über die ufer. wie dem auch sei, vielleicht ist der gedanke dumm und vage. das dennoch irritiert weiterhin.

gruß. esb.