Ein kurzer Besuch bei Poetry.de

drren · 27.07.2009, 16:04

Ein kurzer Besuch

Beim Grillen saßen wir, da kam
am Gartenzaun ein Wildschwein an.
Ein großes war`s und fragte mich,
nach einer Kleinigkeit für sich.

Ein Messer hielt ich in der Hand
und sprach zu ihm am Zaunesrand:
Nur Wurst und Steaks, das haben wir,
und auch noch Schnitzel und 5 Bier.

Erschrocken sagt es: ist schon spät,
und bin auch heute auf Diät.
Ganz flink und schnell und kurzer Hand
es in dem Dickicht dann verschwand.

Und was will uns das sagen hier:
Ein Wildschwein trinkt eben kein Bier.

Schmierfink · 27.07.2009, 16:46

Hallo drren,
ist ein wirklich schönes Gedicht, nur das Ende ist etwas dürftig."und was will sagen uns das hier" das klingt so verschachtelt.
ich hätt aber ne Alternative:

Und darauf sagt doch Oma Ilse,
ein Wildschwein frisst- doch trinkt´s nie Pilse.

Winke wink Fink

drren · 27.07.2009, 16:55

...die Pointe ist ganz anders gemeint...

Stichworte:
-beim grillen
-ein Messer
-erschrocken
...
...trinkt eben kein Bier

Sonja · 27.07.2009, 17:13

Hey drren,
ich glaube ziemlich genau zu wissen worauf du hinnaus willst.

Dein Gedicht ist echt spitze geworden!

drren · 27.07.2009, 17:29

@ Sonja: ich denke, Du hast es verstanden, danke, daß es Dir gefällt

@ den Finken: Danke für Deinen Vorschlag, aber es gäbe dann keine Pointe mehr
Aber mit dem verschachtelten hast Du recht, habe hin und her probiert:

"und was will uns das sagen hier"- andere Wortstellung, ist vielleicht etwas besser. Werde es mal versuchen zu ändern...

Ilka-Maria · 28.07.2009, 07:46

Lieber René,

schöne Idee, gut umgesetzt. Nur eine Kleinigkeit: Hinter "sagt" hätte ich ein Apostroph für das fehlende "e" gesetzt, damit es nicht wirkt, als wäre der Satz plötzlich in die Gegenwart gekippt.

Der Schluß macht tatsächlich einen konstruierten Eindruck. Vielleicht wäre es so gegangen: "Und schmunzelnd denke ich bei mir: Ein Wildschweint trinkt nun mal kein Bier".

Noch etwas Generelles, was mir bei mehreren Autoren aufgefallen ist: Wenn es um Zahlen geht, stellt sich eine allgemeine Schreibfaulheit ein. Es ist aber schlechter Stil, in literarischen Texten Zahlen in Ziffern auszudrücken. Man schreibt sie als Wort, also nicht "5", sondern "fünf".

Das ist keine Meinung, sondern so habe ich es in der Schule gelernt.

LG
Ilka-M.

Sonja · 28.07.2009, 12:55

@Ilka-Maria
Ich denke, dass Rene` sich nicht wirklich vorstellen kann, dass er schmunzelnd an diese Worte denkt.

Rena · 30.07.2009, 00:20

Hi René,

die arme Sau hast Du aber mächtig erschreckt...

Ilka's Vorschlag für die vorletzte Zeile finde ich sehr passend zu Deinem Gedicht.

Ich mußte übrigens beim Lesen laut lachen.

Liebe Grüße von Rena

AndereDimension · 31.07.2009, 13:31

oder...

Erschrocken sagt es: ist schon spät,
und bin auch heute auf Diät.
Ganz flink und schnell und kurzer Hand
es in dem Dickicht dann verschwand.

Gesellt sich dort zu ihrem Eber,
der wie immer furchtbar stinkt.
Freut sich der gesunde Leber,
weil ein Wildschwein niemals trinkt.

Gruß
A.D.

Ilka-Maria · 31.07.2009, 19:07

Lieber Andi, nicht böse sein, aber deine Version paßt meiner Ansicht nach nicht recht. René hat das Gedicht durchweg auf männliche Kadenzen gereimt, in deiner Abschlußstrophe durchbrichst du diesen Rhythmus mit weiblichen Kadenzen (Eber – Leber). Das liest sich nicht schön.

Die Pointe finde ich bei Renés letztem Vers akzentuierter. Das ganze ist im Grunde ein als Gedicht präsentierter Witz.

LG
Ilka-M.

27.07.2009, 16:04	#1
drren Dabei seit: 07/2009 Ort: Berlin Alter: 55 Beiträge: 102 Meine Gedichte	Ein kurzer Besuch Ein kurzer Besuch Beim Grillen saßen wir, da kam am Gartenzaun ein Wildschwein an. Ein großes war`s und fragte mich, nach einer Kleinigkeit für sich. Ein Messer hielt ich in der Hand und sprach zu ihm am Zaunesrand: Nur Wurst und Steaks, das haben wir, und auch noch Schnitzel und 5 Bier. Erschrocken sagt es: ist schon spät, und bin auch heute auf Diät. Ganz flink und schnell und kurzer Hand es in dem Dickicht dann verschwand. Und was will uns das sagen hier: Ein Wildschwein trinkt eben kein Bier.

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27.07.2009, 16:46	#2
Schmierfink Dabei seit: 01/2008 Alter: 42 Beiträge: 195 Meine Gedichte	Hallo drren, ist ein wirklich schönes Gedicht, nur das Ende ist etwas dürftig."und was will sagen uns das hier" das klingt so verschachtelt. ich hätt aber ne Alternative: Und darauf sagt doch Oma Ilse, ein Wildschwein frisst- doch trinkt´s nie Pilse. Winke wink Fink

27.07.2009, 16:55	#3
drren Dabei seit: 07/2009 Ort: Berlin Alter: 55 Beiträge: 102 Meine Gedichte	...die Pointe ist ganz anders gemeint... Stichworte: -beim grillen -ein Messer -erschrocken ... ...trinkt eben kein Bier

27.07.2009, 17:13	#4
Sonja Dabei seit: 07/2009 Ort: In meiner eigenen Welt... Alter: 33 Beiträge: 1.157 Meine Gedichte	Hey drren, ich glaube ziemlich genau zu wissen worauf du hinnaus willst. Dein Gedicht ist echt spitze geworden!

27.07.2009, 17:29	#5
drren Dabei seit: 07/2009 Ort: Berlin Alter: 55 Beiträge: 102 Meine Gedichte	@ Sonja: ich denke, Du hast es verstanden, danke, daß es Dir gefällt @ den Finken: Danke für Deinen Vorschlag, aber es gäbe dann keine Pointe mehr Aber mit dem verschachtelten hast Du recht, habe hin und her probiert: "und was will uns das sagen hier"- andere Wortstellung, ist vielleicht etwas besser. Werde es mal versuchen zu ändern...

28.07.2009, 07:46	#6
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.076 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber René, schöne Idee, gut umgesetzt. Nur eine Kleinigkeit: Hinter "sagt" hätte ich ein Apostroph für das fehlende "e" gesetzt, damit es nicht wirkt, als wäre der Satz plötzlich in die Gegenwart gekippt. Der Schluß macht tatsächlich einen konstruierten Eindruck. Vielleicht wäre es so gegangen: "Und schmunzelnd denke ich bei mir: Ein Wildschweint trinkt nun mal kein Bier". Noch etwas Generelles, was mir bei mehreren Autoren aufgefallen ist: Wenn es um Zahlen geht, stellt sich eine allgemeine Schreibfaulheit ein. Es ist aber schlechter Stil, in literarischen Texten Zahlen in Ziffern auszudrücken. Man schreibt sie als Wort, also nicht "5", sondern "fünf". Das ist keine Meinung, sondern so habe ich es in der Schule gelernt. LG Ilka-M.

28.07.2009, 12:55	#7
Sonja Dabei seit: 07/2009 Ort: In meiner eigenen Welt... Alter: 33 Beiträge: 1.157 Meine Gedichte	@Ilka-Maria Ich denke, dass Rene` sich nicht wirklich vorstellen kann, dass er schmunzelnd an diese Worte denkt.

30.07.2009, 00:20	#8
Rena Dabei seit: 06/2009 Ort: Berlin Beiträge: 545 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hi René, die arme Sau hast Du aber mächtig erschreckt... Ilka's Vorschlag für die vorletzte Zeile finde ich sehr passend zu Deinem Gedicht. Ich mußte übrigens beim Lesen laut lachen. Liebe Grüße von Rena

31.07.2009, 13:31	#9
AndereDimension Dabei seit: 06/2009 Beiträge: 3.325 Meine Gedichte Meine Favoriten	oder... Erschrocken sagt es: ist schon spät, und bin auch heute auf Diät. Ganz flink und schnell und kurzer Hand es in dem Dickicht dann verschwand. Gesellt sich dort zu ihrem Eber, der wie immer furchtbar stinkt. Freut sich der gesunde Leber, weil ein Wildschwein niemals trinkt. Gruß A.D.

31.07.2009, 19:07	#10
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.076 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber Andi, nicht böse sein, aber deine Version paßt meiner Ansicht nach nicht recht. René hat das Gedicht durchweg auf männliche Kadenzen gereimt, in deiner Abschlußstrophe durchbrichst du diesen Rhythmus mit weiblichen Kadenzen (Eber – Leber). Das liest sich nicht schön. Die Pointe finde ich bei Renés letztem Vers akzentuierter. Das ganze ist im Grunde ein als Gedicht präsentierter Witz. LG Ilka-M.