Pater Noster bei Poetry.de

Schmuddelkind · 10.01.2013, 14:11

Mein Wort verfliegt in deinen,
mein Schweigen macht dich stumm.
Ein tränenloses Weinen
ist also allherum.

Und Worte, die nichts sagen
und Stille, die nicht still,
ist Leid, das zu beklagen
gar niemand wagen will.

Paula · 10.01.2013, 14:47

Ich kann nicht sagen, ob das Gedicht technisch perfekt ist, denn dazu bin ich zu sehr Laie (bin eher in der Prosa zu Hause), aber es berührt mich persönlich sehr. Die schreiende Sprachlosigkeit, die Paare überkommt, wenn sie nicht mehr zu kommunizieren in der Lage sind, das niederdrückende Schweigen, die Leere und das Leid, hast du sehr gut rüber gebracht.

LG Paula

Schmuddelkind · 10.01.2013, 14:54

Vielen Dank, Paula.

Es ist für einen Autor immer das Größte, wenn er mit seinen Worten, die doch ausdrücken, was er empfindet, andere Menschen berühren kann.

Zitat:

Die schreiende Sprachlosigkeit, die Paare überkommt, wenn sie nicht mehr zu kommunizieren in der Lage sind, das niederdrückende Schweigen, die Leere und das Leid, hast du sehr gut rüber gebracht.

Das ist eine passende Interpretation und die hatte ich auch im Sinn. Kann aber auch auf andere Beziehungen, z.B. Freundschaften angewandt werden. Ich denke, Vater-Sohn-Beziehungen sind oft ähnlich.

LG

Paula · 10.01.2013, 15:03

Zitat:

Zitat von Schmuddelkind

Vielen Dank, Paula.

Das ist eine passende Interpretation und die hatte ich auch im Sinn. Kann aber auch auf andere Beziehungen, z.B. Freundschaften angewandt werden. Ich denke, Vater-Sohn-Beziehungen sind oft ähnlich.

LG

Da hast du vollkommen recht!

LG Paula

Schmuddelkind · 10.01.2013, 20:05

Bin jedenfalls froh, dass du einen Bezug zu meinen Worten finden konntest.

simbaladung · 11.01.2013, 13:25

Hi, Schmuddelkind,

schön umgesetzt, diese häufig zu findende Sprachlosigkeit, die doch so bedrückend ist.

Den Titel find ich auch klasse! Die doppelte Bedeutung gefällt mir richtig gut!

lg simba

Schmuddelkind · 11.01.2013, 15:09

Hallo simba und vielen Dank für die unterstützenden Worte!

Ja, die Sprachlosigkeit hat zwei Formen:
1. beide reden und niemand hört zu.
2. niemand redet.

U.a. das sollte der Titel ausdrücken. Freut mich bei diesem Gedicht sehr, dass dir auch die Titelwahl gefällt (das ist mir sonst meistens nicht so wichtig).

LG

Thing · 11.01.2013, 15:45

Zitat:

Zitat von Schmuddelkind

Mein Wort verfliegt in deinen, / versiegt in ....
mein Schweigen macht dich stumm.
Ein tränenloses Weinen
ist also allherum./ baut Mauern uns rundum.

Und Worte, die nichts sagen
und Stille, die nicht still,
ist Leid, das zu beklagen
gar niemand wagen will. schier Niemand...

Hallo, Schmuddelkind -

ich hoffe, meine Anregungen werden Dir nicht lästig.
Ich fühlte mich an G. Simenon ("Le Chat") erinnert, der seine Protagonisten nur noch Zettelchen schreiben ließ.

Lieben Gruß
von
Thing

Schmuddelkind · 11.01.2013, 17:20

Zitat:

ich hoffe, meine Anregungen werden Dir nicht lästig.

Nein, ganz und gar nicht. Bitter mehr!

"Versiegt" ist ein richtig toller Vorschlag. Ich denke, das trifft es eher. Nehme ich; danke!

Zitat:

baut Mauern uns rundum.

Ist leider nicht ganz meins. Aber trotzdem danke für die Überlegung!

Zitat:

schier Niemand...

Schier ist vielleicht besser - hast wohl recht.

LG

Thing · 11.01.2013, 17:25

Zitat:

Zitat von Schmuddelkind

Bitter mehr!

LG

Ist ein köstlicher Freudscher Verschreiber - hoffentlich!

LG
Thing

Schmuddelkind · 11.01.2013, 17:34

Verdammt! Was ist heute mit meiner Tastatur los oder mit meinen Fingern? Na ja, sind vielleicht n bisschen starr von der langsam zurückkehrenden Kälte.

10.01.2013, 14:11	#1
Schmuddelkind Dabei seit: 12/2010 Ort: Berlin Alter: 38 Beiträge: 4.798 Meine Gedichte Meine Favoriten	Pater Noster Mein Wort verfliegt in deinen, mein Schweigen macht dich stumm. Ein tränenloses Weinen ist also allherum. Und Worte, die nichts sagen und Stille, die nicht still, ist Leid, das zu beklagen gar niemand wagen will.

10.01.2013, 14:47	#2
Paula Dabei seit: 08/2010 Ort: Glasscherbeninsel Alter: 66 Beiträge: 82 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ich kann nicht sagen, ob das Gedicht technisch perfekt ist, denn dazu bin ich zu sehr Laie (bin eher in der Prosa zu Hause), aber es berührt mich persönlich sehr. Die schreiende Sprachlosigkeit, die Paare überkommt, wenn sie nicht mehr zu kommunizieren in der Lage sind, das niederdrückende Schweigen, die Leere und das Leid, hast du sehr gut rüber gebracht. LG Paula

10.01.2013, 20:05	#5
Schmuddelkind Dabei seit: 12/2010 Ort: Berlin Alter: 38 Beiträge: 4.798 Meine Gedichte Meine Favoriten	Bin jedenfalls froh, dass du einen Bezug zu meinen Worten finden konntest.

11.01.2013, 13:25	#6
simbaladung Dabei seit: 07/2012 Alter: 67 Beiträge: 3.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hi, Schmuddelkind, schön umgesetzt, diese häufig zu findende Sprachlosigkeit, die doch so bedrückend ist. Den Titel find ich auch klasse! Die doppelte Bedeutung gefällt mir richtig gut! lg simba

11.01.2013, 15:09	#7
Schmuddelkind Dabei seit: 12/2010 Ort: Berlin Alter: 38 Beiträge: 4.798 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo simba und vielen Dank für die unterstützenden Worte! Ja, die Sprachlosigkeit hat zwei Formen: 1. beide reden und niemand hört zu. 2. niemand redet. U.a. das sollte der Titel ausdrücken. Freut mich bei diesem Gedicht sehr, dass dir auch die Titelwahl gefällt (das ist mir sonst meistens nicht so wichtig). LG

11.01.2013, 17:34	#11
Schmuddelkind Dabei seit: 12/2010 Ort: Berlin Alter: 38 Beiträge: 4.798 Meine Gedichte Meine Favoriten	Verdammt! Was ist heute mit meiner Tastatur los oder mit meinen Fingern? Na ja, sind vielleicht n bisschen starr von der langsam zurückkehrenden Kälte.