Der Psalm des Hades

[Desperado]

Der Psalm des Hades

Ich sinke hinunter zu den Grabhöhlen der Ahnen
tief hinab in vertraute Gewölbe und Kammern
die Schluchten schließen sich über mir wie ein Zelt
verbergen die leuchtenden Himmel

Finsternis umhüllt mich wie eine wollene Decke
wohlbekannt ist mir das Wispern und Raunen rundum
in der Dunkelheit zu wandeln
bin ich gewohnt von Kindesbeinen an

Sage mir Angst ich sage dir Gleichmut
denn wo Alles und Jedes verloren ist
wartet kein Siegeskranz auf niemanden mehr
des Menschen Streben und Sehnen und Trachten
verhallt in den Schlünden unsichtbarer Wände

Nennt es Abyss nennt es Hades
nennt es Unterwelt oder Hölle
auf dem Styx zu rudern kümmert mich nicht
Charons Kahn durchpflügt die schwarzen Fluten
in meiner Seele aber ruht
Persephones goldenes Tränenhaar


05

[Ex-WUI]

Gefällt mir sehr gut, lieber Desperado.
Das ist auch n Kopfkinogedicht.
Sowas liebe ich.

Irre Grüße

[Desperado]

Kopfkinogedicht... gefällt mir.
Freut mich!

Manche glauben, der Hades sei grausam, unerbittlich und hart.
In Wahrheit ist er nicht nur gleichmütig und unterschiedslos, sondern überaus milde und gnädig, und zwar ausnahmslos.

Hoffnungslose Grüße
Desperado