Zum Schweigen

[Trembalo]

Zum Schweigen


Zum Schweigen wird gebracht,
manch lange, dunkle Nacht,
der Mond schien nicht, die Wolken
verharrten, wo sie sollten.

Zum Schweigen geh` auch ich,
nicht an den grünen Tisch,
nein, in die Kathedrale,
die Glasfenster erstrahlen

im ersten Morgenlicht,
nur beten will ich nicht,
ich will den Schein genießen,
die Andacht - die sie ließen

in diesen hohen Hallen,
wo Zeiten nur abprallen,
wo Glauben lebt und Güte
und Macht uns wohl behüte.

Dann geh` ich wieder raus,
ein Frühlingsfesttagsschmaus,
ein Gelb, ein Weiß und Lila,
die Blumen blühen wieder.

[Ex-Lichtsohn]

das ist richtig nett geschrieben, fast befreiend, beinahe heiter und in einer ganz sanften Art fast religiös. Warum? Weil das Wohltuende, das Schützende so einer Kathedrale selbst jemandem der nichts mehr sehen kann das Gefühl gibt bewacht und behütet zu sein, beschützt zu werden und: nicht alleine zu sein und doch Schweigen zu dürfen. Seltsam, aber durchaus beabsichtigt. Die Erbauer dieser Tempel wussten eben ganz genau was sie erreichen wollten und wie sie das erreichen konnten.

Das Wort Frühlingsfesttagsschmaus hat mich ein bisserl eingebremst, aber nur ein ganz klein wenig.

Danke fürs Teilen.

LG