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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 20.01.2007, 22:51   #1
Dunkelromantiker
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 53

Standard Göttliche Poesie

Göttliche Poesie

Ihr Götter, begünstigt mein Streben!
So wie’s eure Allmacht vollbracht,
besinge ich Liebe und Leben,
will künden von weltlicher Pracht.

Bin ich eurem Werk doch ergeben
– ich seh’s nur, schon schlägt mir das Herz
in wallenden, sehnlichen Schlägen.
Ihr Götter, welch lieblicher Schmerz!
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Alt 20.01.2007, 23:09   #2
Blutsschwester
 
Dabei seit: 08/2005
Beiträge: 328

Wow... bin selten begeistert aber trotz der Kürze ist es mE fantastisch! Ich mag die klassische Form der Vierzeiler-Strophen. Und dann auch noch Kreuzreim? Ich liebe es...
Wirklich ein gelungener Einstand.

Die Schwester

selten so euphorisch
Blutsschwester ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2007, 23:12   #3
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

ich mag es nicht, klingt ein wenig nach schlecht verdautem goethe. eine aussageabsicht find ich irgendwie nicht, dazu ist es irgendwie zu kurz (und zwar inhaltlich, nicht formal). ahja: soll das wirklich weltliche pacht heißen?
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Alt 20.01.2007, 23:13   #4
Dunkelromantiker
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 53

was verschafft mir bloß die ehre eines solchen lobes? und dann noch eines so überschwänglichem hat mich sehr gefreut, dass es dir zusagt. ich für meinen teil befürchtete beim titel (der sich aber aus dem kontext heraus aber erklärt), es könnte etwas zu...mh sagen mir pompös oder prollig für den anfang wirken. schön, dass ich mich auch mal irre...immer öfters

lg, SB


Ergänzung: danke guardian, es heißt "pracht". danke für den hinweis. dass es dir nicht gefällt, ist nicht schlimm. ist geschmackssache, ob man "klassischer" lyrik etwas abzugewinnen vermag. die formale bescheidenheit seh ich allerdings auch...ist halt ein einstand. danke fürs lesen und kommentieren
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Alt 20.01.2007, 23:21   #5
Sateb Deis Rhi
gesperrt
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 327

Willst künden von sehnlichen Schlägen?
Och nö, wenn schon gestelzte Sprache, dann aber bitte richtig, mit Maß. Übergeschwülst für meinen Geschmack.
Und ich mag Schwülstiges sonst...
Sateb Deis Rhi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2007, 23:24   #6
Dunkelromantiker
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 53

tja, ich auch...sehr sogar, aber kitschig darfs dann doch nicht sein.

was genau vermiest dir den delikaten schwulstgenuss? bitte präzisiere


p.s. "in sehnlichen schlägen" ==> gemeint ist das Herz
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Alt 20.01.2007, 23:25   #7
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 424

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Alt 20.01.2007, 23:28   #8
Dunkelromantiker
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 53

och joa, schonwieder jemand der keine herz schmerz gedichte mag.

ich wusste gleich ich hätte zu beginn was philosophisches reinstellen sollen *ganz romantisch mit dem kopf gegen die wand schlag bis er rosenrot ist*
Dunkelromantiker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2007, 23:29   #9
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 424

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Joana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2007, 23:41   #10
Dunkelromantiker
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 53

ich hab gerademal etwas bei dir reingeschnuppert (deinen werken natürlich, pardon) ...und verstehe jetzt, wie der hase läuft. sieht alles sehr postmodern, experimentell und radikal aus. nicht, dass mir das nicht gefallen würde. ist aber eine grobe geschmacksanalyse deiner -sicherlich reizenden- person, die deine abneigung gegen traditionelles etwas erklärbarer und auch ein stückweit greifbarer macht. ich schätze es, dass du mir trotzdem deine meinung nicht vorenthälst. was will man mehr als einen zeitkritischen leser?
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Alt 20.01.2007, 23:43   #11
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

ich kann klassischer lyrik durchaus etwas abgewinnen. wirklich klassischer lyrik, die so vor dreihundertfünfzig jahren entstanden ist, nicht 200X, das hat nämlich nichts klassisches sondern etwas sehr verbrauchtes, langweiliges.
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Alt 20.01.2007, 23:43   #12
weiblich ravna
 
Benutzerbild von ravna
 
Dabei seit: 04/2005
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 732

das problem mit diesem (deinem) text ist mitnichten, dass er traditionell ist, sondern, dass er traditionell sein möchte.
ravna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2007, 23:52   #13
Werther
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404

Mein Gott, ihr habt Probleme... Diskutieren wir in diesem Forum eigentlich die Frage, ob die gewünschte Aussage durch die gewählte Form zur Vollendung gebracht wird und folglich auf Gefallen trifft, oder in welcher Form man hier zu schreiben hat? Ihr habt kein Recht jemandem stilistische Mittel zu diktieren. Wenn er der Meinung ist, dass eine traditionelle Form den Intentionen seines Werkes Genüge tut, dann ist es ja wohl an ihm, diese auch zu nutzen. Euch gefällt ausschließlich das, was auch von euch hätte sein können - warum ist das so? Manchmal muss ein Gedicht einfach ein Reimschema, ein Metrum, einen regelmäßigen Strophenaufbau oder gar einen Titel haben, und manchmal muss es das eben nicht, das kommt auf die rüberzubringende Aussage an und auf nichts anderes! Hört endlich auf, ein Gedicht immer nur nach äußerlichen Gesichtspunkten zerfetzen zu wollen, und fangt endlich an, diese Äußerlichkeiten im Zusammenhang mit der Aussageabsicht zu sehen, so wie es sich gehört!

Erzürntest, Werther
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Alt 20.01.2007, 23:56   #14
Dunkelromantiker
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 53

ich habe durchaus meinen eigenen stil, der, obgleich etwas altbacken anmuten mag und wohl auch ist, durchaus indiviuelle züge beherbergt. kunst beruht doch letztlich immer nur auf dem aufgreifen und neubearbeiten von vergangenem. das ist nuneinmal die zentrale entwicklungstendenz der postmoderne, unter derem unheilvoll leuchtenden stern ich auch mich sehe. klar, manch ein Poet mag eher als kind seiner zeit durchgehen, davon ausgegangen, seine texte seien "moderner". letzten ende schöpft aber auch eher nur aus dem fundus der vergangenheit. "die welt ist beschrieben" - dessen müssen wir uns, denke ich, ALLE gewahr sein.


dass er traditionell wirken will, ist so nicht ganz richtig. ich würde, dass er alt wirken will ,eher im raum stehen lassen. das ist korrekt.


danke fürs lesen. hat mich sehr gefreut. ihr habt gerade ein fanal in mir entfacht, hoffentlich ein inspirierenderes, als jenes, welches dieses gedicht hier entzündet hat.
Dunkelromantiker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2007, 23:58   #15
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

werther das ist schwachsinn. kritisiert wird das bloße - und ungelungene - nachäffen der äußeren form. es gab hier einmal sehr gute texte auch mit reim und es gibt sie ab und an noch immer. mich stören weder reim noch versmaß, robert gernhardt hat in "später spagat" gezeigt, wie man heute noch ein sonett schreiben kann - nämlich augenzwinkernd und ohne viel pathos. ich habe kein problem mit traditionellen formen, ich habe ein problem mit verbrauchten gedanken und die wortwahl und der sprachliche duktus dieses textes sind seit mindestens dreihundertjahren verbrauchter als stefan raabs witze.
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Alt 21.01.2007, 00:09   #16
Werther
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404

"Verbraucht" definiert sich immer nach dem Gehörten. Nehmen wir ein Beispiel: hättest du bei meiner Kunstlehrerin Unterricht, würde dir im Traume nicht einfallen, das Wort "Duktus" zu verwenden, weil sie es in einem Maße überverbrauchte, dass es sich selbst wohl am liebsten nur noch vergraben möchte.
Fakt ist doch eines: die Sprache wird allzeit begrenzt sein, so wie alles, was wir mit unseren Sinnen wahrzunehmen in der Lage sind, Grenzen aufweist, die wir zwangsläufig auch früher oder später einmal erreichen werden. Wie Dunkelromantiker es ausgesagt hat: es ist die Bürde der Moderne, dass alles schon einmal dagewesen ist.
Es gibt über sechs Milliarden Menschen in der Welt, und weitere unzählbar viele sind schon lange wieder tot. Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, etwas schreiben zu können, was noch nie jemand gefühlt, oder etwas formulieren zu können, wie es noch nie jemand ausgesprochen hat. Ich weiß, dass du auf bekannte Werke hinauswillst, aber das Ergebnis ist doch dasselbe.
Wenn du einen Kommentar nur aus dem aufbaust, was dir am Lyrikum missfällt, kannst du dich nicht beschweren, wenn einjeder davon ausgeht, dass dir sämtliches weiteres entgangen ist. Aber vielleicht ist dem ja auch so!?
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Alt 21.01.2007, 00:15   #17
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

es ist nur ein unterschied, ob ich versuche, etwas neues zu schaffen, oder ob ich bewusst schon dagewesenes wieder hochwürge und neu durchkaue
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Alt 21.01.2007, 00:16   #18
Dunkelromantiker
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 53

Ich freue mich eine derat rege diskussion entfacht zu haben. Lasst die funken ruhig sprühen. Ich werde morgen durch die asche waten und meine Meinung darüberschütten

hat mich wirklich überaus gefreut - hätte keine solchen resonanzen bei dem bescheidenen verslein erwartet. aber allem anscheinend nach waren meine reime salz auf eine offene wunde im ewigen konflikt Tradition vs. Moderne.

Gut's nächtle! ich geh dann mal die grasmaid entjungfern



p.s. das nennt man übrigens "reflektieren"...ja das wäre wohl der terminus für das angeklungene "hochwürgen und durchkauen"
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Alt 21.01.2007, 00:20   #19
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

nein, reflexion beinhaltet ein darüberhinausgehen, nicht ein nachahmen
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Alt 21.01.2007, 00:23   #20
Werther
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404

Du unterstellst ihm also, er habe völlig beabsichtigt, quasi mit bösen, diebischen Hintergedanken, und mit absoluter Kenntnis, welchen verheerenden Schaden dies im Gemüt eines Lyrik-Genießers anzurichten vermag, sich sowohl Idee als auch äußeres Erscheinungsbild zusammengestohlen? Quod erit demonstrandum!

Edit: Rein von der Definition des Wortes her, bedeutet "reflektieren" die genaue Wiedergabe des Einwirkenden Mediums.
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Alt 21.01.2007, 00:25   #21
Dunkelromantiker
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 53

nun gut, das sei dahingestellt. bevor ich in den gefilden der ewigen nacht entschwinde (ich weiß ich überspitz es etwas ), noch eines: ich hoffe du liest dir noch ein paar vergleichsgedichte von mir durch.

ein gedicht per se als nachahmung zu deklarieren, nehm ich ohne weiteres hin. doch daraus kannst nicht auf mein gesamtwerk schließen bzw auf mein lyrikverständnis im großen und ganzen. hoffe du nimmst die gelegenheit wahr und lässt dich von gegenteiligem überzeugen.
Dunkelromantiker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2007, 00:26   #22
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

dazu müssten weitere, andere(!) texte kommen und dann werden wir sehen
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Alt 21.01.2007, 00:28   #23
Dunkelromantiker
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 53

dieser aufforderung werd ich nur allzu gern nachkommen

von meinem gedicht unbeeinlusst-gute träume wünsch ich. nacht.
Dunkelromantiker ist offline   Mit Zitat antworten
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