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[obsidere]

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Gedankenstrich – ich wünschte, ich könnte meine Gedanken einfach streichen. Sie verschwinden lassen, auslöschen. Doch kaum dagewesen, bringen sie alles durcheinander. Dabei wollen sie nur Ordnung schaffen, in diesem haltlosen durcheinander von Gefühlen, die sich ständig widersprechen und dennoch alle dasselbe wollen. Wahrgenommen werden, angenommen werden, leben. Doch zu viele vertragen sich nicht. Sie schlagen gegeneinander und tragen ihren Zwist auf der Seele aus. Was bleibt ist ein Zwiespalt, eine Kluft, Diskrepanz in allem. Gedanken streichen vorüber, und schließen sie. Ein Gedankenstrich dazwischen. Eine Brücke, eine Mauer, ein Stein, für jede widerspenstige Emotion. Steinigen. Gefühle streichen.
Grau, denn Farben gibt es nicht.

Warum ist dann alles nur so rot?

Der Schmerz, die Liebe, die Wut?
Blutend Herz, rot sehende Gedanken, brennende Seele.

Die Korrektur bedarf einen Rotstift.
Streichen – alles.

Eigentlich war ein Bindestrich gedacht.