Der fröhliche Trinker bei Poetry.de

Heinz · 02.07.2023, 16:04

Im Zwielicht seh ich kaum noch den Pokal,
die Lippen lechzen durstig und vergebens
nach einem Trunk, dem Inhalt meines Lebens,
ich winde mich in ungenannter Qual.

Kaum tritt das Morgenlicht in meine Kammer,
ergreift ein stilles Sehnen meine Brust;
ich greif zum gut gefüllten Glas voll Lust,
ertränke schnell der Nächte Katzenjammer.

Dein Geist, o Bacchus, möge mich unschweben
vom ersten bis zum letzten Glockenschlag!
Nur du kannst mich der Erden Last entheben,

Esprit entzünden und für den, der 's mag,
die Sterne, dank dem Saft vergorner Reben,
uns leuchten lassen auch am hellen Tag.

dr.Frankenstein · 03.07.2023, 06:54

Prost

Heinz · 04.07.2023, 04:48

Lieber dr.Frankenstein,
in ungewohnter Kürze (gemessen an Deinem Monumentalwerk) - Sante!
Heinz

Faber · 05.07.2023, 18:34

Das lyrische Ich genießt in vollen Zügen! Wobei es sich wohl eher schon um Alkoholismus handelt....

Jedenfalls wunderbar lyrisch gedichtet!

LG
Faber

Heinz · 05.07.2023, 18:45

Lieber Faber,
Alkoholismus beim LI zu vermuten, das liegt nah. Aber Alkoholiker sind keine "fröhlichen" Trinker, sondern vom Alkohol abhängige, bedauernswerte Figuren.
Ein frisch gezapftes Bier bei der herrschenden Sommerhitze, ein gutes Glas Wein schon zum Frühstück - Goethe lässt grüßen -, Bacchus zu loben und den eigenen Geist zu beflügeln - nee, das ist kein Alkoholismus. (Und sei versichert: Ich habe nie zu den bedauernswerten Kreaturen gehört, die dem Alkohol verfallen sind.
A votre sante!
Heinz

02.07.2023, 16:04	#1
Heinz Dabei seit: 10/2006 Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow Beiträge: 7.879 Meine Gedichte Meine Favoriten	Der fröhliche Trinker Im Zwielicht seh ich kaum noch den Pokal, die Lippen lechzen durstig und vergebens nach einem Trunk, dem Inhalt meines Lebens, ich winde mich in ungenannter Qual. Kaum tritt das Morgenlicht in meine Kammer, ergreift ein stilles Sehnen meine Brust; ich greif zum gut gefüllten Glas voll Lust, ertränke schnell der Nächte Katzenjammer. Dein Geist, o Bacchus, möge mich unschweben vom ersten bis zum letzten Glockenschlag! Nur du kannst mich der Erden Last entheben, Esprit entzünden und für den, der 's mag, die Sterne, dank dem Saft vergorner Reben, uns leuchten lassen auch am hellen Tag.

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05.07.2023, 18:34	#4
Faber Dabei seit: 10/2022 Beiträge: 384 Meine Gedichte	Das lyrische Ich genießt in vollen Zügen! Wobei es sich wohl eher schon um Alkoholismus handelt.... Jedenfalls wunderbar lyrisch gedichtet! LG Faber

05.07.2023, 18:45	#5
Heinz Dabei seit: 10/2006 Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow Beiträge: 7.879 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber Faber, Alkoholismus beim LI zu vermuten, das liegt nah. Aber Alkoholiker sind keine "fröhlichen" Trinker, sondern vom Alkohol abhängige, bedauernswerte Figuren. Ein frisch gezapftes Bier bei der herrschenden Sommerhitze, ein gutes Glas Wein schon zum Frühstück - Goethe lässt grüßen -, Bacchus zu loben und den eigenen Geist zu beflügeln - nee, das ist kein Alkoholismus. (Und sei versichert: Ich habe nie zu den bedauernswerten Kreaturen gehört, die dem Alkohol verfallen sind. A votre sante! Heinz