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Alt 13.07.2006, 20:28   #1
Manou
 
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Standard Der Zwischenfall (Frei nach einer Kurzgeschichte von Peter Maiwald)

Hallo alle zusammen. Ich bin neu hier und diese Geschichte ist auch erst kürzlich enstanden für den Deutschunterricht, da ich in diesem Fach um meine 2 kämpfte. Wir bekamen den Anfang der Geschichte von Peter Maiwald und mussten uns durchs kreative Schreiben durchkämpfen. Für mich mehr oder weniger ein Problem.Da ich gerne schreibe, tat ich's irgendwie auch mit Leidenschaft, allerdings fiel mir um halb 9 den Tag vor der Abgabe auf: Irgendwie zu unwahrscheinlich.Und deswegen schrieb ich die Story noch zur Hälfte bis um halb 1 um.Gelohnt hat sich's,ich konnte es kaum glauben, dass ich trotz ein paar Rechtschreibfehlern den Aufsatz mit einer 1 zurückbekam.(Das ist kein Witz,ich prahle mit sowas einfach nicht,was soll ich mir davon versprechen?) Ich denke, mein Aufsatt ist einfach zu gut (hier habe ich wieder hingegen meinen Stolz),damit sie nur von ein paar Klassenkameraden und der Lehrerin gelesen wurde,die irgendwie denken,ich hätt nix zu tun.Ich hab den Anfang der Geschichte, der uns vorgegeben wurde, noch mal in meiner Weise niedergeschrieben.Genügend gesagt,hier ist der erste Teil!

Kreatives Schreiben: „Der Zwischenfall“ (Weitererzählung von Manuel Probst)-Teil 1

Charlies Hände zitterten.Dann schlug er den alten Mann nieder, dessen Kopf gegen die Lehne seines Sitzes hart aufschlug. „Was ist denn los?“ fragte ihn die junge Frau, die neben Charlie gesessen und sich vorher noch nett mit ihm über belanglose Dinge unterhalten hatte. Das war hier nicht mehr belanglos. „Das ist ein Nichtraucherabteil. Ich...ich habe ihm nur gesagt, dass das ein Nichtraucherabteil ist.Sonst nichts.“ Charlie starrte ihn an. Er wusste nicht, was in dem Alten vorging. Er wollte es auch gar nicht wissen. Er wollte nochmal auf ihn einschlagen, er näherte sich schon wieder seinem Körper. Die junge Frau zerrte ihn weg.Und sah ihn angewidert und gleichzeitig angsterfüllend an. Was weißt du denn schon. „Junger Mann,...“ der Schaffner sah ihn ernsthaft an. „Kommen sie mit mir mit, sie werden an der nächsten Haltestelle in Duisburg aussteigen und auf die nächste Polizeiwache geführt.Guter Mann,“ er sprach den alten Sack an,“ich brauche sie auch.Aber warten sie bitte, bis ich für Sicherheit gesorgt habe.“ Und kopfschüttelnd sah er Charlie an.Was denken die sich alle eigentlich,dachte Charlie. Sie denken, sie wissen alles, dadurch dass sie wissen, was gerade passiert ist.Das reicht für sie wohl,das reicht für sie. Das war ja schon immer so,dachte Charlie und ging dem Schaffner voraus.

Als er gerade in das Verhörzimmer gebracht wurde, während draußen ohne ihn die Sonne schien, sah er hinter ihm den alten Mann laufen, der von einer Polizistin gestützt wurde. Dunkle Erinnerungen wurden in ihm erweckt, die er sein ganzes Leben lang versucht hatte, zu vergessen. Doch das konnte er nicht bewältigen, er konnte sie höchstens verdrängen. Die letzten Monate schien alles bergauf zu gehen. Er wollte seine Freundin besuchen, die in Essen lebte, nicht weit weg von Wuppertal. Und dann war er ihm begegnet, der ihn wegen einer lächerlichen Zigarette anpöbelte. Und jetzt nahm er in diesem dunklen Verhörzimmer Platz, dass nur durch einen Tisch, zwei Stühle und ein Aufnahmegerät ausgestattet war und musste sich für seine Tat rechtfertigen. Das ist Gerechtigkeit, dachte er sarkastisch.

Der Chef der Kriminalpolizei, Frank Drebel, führte den alten Mann in sein Büro.
„Entschuldigen sie, aber wir brauchen ihre Personalien,Herr..“ „Klemper,Hans Klemper. Ich bin am 13.März 1939 geboren und lebe in Dortmund. Ich habe bis 1996 bei Hink und Garder gearbeitet, einem kleinen, aber sehr erfolgreichen Elektronikkonzern in meiner Heimatstadt Wuppertal. Mir ist die Arbeit aber irgendwann zuviel geworden. Und jetzt wollte ich eine Woche Urlaub dort machen, da ich mich nach Dortmund zurückgezogen habe. Im Alter braucht man seine Ruhe,nicht wahr?““ Er sprach wie ein Wasserfall. „Und Sie sind sicher, dass Sie keinen Arzt brauchen? Das ist eine ziemlich tiefe Wunde, Sie sollten das untersuchen lassen.Soll ich jemanden informieren?Bekannte oder Verwandte?“ Der alte Mann schüttelte dankend den Kopf. „Ich werde vielleicht danach mich nach einem Arzt umschauen, es geht aber schon wieder. “ Drebel holte sein Aufnahmegerät aus dem Schrank. „Ich würde gerne mehr zu dem Zwischenfall erfahren.“ „Da gibt es nichts weiter. Ich hatte gerade geschlafen, da kam er gerade ins Abteil und zündete sich eine Zigarette an. Ich machte den Jungen darauf aufmerksam, dass hier ein Nichtraucherabteil ist und er hier nichts zu suchen hat. Er starrte mich einfach nur an. Ich sagte ihm dann noch mal, bloß etwas lauter, dass er hier nicht rauchen darf und ich diesen Gestank nicht ertragen möchte. Und plötzlich lachte dieser freche Kerl laut über mich. Das ging mir eindeutig zu weit. Ich stand auf und wollte den Schaffner holen, aber er zerrte er mich ans Fenster und schlug mir seine Faust ins Gesicht. Dieser Junge hat ein Problem mit sich selber. Die heutige Jugend hat keinerlei Respekt mehr vor dem Alter, wenn ich sein Vater wäre, dann würde..“ Drebel stoppte ihn. „Ich danke Ihnen für Ihre Schilderung. Und Sie kennen den Jungen auch nicht?“fragte er ihn. „Kann mich nicht daran erinnern, ihn je getroffen zu haben,“ sagte er leise, aber auch aggressiv, ohne dem Polizisten dabei in die Augen zu sehen.

Drebel ging ins Verhörzimmer nebenan, wo der Polizeiobermeister Fischer versuchte, mehr aus dem Jungen heraus zu bekommen. Frank klopfte gegen die Tür, worauf Fischer mit rollenden Augen hinauskam. „Der Junge hat eine gestörte Persönlichkeit,wenn Du mich fragst. Er sagt zu dem Vorfall nur, dass es gerecht gewesen wäre.Er wiederholt es immer wieder. Also ist es gerecht, einem alten Mann auf den Kopf einzuschlagen, bloß weil er ihn darauf aufmerksam gemacht hat, dass es hier ein Nichtraucherabteil ist?“ Drebel schien irgendwie abwesend zu sein.“Hey,Frank?Bist Du noch da?“ fragte Fischer ihn. „Vielleicht steckt da mehr dahinter,“ sagte Frank nachdenklich zu seinem Kollegen. „Was sagst Du?“ Spöttisch sah Fischer ihn an. „Also, Frank, bitte. Wir haben es hier mit einem 0815-Zwischenfall zu tun, der war schon gereizt und hat im Affekt gehandelt.Der ist noch ganz heiß vom Fieber, braucht noch ein bisschen Zeit, um seine Tat einzusehen. Jetzt steigere Dich hier nicht in was hinein.“ „Ich mach lediglich meine Arbeit und meine Intuition sagt mir, dass da was nicht stimmt.“ Sein Kollege schüttelte den Kopf und ging weiter. „Na dann, lass mal Deine Hirngespenster frei,“ brummelte er noch im Vorbeigehen.

„Ich bin Frank Drebel, ich bin der Chef der Kripo. Erzähl mir was von Dir. “ „Ich bin Charlie Regner, 18 Jahre alt und wohne im Wuppertal.“ Er redete routiniert und aufgewühlt zugleich. „Wieso hast Du zugeschlagen?“ Charlie blieb still. „Hör mal,“ sagte er noch im ruhigen Ton. „Ich bin bereit Dir einfach nur zuzuhören, aber es muss auch was von Dir kommen.Wie kam es denn dazu, dass Du auf Herrn Klemper losgegangen bist?“ Der Junge schluckte bei dem Namen, aber er antwortete noch immer nicht. Er hatte dieses Schweigen langsam satt. „Nun gut. Es kann sich auch ganz anders abgespielt haben,“ flüsterte er ihm zu. Vielleicht ließ er sich mit einer Lüge aus der Konserve locken. „Du bist wahrscheinlich ein Kleinkrimineller; das kann ich mir gut vorstellen, wie Du hier vor mir sitzt. Du hast irgendetwas verbockt, bist auf der Flucht gewesen, und bei all deinen Problemen kommt dieser alte Idiot und weist Dich daraufhin, dass Du in diesem Abteil nicht rauchen darfst. Da kannst Du einfach nicht anders und haust ihm gleich eine über den Schädel. Bloß weil Du ein Problem hast, mit deinem sinnlosen Leben fertig zu werden, gehst Du auf wehrlose Menschen los, die dich nur freundlich darauf ansprechen,...“ „Es kommt nicht nur darauf an, was man sagt, sondern auch wie man es sagt und wer es ausspricht. Er sah mich an, als wollte er sagen, hau ab, verschwinde, richtig herablassend. Wie damals.“ Charlie merkte, was er sprach. Er hätte sich gleich aus dieser Zwickmühle befreien können. Er begriff, dass er eine Straftat begangen hat. Aber es war doch gerecht, was er getan hatte. Und er wollte nicht vor Scham versinken. „Ich will nichts mehr dazu sagen. Sperren sie mich doch ein.“ Drebel verließ das Büro. Er ist noch ganz heiß vom Fieber, dachte er. Später oder früher, wenn er merkt, dass er in der Klemme steckt und hier nicht so leicht rauskommt, wird er mit der Wahrheit rausrücken.

Fortsetzung folgt.

Würde mich auf ehrliche Kritik freuen,ob nett oder weniger nett.Vielen Dank im Voraus, LG, Manou
Manou ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2006, 23:23   #2
Manou
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 26


Teil 2

Auf dem Weg zu seinem Büro begegnete er Herrn Klemper, der auf einer Wartebank ungeduldig saß. „Herr Klemper, es tut mir leid, aber Sie müssen noch etwas warten, wir warten auf die genaue Aussage des Jungens, er steht noch unter Schock.“ Herr Klemper prustete los. „Er steht noch unter Schock? Ich bin doch das Opfer! Das ist ja das Allerletzte! Ich bin zwar Rentner, ich habe aber auch eine kostbare Zeit. Und die verschwende ich nicht gerne wegen eines solchen Unfugs! In spätestens einer Stunde bin ich hier fort!“ Frank hasste das Gefühl, ein Gefühl zu haben, aber keine Beweise. „Frank, der Polizeipräsident fragt schon nach dem Vorfall, weil hier schon herumgetuschelt wird,“ sagte seine Kollegin Sandra Meyer, die Herrn Klemper in das kleine Revier begleitet hatte. Er schüttelte enttäuscht den Kopf. „Na, das sind ja tolle Kollegen hier. Versuch etwas über Herr Klemper herauszubekommen.“ „Hab ich schon,“ sagte seine Kollegin leise. Er sah sie erstaunt, aber auch erleichtert an. Er war wohl hier doch nicht der Einzige, dem die Sache merkwürdig vorkam. „Der alte Mann hat mich auch irgendwie stutzig gemacht. Versucht sich bei mir, irgendwie für den Vorfall zu rechtfertigen, obwohl er gar keine Schuld an dem Vorfall trägt und will so schnell wie möglich verschwinden. Er hat bis von 1990 bis 1996, wie du vielleicht schon weißt, bei Hink und Garder gearbeitet. Ich hab dort mal angerufen. Mir kam es merkwürdig vor, dass er etliche Jahre vor seiner Rente plötzlich aufhörte. Der Geschäftsführer dieser Firma wohnte in derselben Straße wie er und war mal mit ihm befreundet. Er sagte mir, dass wegen dem Verhalten von Herrn Klemper seine Stelle neu besetzt werden musste. Er wollte mir nichts Genaues sagen, aber das, was er selber miterlebt hätte, das hätte ihm gereicht. Er hätte ihm dann angeboten, nicht zur Polizei zu gehen, sondern selber zu kündigen und so schnell wie möglich von hier verschwinden. Das hat Herr Klemper dann akzeptiert. Soll ich seinen Ex-Chef herschicken?“ fragte Sandra. „Nein, warte mal, bevor wir weiter loslegen. Vielleicht taut der Junge mal bald auf.“ Bevor er wieder zu Charlie ging, drehte er sich noch mal zu Sandra um:“Wie heißt denn der ehemalige Chef von Klemper?“ „Regner, Wolfgang Regner.Der Vater von Charlie.Er schämt sich dafür, was passiert ist.“ Frank verdrehte die Augen. „Der sollte sich lieber dafür schämen, dass er nicht herkommt und seinen Sohn verteidigt.“

Charlie saß schon eine ganze Weile in diesem Raum, der so leer war, dass es ihn verrückt machte. Um diese Zeit wollte er längst bei seiner Freundin sein, die von alledem nichts wusste. Langsam begriff er, dass sie ihn schmorren lassen würden, bis er es zugeben würde. Drebel betritt wieder das Verhörzimmer. „Wir haben mit deinem Vater telefoniert. Denkst Du, wir sind so blöd, dass wir nichts rausbekommen?“ Charlie schluckte tief. „Mein Vater.Und was hat er gesagt?“ sagte Charlie spöttisch. Er müsste wohl jetzt aussagen, denn sein Vater würde es nicht für ihn tun. Ihm blieb keine andere Wahl. „Nicht viel. Auf jeden Fall nicht, was Herr Klemper damals gemacht hat, dass er von sich aus bei der Firma deines Vaters kündigte.“ Er lachte, Drebel erkannte, dass er über seinen Vater lachte. „Darf ich eine rauchen?“ fragte er Frank. Er nickte. „Mehr bekam mein Vater nicht für mich hin, das ging über seinen Stolz hinaus. Der Stolz für seinen Sohn. Es würde ja jeder über mich reden würden, ich könnte froh sein, dass er es außerhalb der Polizei geregelt hätte. Ich wäre ja schon ein Teenager und hätte mich wehren können. Ob es mich bedrückte, ob ich bis heute davon verfolgt werde, interessierte ihn nicht. Bloß sein Stolz, der war ihm wichtig.“ Drebel beugte sich an dem Tisch zu Charlie hinüber, der gedankenverloren seine Zigarette rauchte. „Und jetzt sitzt Du da und kommst nicht über Deinen eigenen Stolz heraus, dann bist du auch nicht besser als dein Vater.Beweise doch, dass du selber Größe hast.“ „Ich hab mich doch selber geschämt. Mein Vater ging mir doch aus dem Weg. Meine Mutter erfuhr davon nichts. Als wäre es nie passiert.“ Er schüttelte lächelnd den Kopf.
„Da hatte ich selber das Gefühl, ich hätte was falsch gemacht.“ „Was ist denn jetzt wirklich passiert?“ fragte Drebel ihn leise und geduldig.

Fortsetzung folgt.Freue mich über jeden Kommentar!
LG,Manou
Manou ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2006, 16:02   #3
Askeron
 
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Beiträge: 59


Hallo Manou,

eigentlich hab ich ja etwas gegen diese Art von User, die nur vorbeikommen, ihre Geschichte reinwerfen und hoffen die ein oder andere Meinung einzukassieren. Lesen und Gelesen werden ist ein gutes Motto, nachdem sich auch die meisten User hier richten. Will dich in keine Schublade stecken, schließlich ist das Wetter zu schön um es lange vor dem PC aushalten zu können, was aber auch nur eine fadenscheinige Ausrede wäre Das nur erstmal vorweg. Kommen wir also zu deiner Geschichte.

Zum ersten Teil:

Zitat:
„Ich werde vielleicht danach mich nach einem Arzt umschauen, es geht aber schon wieder."
Etwas wirrer Satzbau im ersten Teil des Satzes.

Zitat:
Ich hatte gerade geschlafen, da kam er gerade ins Abteil und zündete sich eine Zigarette an.
Unnötige Wortwiederholung von "gerade"

Zitat:
Ich machte den Jungen darauf aufmerksam, dass hier ein Nichtraucherabteil ist und er hier nichts zu suchen hat.
Zitat:
ch sagte ihm dann noch mal, bloß etwas lauter, dass er hier nicht rauchen darf und ich diesen Gestank nicht ertragen möchte.
Den Einsatz von "hier" halte ich für unpassend. Könnte zwar an der Erzählart des alten Mannes liegen, aber es klingt irgendwie unschön.

Zitat:
Ich stand auf und wollte den Schaffner holen, aber er zerrte er mich ans Fenster und schlug mir seine Faust ins Gesicht.
Das erste "er" ist zuviel.

An einigen Stellen im ganzen Text hast du auch Leerzeichen nach Punkten, Kommata und Fragezeichen sowie dem Ende wörtlicher Rede vergessen. Stört nur ein wenig und sieht unschön aus. Alles in allem ist es bisher Ok. An manchen Stellen verliert sich der Überblick etwas, aber sonst ists gut zu lesen und halbwegs schlüssig. Der Text ist recht leicht vorhersehbar, aber dass liegt meist im Auge des Betrachters.
Die Charaktere sind allesamt aus der Klischeekiste, ihre Dialoge und die Pseudofachausdrücke der Polizisten könnten mehr authentisch wirken. Klingt schlimmer als es ist. Bisher ists für meinen Geschmack einfacher durchschnitt basierend auf einem leicht abgenutzten Ausgangsplot.

Zweiter Teil:

Zitat:
Er hat bis von 1990 bis 1996, wie du vielleicht schon weißt, bei Hink und Garder gearbeitet. Ich hab dort mal angerufen.
Das erste "bis" ist zu viel.

Zitat:
Vielleicht taut der Junge mal bald auf.
"bald" und "mal" sollten die Plätze tauschen

Sonst ist mir bei bei Teil 2 optisch nichts aufgefallen. Inhaltlich gibts ähnliche Probleme wie bei Teil 1. Du versuchst zwar den Polizisten eine gewisse professionelle Verhörtaktik zu verpaßen, dies gelingt aber leider wieder nur halb, sie wirken alle wie schwache Schauspieler aus einem B-Movie, die all ihr wissen aus anderen Filmen und Vorabendserien haben.
Etwas dämlich fand ich den Teil über die gemeinsame Vergangenheit von Charlie und Hans. Sicher liegt der Sache sowas tiefgreifendes wie sexueller Missbrauch oder etwas Ähnliches zu Grunde, dennoch ist es mir unbegreiflich wieso Charlies Vater dann sagt das etwas Schlimmes passiert ist und man sich außerpolizeilich geeinigt hätte. Normalerweise würde man sowas doch tot schweigen oder eine harmlose Variante als Ausrede vorschieben. Das könnte man zwar mit dem schwachem Charakter des Vaters oder sonstwie begründen, meiner Meinung nach ist es jedoch ein unschöner Fehler den man vermeiden könnte.
Storymäßig entwickelt sich im zweiten Teil ja nicht viel weiter. Wir erfahren etwas mehr über die Hintergründe von vermeintlichem Opfer und Täter. Nichts was nicht schon im ersten Teil zu erkennen war, außer das dieser Zwischenfall, welcher Charlies Familie aus der Bahn geworfen hat, sehr wahrscheinlich im nächsten Teil endlich offenbart wird Ich frage mich immernoch warum die beiden wegen eines so kleinen Vergehens intensiv verhört und bei der Polizei festgehalten werden, aber egal...
Bisher nach wie vor Durchschnitt, nicht schlecht, aber auch nichts wirklich Neues. Mal abwarten vielleicht tut sich gegen Ende ja noch was Überraschendes.

MfG

Askeron
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Alt 22.07.2006, 01:46   #4
Erstgeborener
 
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Also, der einzige Kritikpunkt der mir spontan in die Augen springt ist, dass die beiden wegen einer Lapalie von der Polizei festgehalten werden, aber das ist letztendlich auch irrelevant.
Ich kenne die Geschichte von Peter Maiwald nicht und daher auch nicht die Hintergründe der Charaktere. Dennoch finde ich, dass Askeron in stilistischer Hinsicht recht hat. Inhaltlich wird meines erachtens nach der Konflik zwischen Klemper und Charlie recht gut dargestellt, vor allem dadurch, dass der Polizist sich immer wieder "dazwischen schiebt".
Na ja, für den Moment bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als abzuwarten, worum sich nun die ganze Aufregung dreht 8)
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Alt 23.07.2006, 19:12   #5
Manou
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 26


Ich danke euch für eure Kommentare.Akseron,du hast sicher Recht,ich sollte auch mal die Geschichten der anderen durchlesen,was ich nun auch vorhabe.Der grammatische Teil ist wohl auch so ein Problem.Hatte die Geschichte den Tag vor der Abgabe fast schon fertig,bevor mir auffiel,dass die Story wohl doch zu unrealistisch ist.Änderte das also nochmal in 4 Stunden.Ich habe mich allerdings das erste Mal am Krimigenre ausprobiert,da ich sonst immer lieber im Fantasybereich tätig war.Und ganz ehrlich,ich hab mich auch von Krimiserien inspirieren lassen,vielleicht kommen dir deshalb die Dialoge so bekannt vor.*g*Hier kommt der dritte und vorletzte Teil.Ich hoffe,ich werde von euch nicht zerrissen...Wobei mir ehrliche und erfahrere Kritiker wirklich wichtig sind.

Teil 3

Charlie fing an zu erzählen. „Wenn meine Eltern mal ausgingen, durfte ich natürlich nicht alleine sein. Stolz ist er, aber konservativ auch. Er wollte nicht, dass ich meine Freunde ins Haus einlud. Vertraute mir nicht, dass ich abends zu Hause blieb, sondern dachte, dass ich unerlaubt was unternehmen würde. Es passierte wieso sehr selten, dass ich was mit meinen Freunden unternehmen durfte. Er wollte mich ja schon immer als Nachfolger für seine Firma und dafür müsste ich hart lernen. Er schickte seinen besten Kumpel von der Arbeit, diesen Klemper her. 'Pass mal bitte auf den Jungen auf, dass der mir brav bleibt, wolltest Du doch schon immer mal,' hörte ich ihn selber sagen. Erst schien er freundlich zu sein, ging auf meine Interessen ein, was ich denn mit ihm machen wollte und was so meine Hobbys wären. Doch irgendwann, als ich mich zum Schlafen fertig machte und mich umzog, stand er an meiner Tür. Ich fragte ihn, was er hier suchte und sagte zu ihm, geh doch bitte raus. Aber er lachte nur und schloss die Tür zu. Dann... fiel er über mich her.
Ich sagte zu ihm, dass ich es meinen Eltern erzählen würde. Doch er machte sich nur lustig über mich und meinte, einem Schwächling wie mir, der wohl so ein schlechter Sohn sein müsste, dass mein Vater einen Babysitter in seinem Alter für mich brauchen würde, würde niemand glauben.
Und wenn ich es wirklich erzählen würde, dann würde er meinem Vater erzählen, wie unanständig ich mich benommen hätte. Vorbei wäre es dann mit meiner Zukunft. Er jagte mir damit Angst ein, mehr Angst, als wenn er sich an mich ranmachte. Das war nicht das einzige Mal. Er passte ja mehrmals in der Woche auf mich auf. 'Von mir aus könnt ihr jeden Abend ausgehen, ich versteh mich prächtig mit deinem Jungen,' sagte er zu meinem Vater. Er vertraute ihm blind. Doch einmal kam mein Vater wieder, weil er seinen Geldbeutel vergessen hatte. Er hörte wie sein Kumpel zu mir sagte: 'Und, hast du heute wieder Lust, von mir verführt zu werden?' und mich auslachte. Dann sah er meinen Vater an der Tür. Bevor er was zu ihm sagen konnte, haute mein Vater ihm eine rein und schmiss ihn sofort aus der Wohnung. Dann sah er mich herablassend an und sagte zu mir, dass ich mich schonmal umschauen könnte, wie ich meine Zukunft aufbauen würde. Ich ging in letzter Zeit heimlich zur Psychologin, weil ich seit Jahren nicht mehr ruhig schlafen konnte. Ich sah dauernd sein Gesicht vor mir. Ich fing eine Ausbildung als Erzieher an, ließ mir von meinem Vater nichts mehr gefallen, der mich nur wegen meiner Mutter noch im Haus akzeptierte.Und ich traf endlich das richtige Mädchen...“ Er stockte. „Und dann sitzt er da, im Zug, und sagt zu mir, dass ich meine Zigarette wo anders rauchen soll.“ Man konnte den Hass in seinen Augen sehen und die Verachtung, die er für Klemper übrig hatte. „Ich konnte nicht anders. Ich sah, wie lustig er es fand, mich nach all den Jahren wieder zu sehen. Der sitzt einfach ungestraft im Zug und macht mir Vorschriften. Nicht der.“

Fortsetzung folgt.
Manou ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.07.2006, 16:52   #6
Askeron
 
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Hallo Manou,

auf zur dritten Runde:

Zitat:
„Wenn meine Eltern mal ausgingen, durfte ich natürlich nicht alleine sein. Stolz ist er, aber konservativ auch. Er wollte nicht, dass ich meine Freunde ins Haus einlud. Vertraute mir nicht, dass ich abends zu Hause blieb, sondern dachte, dass ich unerlaubt was unternehmen würde.
Erst ist noch von den Eltern die Rede und dann gehts auf einmal mit "er" weiter, was auf den Vater bezogen ist. Der Sprung hier klingt etwas holprig

"Stolz ist mein Vater ja, aber..."

Zitat:
Es passierte wieso sehr selten, dass ich was mit meinen Freunden unternehmen durfte.
Es passierte sowieso sehr selten,...

An einigen Stellen fehlen wieder Leerzeichen nach Satzzeichen. Sonst ist mir fehlermäßig nichts weiter aufgefallen.


Ein kurzer Teil und es passiert das was der Leser erwartet hat. Wir erfahren die Hintergründe von Charlies Hass auf Klemper und das Motiv für seinen Ausraster ist absolut überzeugend und nachvollziehbar. Einzig die Sache das Charlies Vater sich nicht was Besseres, als einen fast in Rente gehenden Kumpel von der Arbeit als Babysitter für Charlie leisten/organisieren will wirkt etwas seltsam, aber kann man auch erklären von daher nur am Rande etwas ungewöhnlich. Klingt alles überzeugend und der Leser fragt sich nun wie die Polizisten mit dieser heiklen Information umgehen werden. Hoffe es dauert nich allzu lange bis es weitergehen wird.

MfG

Askeron
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Alt 24.07.2006, 23:25   #7
Manou
 
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Ich danke dir für deinen Kommentar,Askeron!

Teil 4

Drebel stand auf und wollte ihm sagen, dass es ihm leid tat. Aber er war auch nur ein Polizist: „Du wärest noch vor Gericht wegen ihm gekommen, wenn du weiterhin den Mund gehalten hättest und würdest bald für ihn im Jugendknast schmorren oder eine saftige Geldstrafe kassieren. Natürlich sieht jetzt alles etwas anders aus. Trotzdem wirst du dich verantworten müssen. Ein Verbrechen lässt sich nun mal nicht mit weiteren Verbrechen begleichen.“ „Aber auch nicht immer mit eurer Gerechtigkeit,die im Gesetz steht. Das ist ja das Traurige.“ widersprach ihm Charlie. Frank fiel es schwer, noch einen drauf zu setzen. Er würde jetzt nicht zu dem Jungen sagen: „Ich habe nicht die Menschengesetzte verfasst.“ Stattdessen nahm er den Jungen an der Schulter und führte ihn aus dem Verhörzimmer raus. Und Charlie war froh, dass er es hinter sich hatte. Er fühlte sich unglaublich befreit.

„Und?“ fragte ihn seine Kollegin Sandra, als er ihr auf dem Flur begegnete. „Er hat gesprochen, als wäre ein Damm gebrochen. Aber wir haben keine Beweise,“ sagte er traurig. „Vielleicht doch,“ sagte sie. Er sah sie fragend an. „Sein Vater sitzt da vorne auf der Wartebank. Wie ein gebrochener Mann. Er wartet auf Dich, er will unbedingt eine Aussage gegen Klemper machen.Der sagt, seit er den alten Regner gesehen hat, wieso kein Wort mehr. Der ist vielleicht erstarrt, als sein alter Chef das Revier betrat und ist blass wie eine Leiche geworden. Aber der Herr Geschäftsführer ist an ihm vorbeigegangen und hat ihn bloß herablassend angesehen.“ Im Gesicht von Frank war Freude zu sehen. „Da hat der Vater wohl doch was ganz anderes gemeint, als er sagte, er schäme sich dafür, was passiert sei.“
Aber sein Lächeln war schnell verschwunden. „Ich weiß bloß nicht, wer das größere Verbrechen gegangen hat. Dieser widerliche Klemper mit seinen Schandtaten oder der Vater, der jahrelang seinen eigenen Sohn verleugnet hat.“
„Warte doch mal ab. Das Gericht wird schon die richtige Entscheidung treffen,“wollte Sandra ihn aufmuntern. Frank seufzte. „Das Traurige ist ja, dass unsere Gerechtigkeit, die im Gesetz steht, nicht immer die Verbrechen gerecht bestraft.“ Dennoch kam ein Lächeln über seine Lippen, als er sah, wie der Vater und der Sohn sich innig umarmten.Es war wohl doch nicht zu spät, um zu seinem Sohn zu stehen,es gab auch keinen Grund, es nicht zu tun.Aber verstehen konnte er Charlies Reaktion nicht.Lieber späte Vaterliebe als gar keine? Für ihn wäre die Erkenntnis des Vaters, jahrelang falsches Verhalten gezeigt zu haben, keine Entschuldigung gewesen, wenn er sein Sohn wäre. Aber es war nicht sein Leben. Und er war froh darüber.

_ENDE_
Manou ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2006, 18:18   #8
Askeron
 
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Hallo Manou,

auf zur vierten und finalen Runde

Erstmal Textzeug:

Zitat:
Der sagt, seit er den alten Regner gesehen hat, wieso kein Wort mehr.
..., sowieso kein Wort mehr.

Zitat:
Ich weiß bloß nicht, wer das größere Verbrechen gegangen hat.
..., wer das größere Verbrechen begangen hat.

An einigen Stellen fehlen wieder Leerzeichen hinter Satzzeichen. Sonst ist mir Rechtschreibtechnisch nichts weiter aufgefallen.

Ein wirklich schnelles Ende, nun aber zum Finale. Hat mir gefallen, berechtigt gesellschaftskritisch mit dem Kern der Wahrheit, was unser Rechtssystem angeht und einer Art Happy End für Charlie und seinen Vater. Manchem kommt das vielleicht zu schnell und zu plötzlich, aber in meinen Augen hat
es alles was ein offenes Ende braucht. Leider ist unser Rechtsystem genau wie von dir beschrieben in manchen Bereichen wirklich so verstaubt und löchrig, sodass man solche Fälle gar nicht mal als so fiktiv abtun kann. Selbstjustiz ist leider auch selten die Antwort und ungeschehen machen tut Rache eigentlich selten etwas. Es hätte auch anders ausgehen können, aber alles in allem wars ein guter Schluss. Bis zum nächsten Mal.

MfG

Askeron
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Alt 25.07.2006, 23:21   #9
Manou
 
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Danke für deine positive Resonanz und deine regelmäßige Berichterstattung,ich danke auch allen anderen Usern,die meine Geschichte gelesen und bewertet haben!Ich habe mir meinen Schluss jetzt ebenfalls noch einmal durchgelesen und ehrlich gesagt bin ich irgendwie nicht mehr ganz zufrieden. Das mit der Gerechtigkeit an sich,da wären einige Gedanken mehr noch schön gewesen.Aber nun ja, seine eigenen Geschichten sieht man ja wieso immer mit einem ganz anderen Auge.Und dafür dass ich den Schluss damals um halb eins nachts schrieb,bin ich damit zufrieden.

Für diese Weitererzählung habe ich übrigens die höchste Note bekommen.Sicher nicht zu vergleichen mit anderen Geschichten vom Nivau her, lag aber wahrscheinlich über dem der meisten Klassenkameraden, die größtenteils wirklich nur eine 3/4 Seite in Schriftgröße 16 hingeschmiert haben.Einige meinten,das es klasse wäre,aber die Länge überflüssig für sowas,andere gafften mich an,ob mir an meinem Wochenende langweilig wäre (obwohl ich die Geschichte nicht am Wochenende schrieb).Aber ich fand einfach den Ansatz der Geschichte klasse und das hatte mich zu einer Geschichte inspiriert.Nun ja,ganz schlecht geraten ist es zum Glück ja nicht.

Das wirkliche Ende des Romans: Charlie ist arbeitslos,darf seine Kinder nicht mehr sehen,da es ihm seine Frau verbietet.Sein Vater hält ihn für einen Taugenichts.Da er keine Wohnung hat,nimmt er wieder Kontakt zu den Eltern auf.Auf der Fahrt zu ihnen,gafft ihn der alte Mann an,und das gibt ihm den Rest.Ich finde es schade,dass niemand was mit der Figur des alten Mannes anzufangen hatte.
Manou ist offline   Mit Zitat antworten
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