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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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21.05.2016, 15:22 | #1 |
RumFliegeEi
Wochenlang war nichts zu hören
meine Welt war wie verstummt kein Ton konnte mich betören doch jetzt die erste Fliege brummt Sonor umkreist sie jede Pflanze findet stets zu mir zurück setzt sich gern auf meine Lanze ich red hier nicht vom besten Stück Fleißig putzt sie die Facetten vergisst auch nicht ihr Hinterteil danach nascht sie die Salzletten die ich ihr biete höflichst feil Ihr Rüssel saugt an meiner Flasche auch dieser Tropfen sei gestattet danach fällt sie in die Tasche ihr Lebenswille scheint ermattet Jäh erklingt ein Stereo brummen ich seh der Fliegen plötzlich zwei bin vor Schreck glatt am Verstummen in der Tasche lag wohl ein Fliegen Ei |
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23.05.2016, 08:26 | #2 |
Hallo Gylon,
insbesondere die ersten sechs Verse kennt wohl jeder. Gerade erst gestern Abend, beim Serienschauen, ging ich auf Jagd, bewaffnet mit der Fliegenklatsche - zu meiner Schande konnte die Fliege aber fliehen. Ansonsten genau richtig eingruppiert: Lebensalltag - und so muss man dieses Gedicht wohl auch verstehen. Mich hat es unterhalten. Einzig störend empfand ich das teilweise etwas holpernde Metrum, wenn man das Gedicht aber das zweite oder dritte Mal liest und weiß, wie die Betonungen gedacht sind, fällt das nur noch gering ins Gewicht. Viele Grüße Vinco |
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26.05.2016, 12:30 | #3 |
Lieber Gylon,
anbei ein Auszug aus: "Wenn der Nagelkäfer zweimal klopft", von Dave Goulson. Da kannst Du sehen, wie appetitlich unsere Stubenfliege sein kann!! Herzlichen Gruß Schwark Insekten auf einem abgelegenen Hof Handlungs- und Beobachtungsort dieser Tiergeschichten ist ein heruntergekommener, abgelegener Hof in Frankreich. Dave Goulson erstand ihn, als seine Universität in Sussex den Hof samt Wiesen als Baugrund verscherbelte. Wiesen, auf denen er ökologische Forschung betrieb. Nach dem Kauf verlagerte Goulson seine Arbeit ganz in die französische Einsamkeit und stellt in diesem Buch nun vor, was um sein Anwesen kreucht, fleucht, blüht und beißt. "Dabei gewinnt der Biologe der gewöhnlichen Stubenfliege so viel Dramatik ab, dass es einen förmlich in den Lesesessel presst. In den Mägen von Fliegen, berichtet der Autor genüsslich, wimmelt ein Cocktail giftiger Viren und Bakterien. Die Kulturfolger können Würmer, Milzbrand, Tuberkulose, Cholera und Salmonellen übertragen, wobei sie der unappetitlichen Angewohnheit frönen, erst auf Fäkalien oder Tierkadavern und dann auf menschlichen Lebensmitteln zu speisen. Dabei entleeren sie regelmäßig ihren Mageninhalt und saugen ihn wieder auf – herrlich!" |
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27.05.2016, 09:15 | #4 |
Lieber Vinco,
danke fürs vorbeischauen. Ich schreibe häufig mit wechselnden Rhythmen. Ich nutze die Metrik mehr so als Richtlinie und nicht als Gesetz. Es muss ja auch nicht immer 4/4 sein. Das muss jeder Schreiber für sich entscheiden. Schön dass du zu langsam für die Fliegen bist! Lieber Schwark, ich lass die Fliege gern Fliege sein aber wenn sie sich auf mein Marmeladenbrot setzt greife ich ein. Auf dieses Aroma kann ich verzichten. Ich danke auch dir fürs vorbei schauen und den interessanten Beitrag. Euch einen schönen Tag! Liebe Grüße Gylon |
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