Tiefe? bei Poetry.de

Krebsgestoeber · 20.12.2014, 20:03

Versuch mich nicht, versuch mich nicht,
Du Sohn von Schweiß und Sonnenlicht!

Bevor du in die Tiefe steigst:
Vergiss mir nicht dein Halteseil!
Sieh zu, dass du die Stirn nicht neigst,
Dein Blick zurück verharre steil.

Nimm bitte keine Schätze mit,
Denn willst du damit wiederkehren -
Gebenedeites Sternenlicht
Würd‘ ihnen keinen Platz gewähren:

Sag, was ist exhumierte Tiefe?
Nur Oberfläche! Sei gewiss!
Was auf dem Grund der Dinge schliefe,
Wär droben nur ein feiner Riss.

Lass hübsch das Seil vibrieren, lass es zucken, lass uns sehen,
Wie Sonne, Mond und Sterne deinem Zürnen widerstehen.

Fixiere mir den Orion!
Und wenn du ihn verschwinden siehst,
Dann traue deinen Augen nicht,
Solang du vor dem Schwindel fliehst!

Und sollten wir uns wieder sehen,
Dann schweige über deine Tat.
Und willst du, musst du untergehen,
Dann weiß ich leider keinen Rat.

Lass hübsch das Seil vibrieren, lass es zucken, lass uns sehen,
Wie kleine Weichholzpfähle deinen Zügen widerstehen.

Ex-Ralfchen · 20.12.2014, 23:13

Versuch mich nicht, versuch mich nicht,
Du Sohn von Scheiß und Wintergicht!

Walther · 21.12.2014, 13:10

@ ralfchen

entblöde dich, verblöde nicht
mal schreibst du scheiß, mal wurde licht!

Ex-Ralfchen · 21.12.2014, 13:23

das ist mir nicht hart genug als verblödelei, bester aller W's.

@ralfchen

Das lyrisch lichte Meer in dir - rein weiß.
Da zwischen zarte Spritzer feinsten Scheiß'.

urluberlu · 21.12.2014, 13:45

hallo k., r., w.

mich irritiert das hier dreifach.
- der text spricht mich an, ich finde ihn inhaltlich fokussiert und dicht und sprachlich spannungsvoll.
- ich mag den text wiederum wiederum nicht, weil die verse mir oft "platt" scheinen, sowohl mit dem dressiersack voll süsser sahne wie mit dem groben hobel gearbeitet. gleichzeitig mag ich diesen gegensatz.
- und ich erkenne nicht, was r. und w. dem autor oder mir als leser zu diesem text zu sagen haben. dabei könnten sie mir vielleicht behilflich sein, mir eine eindeutige meinung zu bilden.

schönen sonntag
urluberlu

Walther · 21.12.2014, 13:51

hi uburlu,

da geht es mir ähnlich.

der text hat was, das konzept ist aber an einigen stellen nicht durchgehalten. nicht gelungen sind s2 (hier gerät der reim in unordnung, evtl. einfach s1 und s2 zusammendampfen, da redundanzen vorhanden sind) und die letzte strophe, besonders der viel zu platte letzte vers.

schön ist, daß der autor das handwerk im vergleich zu dem, was sonst hier eingestellt wird, richtig gut versteht. daher werde ich öfter mal in seine texte gucken.

der blöde spruch von ralfchen hat mich zu einer erwiderung gereizt. das und nur das sollte man aus ihr entnehmen.

lg w.

Krebsgestoeber · 21.12.2014, 16:13

Hallo Walther und uburlu,

ich kann eure Vorbehalte sehr gut nachvollziehen. Mir wollen die 2. Strophe sowie der letzte Vers rhythmisch auch nicht zusagen, wobei die sprachliche Ambivalenz intendiert ist.

An dieser Stelle: Vielleicht lieber beiseite legen und irgendwann anders noch ausfeilen; denn Verwirrung und Teilzufriedenheit wollte ich nicht bezwecken.

Mich freut, dass ihr einen gewissen Gefallen finden konntet und bedanke mich für eure Kritik.

Gruß,

Krebsgestoeber

rabensohn · 21.12.2014, 18:45

Dieser Text spricht mich persönlich sehr an.
Der Lesefluss ist meiner Meinung nach sehr flüssig kurz es lässt sich angenehm lesen.

Weiters bietet es meiner Meinung nach viele Interpretationsmöglichkeiten,
was mir an GEdichten sehr wichtig ist, denn ich möchte meine Gedanken, während des Lesens von Lyrik spielen lassen.

Die Wortwahl ist kreativ, vor allem das Wort "gebenedeit" das findet man selten.

LG
Rabensohn

20.12.2014, 20:03	#1
Krebsgestoeber Dabei seit: 03/2013 Alter: 31 Beiträge: 313 Meine Gedichte Meine Favoriten	Tiefe? Versuch mich nicht, versuch mich nicht, Du Sohn von Schweiß und Sonnenlicht! Bevor du in die Tiefe steigst: Vergiss mir nicht dein Halteseil! Sieh zu, dass du die Stirn nicht neigst, Dein Blick zurück verharre steil. Nimm bitte keine Schätze mit, Denn willst du damit wiederkehren - Gebenedeites Sternenlicht Würd‘ ihnen keinen Platz gewähren: Sag, was ist exhumierte Tiefe? Nur Oberfläche! Sei gewiss! Was auf dem Grund der Dinge schliefe, Wär droben nur ein feiner Riss. Lass hübsch das Seil vibrieren, lass es zucken, lass uns sehen, Wie Sonne, Mond und Sterne deinem Zürnen widerstehen. Fixiere mir den Orion! Und wenn du ihn verschwinden siehst, Dann traue deinen Augen nicht, Solang du vor dem Schwindel fliehst! Und sollten wir uns wieder sehen, Dann schweige über deine Tat. Und willst du, musst du untergehen, Dann weiß ich leider keinen Rat. Lass hübsch das Seil vibrieren, lass es zucken, lass uns sehen, Wie kleine Weichholzpfähle deinen Zügen widerstehen.

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20.12.2014, 23:13	#2
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	Versuch mich nicht, versuch mich nicht, Du Sohn von Scheiß und Wintergicht!

21.12.2014, 13:10	#3
Walther Dabei seit: 03/2013 Beiträge: 1.874 Meine Gedichte	@ ralfchen entblöde dich, verblöde nicht mal schreibst du scheiß, mal wurde licht!

21.12.2014, 13:23	#4
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	das ist mir nicht hart genug als verblödelei, bester aller W's. @ralfchen Das lyrisch lichte Meer in dir - rein weiß. Da zwischen zarte Spritzer feinsten Scheiß'.

21.12.2014, 13:45	#5
urluberlu R.I.P. Dabei seit: 07/2014 Alter: 73 Beiträge: 2.273 Meine Gedichte	hallo k., r., w. mich irritiert das hier dreifach. - der text spricht mich an, ich finde ihn inhaltlich fokussiert und dicht und sprachlich spannungsvoll. - ich mag den text wiederum wiederum nicht, weil die verse mir oft "platt" scheinen, sowohl mit dem dressiersack voll süsser sahne wie mit dem groben hobel gearbeitet. gleichzeitig mag ich diesen gegensatz. - und ich erkenne nicht, was r. und w. dem autor oder mir als leser zu diesem text zu sagen haben. dabei könnten sie mir vielleicht behilflich sein, mir eine eindeutige meinung zu bilden. schönen sonntag urluberlu

21.12.2014, 13:51	#6
Walther Dabei seit: 03/2013 Beiträge: 1.874 Meine Gedichte	hi uburlu, da geht es mir ähnlich. der text hat was, das konzept ist aber an einigen stellen nicht durchgehalten. nicht gelungen sind s2 (hier gerät der reim in unordnung, evtl. einfach s1 und s2 zusammendampfen, da redundanzen vorhanden sind) und die letzte strophe, besonders der viel zu platte letzte vers. schön ist, daß der autor das handwerk im vergleich zu dem, was sonst hier eingestellt wird, richtig gut versteht. daher werde ich öfter mal in seine texte gucken. der blöde spruch von ralfchen hat mich zu einer erwiderung gereizt. das und nur das sollte man aus ihr entnehmen. lg w.

21.12.2014, 16:13	#7
Krebsgestoeber Dabei seit: 03/2013 Alter: 31 Beiträge: 313 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Walther und uburlu, ich kann eure Vorbehalte sehr gut nachvollziehen. Mir wollen die 2. Strophe sowie der letzte Vers rhythmisch auch nicht zusagen, wobei die sprachliche Ambivalenz intendiert ist. An dieser Stelle: Vielleicht lieber beiseite legen und irgendwann anders noch ausfeilen; denn Verwirrung und Teilzufriedenheit wollte ich nicht bezwecken. Mich freut, dass ihr einen gewissen Gefallen finden konntet und bedanke mich für eure Kritik. Gruß, Krebsgestoeber

21.12.2014, 18:45	#8
rabensohn Dabei seit: 11/2014 Ort: Tirol Alter: 36 Beiträge: 44 Meine Gedichte Meine Favoriten	Dieser Text spricht mich persönlich sehr an. Der Lesefluss ist meiner Meinung nach sehr flüssig kurz es lässt sich angenehm lesen. Weiters bietet es meiner Meinung nach viele Interpretationsmöglichkeiten, was mir an GEdichten sehr wichtig ist, denn ich möchte meine Gedanken, während des Lesens von Lyrik spielen lassen. Die Wortwahl ist kreativ, vor allem das Wort "gebenedeit" das findet man selten. LG Rabensohn