Das Glück

[Hans Werner]

Das Glück

Gute Laune! Welch Entzücken
Strahlt aus diesem schönen Wort,
Unter seinen Klang muss glücken,
Was Dir sonst missrät, verdorrt.

Sieh, ich bäume vor Vergnügen,
Denn ich hab das Glück gesehn.
Solch ein Glück, es kann nicht trügen,
Es muss mir in Erfüllung gehn.

Das Glück wohnt im Momenterleben
Und in der inneren Sympathie:
Die Wirklichkeit steht mit dem Streben
In brüderlicher Harmonie.

Der Verstand zwar will es wissen,
Dass ein solches Glück vergeht.
Doch ein Glück muss man vermissen,
Bevor es in Erfüllung geht.

Ein Glück kann auch nicht ewig währen,
Denn sonst verlöre es den Charme.
Das ferne Glück mag dich belehren,
Wie wohl dir war in seinem Arm.

Doch ist auch dann kein Grund zur Trauer,
Die Hoffnung bleibt uns ungeraubt.
Sie überfliegt des Alltags Mauer,
Weil fest sie an das Gute glaubt.

Bas Glück ist kein Finanzvermögen,
Das schafft nur Sorgen, Müh und Not.
Das Glück wohnt nicht im Kartenlegen
Und nicht im Liebesangebot.

Das Glück ist inneres Wohlbehagen
Und Freude an der Eigenart.
Wenn durch dein Wesen und Betragen
Du andern Glück hast aufgespart.