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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 14.10.2011, 19:23   #1
männlich AndereDimension
 
Benutzerbild von AndereDimension
 
Dabei seit: 06/2009
Beiträge: 3.325

Standard Anno 1347

Anno 1347

Das Ende schreibt sich in die Zeilen,
Die Stunde naht, noch tickt die Uhr,
Doch bald schon wird der Weg sich teilen,
Die Nacht verwischt des Tages Spur.

Das Böse droht, ein erstes Zeichen;
Acht Wölfe sammeln sich im Sturm,
Die Meute macht sich an die Leichen,
Die aufgebahrt im Glockenturm.

Der Henker schärft des Falken Krallen,
Die Rosen opfern sich dem Wind,
Dort wo die Worte leise fallen,
Dort wo der Ahnen Gräber sind.

Von weit hört man die Pferde traben,
Die Reiter tragen Schild und Speer,
Der Schwarze Tod schlägt tiefe Narben,
Die Hölle schickt ein ganzes Heer.

Die Mütter bitten um Erbarmen,
Der Teufel lacht vom hohen Thron,
Die Kinder fest in seinen Armen,
Als Faustpfand gegen Gottes Sohn.

Der Glaube schreibt sich in die Zeilen,
Noch tickt die Uhr, das Ende naht,
Der Wille siegt, die Wunden heilen,
Die Liebe bleibt des Lebens Saat.
AndereDimension ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.01.2014, 15:31   #2
weiblich BABSvomKUTSCHI
gesperrt
 
Dabei seit: 03/2011
Beiträge: 3.095

Pestilenz und Schwefel, wieso hat dieses hervorragende Werk noch keinen lobenden Kommentar ?
BABSvomKUTSCHI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.01.2014, 22:31   #3
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Danke, Babsi, fürs Hochholen.


Hallo, AndereDimension,

das Gedicht ist wunderbar aus einem Guss, und der Handlungsstrang reißt den Leser immer stärker mit im Sog und auf das Unheil zu, das sich dann aber in der letzten Strophe fast geheimnisvoll verflüchtigt.

Sehr gern gelesen
LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
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