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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 22.05.2006, 12:46   #1
Falke
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 23

Standard kein Spiel

es regnet,
sagt er, und er zählt
das wasser mundgerecht -
ich lege meinen kopf zurück,
in eine andere welt,
und drehe still den regen um,
bis er mir wortlos fällt.
Falke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2006, 13:15   #2
Ex-Angel
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 520

Ich mag deine Gedichte sehr , sie sind kurz und sagen soviel aus, und sie geben mir was, ist schön noch Leute zu finden die mich immer wieder aufs neue begeistern können.

Das einzige was mich stört was aber auch nicht schlim ist, ist der Bindestrich

Gern gelesen )
Ex-Angel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2006, 13:48   #3
Falke
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 23

hallo Angel,
jaaa, der Bindestrich...
damit kann ich mich auch nicht so recht anfreunden.
Ich habe hier Kleinschreibung verwendet, um einzelnen Worten nicht mehr Gewicht als nötig zu geben - bzw. ihre Gewichtung zu relativieren - und glaube, dass dadurch die Interpunktion umso mehr in den Vordergrund tritt, und somit auch ihre Schwachstellen.

Da das Bild zwei unterschiedliche Betrachtungsweisen umschreibt,
sollten diese durch ein Zeichen voneinander getrennt sein. Ein Punkt schien mir aber zu stark. was also tun ?
Eine weniger schlimme Lösung habe ich bis jetzt auch noch nicht gefunden...

es freut wirklich sehr, dass dich meine wortkargen Verse so begeistern können !
danke, Angel

lGruss

Falke
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Alt 22.05.2006, 13:56   #4
männlich Gemini
gesperrt
 
Dabei seit: 05/2006
Alter: 50
Beiträge: 1.297

Hallo Falke

Ich versuche mich einmal an einer Interpretation. Anders als Angel, vermag ich deine Zeilen nicht ihne Weiteres zu deuten.
Ich sehe hier das "Spiel des Lebens" dargestellt. Die Tropfen und das mundgerechte verabreichen des Wassers stellt hier die Zeit dar, welche dein Lyri am Leben und damit in dieser Welt bleibt. Der Tod ist hier der zweite Spieler. Das Zurücklegen des Kopfes sehe ich hier als das Ergeben des Protagonisten. Die Umkehrung könnte nun auch für eine andere Dimension, also für den Tod stehen.
Wenn ich hiermit richtig liege, gefallen mir deine Zeilen gut, da du mit kurzen Worten ein starkes Bild vermitteln konntest. Fals ich falsch lag, würde mich eine Interpretation von dir interessieren.
Die Kleinschreibung deutet auch auf die Nichtigkeit des Lyri hin.

Soweit

LG Gem
Gemini ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2006, 14:42   #5
Falke
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 23

Zitat:
Original von Gemini
Das Zurücklegen des Kopfes sehe ich hier als das Ergeben des Protagonisten. Die Umkehrung könnte nun auch für eine andere Dimension, also für den Tod stehen.
hallo Gemini,
du hast dich mit deiner Interpretation treffend auf den von mir gewählten Titel bezogen, und deine Gedanken dazu beeindrucken mich sehr.
Meine Intension schliesst diese mit ein, ist jedoch abstrakter - was ja kein Widerspruch ist...
Du bezeichnest den Tod als zweiten Spieler, und siehst in dem Wasser Lebenserhaltendes versinnbildlicht. In meiner Vorstellung steht Jener, der den Regen für sich ´portioniert´, seiner Umgebung (dem Leben) zerstörerisch gegenüber, indem er die Dinge, die es ihm bietet, allein auf sein Weltbild und seine persönlichen Bedürnisse reduziert. Für mich stellt er auch jemanden dar, den man allgemein als ´lauten Menschen´ bezeichnen könnte.
Der zweite Spieler (lyr.I.) distanziert sich bewusst und deutlich davon, besinnt sich (legt den Kopf zurück), will das, was ihn umgibt nicht durch seine Wahrnehmungsfähigkeit einschränken - er sucht die Stille, vertieft seine Gedanken (wortlos) und beginnt zu hinterfragen.

Zitat:
Original von Gemini
Die Kleinschreibung deutet auch auf die Nichtigkeit des Lyri hin.
besser hätt ich das nicht deuten können - eher umständlicher

(ob du nun ´falsch´ liegst, kannst du wohl mehr als ich beurteilen...)

lGruss

Falke
Falke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2006, 14:50   #6
männlich Gemini
gesperrt
 
Dabei seit: 05/2006
Alter: 50
Beiträge: 1.297

Nun, ich würde nicht sagen, dass ich den Text falsch verstanden habe. Ich habe ihn wohl etwas zu oberflächlich betrachtet. Das lag aber daran, dass es schon sehr schwierig war die erste Sinnebene zu entschlüsseln. Dass noch etwas daran sein muss, wußte ich aus deinem vorigen Kommentar und erahnt habe ich auch etwas in der Richtung, die du jetzt beschrieben hast. Ich konnte diesen Gedanken nur nicht ganz erfassen. Nachdem du es nun aufgelöst hast, gefällt mir dein Gedicht sogar noch besser, da es dir Gelungen ist zwei komplett unterschiedliche Bereiche in diesen kurzen Sätzen zu zeichnen.
Fazit: Uneingeschränktes: Daumen hoch

LG Gem
Gemini ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2006, 03:05   #7
U-hEXe
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 353

Zitat:
Original von Falke
Da das Bild zwei unterschiedliche Betrachtungsweisen umschreibt,
sollten diese durch ein Zeichen voneinander getrennt sein. Ein Punkt schien mir aber zu stark. was also tun ?
Eine weniger schlimme Lösung habe ich bis jetzt auch noch nicht gefunden...
Hallo Falke,
warum wählst Du keine Leerzeile? Wäre Dir das eine zu extreme Gegenüberstellung der beiden Betrachtungsweisen? Dir würde dadurch aber eine Interpunktion erspart - und ich persönlich empfinde eine Leerzeile als unaufdringlicher, als jedes Satzzeichen, weil mit Letzterem immer eine Aussage verbunden ist, wohingegen die Leerzeile für mich eher so etwas wie ein undefiniertes Durchatmen/ Innehalten ist, worin der Leser das sehen kann, was er jeweils als passend empfindet.

Sehr gerne gelesen, wie auch alle Deine anderen Gedichte!

Liebe Grüße!
U-hEXe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2006, 16:36   #8
Falke
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 23

Zitat:
Original von U-hEXe
warum wählst Du keine Leerzeile? Wäre Dir das eine zu extreme Gegenüberstellung der beiden Betrachtungsweisen?
genau. vor allem, da - rein bildlich - die beiden das Fallen des Regens verbindet. Durch eine Leerzeile würde das Bild vor meinen Augen auseinanderfallen.

deine Sicht des Durchatmens, Innehaltens an dieser Stelle trifft exakt das, was ich darstellen will. doch leider gibt es kein atmendes Satzzeichen. schade.

viell. wäre die Lösung ein Einrücken des zweiten Abschnittes (?),
falls das technisch hier möglich ist. mal sehn...

vielen Dank, erstmal, U-heXe, für deine Anregungen und aufmerkssame Kritik !

lG
Falke
Falke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2006, 17:50   #9
dead_poet
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 624

Hallo Falke,

wollte nur anmerken, dass mich der Gedankenschtrich keineswegs stört! Ich finde ihn absolut geeignet, um dem Leser eine kurze Pause zu gönnen und doch nicht aus dem Gedankengang zu fallen. (Wie es bei einer Leerzeile der Fall wäre)

Habe mal eben gegoogelt, weil mich das Einrücken auch interessiert, hier sind die Möglichkeiten beschrieben; mit dieser Möglichkeit könnte ich mich denk ich auch anfreunden, obwohl ich weiterhin den Gedankenstrich präferiere.

Gruß, dead
dead_poet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2006, 18:10   #10
Falke
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 23

danke, dead,
ich hab jetzt mal versucht, es umzusetzen - sieht noch schlimmer aus !

am besten, ich löse mich von meiner Bindestrich-Phobie,
und beschäftige mich mehr mit existenziellen Fragen (mein Kühlschrank muss dringend gefüllt werden)...

doch deinen Tip werde ich sicherlich mal an anderer Stelle einbauen

Gruss

Falke
Falke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2006, 04:37   #11
U-hEXe
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 353

Hallo Falke,

ja, vielleicht sind manche "Probleme" tatsächlich nur hausgemacht... ich hatte mal eine Zeit, da hab ich in Gedichten ständig Bindestriche verwendet und jetzt scheu ich mich fast so sehr davor wie Du. Aber es ist doch nur ein -

auch wenn Du ja anscheinend wieder von der Idee abgekommen bist: das Einrücken von Zeilen ist hier (für den PC-Halb-Laien) in der Tat nur hinzumogeln. Ich hab's manchmal über .[Leerstelle].[Leerstelle] etc. gemacht und dabei silberne Schriftfarbe verwendet
. . . . . . die ist generell kaum zu erkennen - egal welchen Style Du wählst.
. . . . . . (zumindest, soweit ich weiß...)

aber komisch: ein Einrücken empfände ich, als ob die beiden nicht auf einer Ebene stünden...


Liebe Grüße!
U-hEXe ist offline   Mit Zitat antworten
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