Die Stadt im Inneren

[Grumpy Papah Y]

Die Stadt im Inneren

Jenseits des Nordwinds, am Rande der Welt
wo der Bruder der Sonne die Landschaft erhellt.
Jenseits des Todes, im endlosen Weiß,
am Eingang zur inneren Erde
dort liegt ein Land, das noch nie ward bereist,
weder zu Fuß, noch zu Schiff, noch zu Pferde.

Jenseits der Ewigkeit, hinter Shamballas Tor,
vom Gebirge der Riphäen umgeben,
ragen die Säulen der Nekropole empor,
wahrhaft und mächtig, und weit in den Himmel erheben
sich die riesigen Türme der Totenstadt,
die noch nie ein Leben betreten hat.

Für solche, die vor Ammyt ihre Schulden begleichen,
prankt vor dem Stadttor ein teuflisches Zeichen,
das die Unwürdigen hält vor den Mauern gebannt,
all jene, die Zeit ihres Daseins zu leben vermieden
und pythische Wächter wurden ernannt
um die Seelen der Erloschenen zu wiegen.

Eine Stadt, ganz und gar vom Zeitlos beseelt,
mit seinen runden Tempeln inmitten,
umringt von den Geistern, die vom Sterben gequält,
und um die Rückfahrt sich zu erbitten,
tritt einer nach dem anderen vor die goldene Pforte
und bittet um Einlass in die heiligen Orte.

Und soweit das Auge noch blicken kann,
ziehen Schwärme von weißen Schwänen heran,
als dass der Himmel ganz dunkel erscheint,
sie lassen sich gar nicht mehr zählen,
und stimmen in die Lieder der Toten mit ein
wobei sie keine Note verfehlen.

Wieder und wieder ertönt der Verblichenen Chor,
denn der Mensch ist kein Wesen für lang.
Die Schwäne bereiten den Übergang vor
und erheben sich über den Sphärengesang,
und allen, die kein Recht auf den Weiterflug hatten
droht am Ende der ewige Schatten.



Von Tom Rothbucher (24.10.2012)

[Ex La Vie]

Lieber Tom
Vielen Dank für dieses Gedicht. Es gefällt mir sehr und ich hoffe, wieder so schönes zu lesen. Bis zum nächsten mal

[Grumpy Papah Y]

Das freut mich sehr, wenn es Dir gefällt! Ich danke Dir für Deine Antwort!