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Sprüche und Kurzgedanken Prosatexte, die einen Sachverhalt möglichst kurz und knapp schildern.

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Alt 16.08.2012, 15:44   #1
männlich Desperado
 
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Als nach der Schlacht um Little Bighorn, in der den von drei Seiten anrückenden amerikanischen Unionstruppen durch die vereinigten Stämme der Sioux und Cheyenne eine vernichtende Niederlage beigebracht wurde, ein Reporter Jahre später einen Cheyennekrieger um eine Stellungnahme bat, weshalb die Indianer seinerzeit die Armee-Einheiten General Crook’s nicht überrannt und vollständig aufgerieben hätten, nachdem sie diese erfolgreich zurückgeschlagen und in eine hoffnungslose Lage gedrängt hatten, sondern stattdessen bei Sonnenuntergang den Kampf unvermittelt eingestellt und sich zurückgezogen, so dass Crook’s geschlagenen Truppen der überstürzte Rückzug glückte, gab er zur Antwort:

„Weil wir müde und hungrig geworden waren.“
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Alt 20.08.2012, 02:27   #2
männlich Ex-Bane
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Die Antwort leuchtet ein. Ich vermute jedoch, daß den tapferen Kriegern das Leben ihrer Angehörigen mehr wert war, als den Generälen die Leben ihrer Soldaten. Denn diese hätten im umgekehrten Fall sehr wahrscheinlich anders gehandelt.
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Alt 23.08.2012, 15:12   #3
männlich Desperado
 
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Beiträge: 1.747

That's right, Bane...

„Ich weiß, dass Wakan Tanka auf unserer Seite war und dass wir für eine gerechte Sache kämpften.

Die Blauröcke sind andere Menschen als wir, sie kämpfen, weil es ihr Beruf ist, und nicht, weil sie etwas zu verteidigen haben. Ihre Frauen sind käuflich, sie haben kein Heim und keine Kinder, die sie lieben und beschützen. Man könnte fast sagen, sie haben auch kein Herz.

Wenn ein Indianer getötet wird, sind die anderen Indianer voller Trauer und weinen. Manchmal hören sie dann sogar auf zu kämpfen. Aber wenn bei den Weißen ein Soldat stirbt, weint keiner und niemand trauert um ihn. Die andern schießen einfach weiter. Es geschieht sogar manchmal, dass sie einfach weggehen und ihre Verletzten zurücklassen.

Es war der weiße Mann, der uns diese Art zu kämpfen gelehrt hat, bei der man so viele Feinde wie nur möglich töten muss. Wir haben diese Lektion hervorragend gelernt. Kein einziger aus dem Batallion von Langhaar hat überlebt.

Mein Herz trauerte, Wakan Tanka hatte unser Volk gewarnt, wir durften die Weißen nicht skalpieren und nicht ihre Pferde nehmen, viele aber hatte der Blutrausch und der Gestank des Schiesspulvers verrückt gemacht und sie hatten die Leichen der Soldaten geplündert, sie waren wie Kinder mit den Armen voller Spielzeuge.

Mein Volk hat nicht auf mich gehört, ich habe sie gewarnt: Ihr werdet von nun an die Reichtümer des weißen Mannes begehren, Unheil wird über euch kommen, die Soldaten werden euch alle umbringen.

An jenem Tag hörte unser gesamtes Volk diese Warnung, aber einige hatten wie die Wasitschu taube Ohren.“


Tatanka Yotanka alias Sitting Bull
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