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Alt 23.02.2017, 21:35   #1
männlich mcblie
 
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Standard Mias Flucht

Wind pfiff durch die Gassen, zehn Grad unter Null, die grauen, schweren Wolken würden bald die gespeicherte Feuchtigkeit in Form von Schnee und Eisnadeln freigeben. Nicht gerade das beste Wetter, um sich im Freien aufzuhalten. Aber Mia fehlte die Alternative. Na ja, sie hatte eine, doch das war keine Option, die sie ernsthaft in Betracht zog. Sie vergrub ihre ungeschützen Hände in den Ärmeln ihres Parkas und schlurfte in Richtung Bahnhof. Mia fühlte sich am Ende ihres Weges, der sie vor Jahren in diese Stadt geführt hatte. Hoffnung war da gewesen. Und Liebe. Beides war weg. Nein, sie würde nicht klein bei geben, sie würde nicht zurückkehren zu ihm. Eher ließ sie sich von der Kälte quälen. Der beißende Schmerz in ihrem Gesicht war ihr lieber als die Schläge und Tritte, die sie hatte erdulden müssen. Viel zu lange.

„Sie wünschen?“ sagte Sie Ihre Standardfloskel auf. Eine der wenigen Sätze, die sie auf Deutsch beherrschte, wenn auch mit dem unüberhörbaren Akzent. Aber der kam gut an, das hatte sie schon mitbekommen, vor allem bei den älteren männlichen Gästen in diesem Hotel. Seit zwei Monaten arbeitete sie nun hier, es war ihre erste Saison. Rasch hatte sie erkannt, wie das ablief. Sonne, Palmen, Strand und junge, exotische Frauen - das waren die Zutaten, die diese Art von Touristen suchten. Von den anderen hatte sie gehört, dass dies auch eine Chance war. Gerüchte und Legenden rankten sich um die Mädchen, die von einem Tag auf den anderen nicht mehr zum Dienst erschienen waren, genau in dem Moment, als auch einer der Gäste abgereist war. Sie hätten ihr Glück gemacht, hieß es, sie hätten das große Los gezogen. Lass dich von einem dieser reichen Europäer heiraten, lautete das Credo. Mach dich interessant, aber sei nicht zu leicht zu haben. Wir sind ein seriöses Touristenhotel, hatte ihr der Chef eingetrichtert, wir sind kein Bordell. Sextourismus gibt es wo anders, nicht bei uns.
Mia brachte den morgendlichen Kaffee an den Tischen. Heimlich betrachtete sie den Mann. Er sah gut aus. Die Haare schon etwas angegraut, Dreitagesbart, trainierter Körper, kein Wohlstandsbäuchlein, wie es so viele andere stolz vor sich her trugen.
„Ich hätte gerne noch einen Espresso.“ Seine Stimme klang angenehm, tief und voll, dabei freundlich und zuvorkommend. Gleichzeitig mit seiner Bestellung schenkte er ihr ein kurzes Lächeln. Mia lächelte zurück.
„Wie lange arbeiten Sie schon ihier?“, kam die überraschende Frage. Mia wusste im ersten Moment nicht, was sie sagen sollte. Sie war überrumpelt von der plötzlichen Kontaktaufnahme, damit hatte sie nicht gerechnet. Nach ein paar Augenblicken fing sie sich. „Seit drei Monaten.“
„Ah ja. Sind Sie nur im Service oder werden Sie auch zu anderen Tätigkeiten eingesetzt?“
„Angefangen habe ich in der Wäscherei, aber mittlerweile bin ich nur noch im Service tätig.“
„Das finde ich gut, sehr gut.“
Mia wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. War der Gast nur auf unverfänglichen Smalltalk aus oder steckte mehr dahinter? Sie flüchtete sich abermals in eine Standardfloskel: „Haben Sie noch einen Wunsch?“
„Nein, keinen außer den schon erwähnten Espresso.“
„Oh ja, selbstverständlich. Entschuldigen Sie, kommt sofort.“ Sie drehte sich rasch um und wäre beim Weggehen fast über ihre eigene Füße gestolpert. Was war nur los mit ihr? Ein Gast hat einen Espresso bestellt, sie bedient ihn. Normale Alltagsroutine. Nichts Außergewöhnliches. Oder doch? Sie spürte seinen Blick in ihrem Rücken.
Als sie ihm den Espresso brachte, lächelte er sie wieder an. „Mein Name ist Bernhard. Wie heißen Sie?“
„Mia. Ich heiße Mia.“, entgegnete sie, noch bevor sie sich über die plötzliche Vertrautheit wundern konnte.
„Ein schöner Name. Danke für den Espresso.“ Er nickte ihr zu und wandte seine Aufmerksamkeit dem Buch zu, das er auf dem Tisch liegen hatte. Mia blieb noch einen Moment stehen, unsicher, dann drehte sie sich abrupt um und schritt zu einem anderen Tisch, an dem sich gerade ein älteres Ehepaar niedergelassen hatte. Ihre Gedanken konnte sie aber nicht ordnen. Immer wieder kreisten sie um die eben erlebte Szene. Ihren Job verrichtete sie wie in Trance, während sie ständig an diesen Bernhard dachte.

Als Mia am nächsten Morgen ihren Dienst im Frühstücksraum aufnahm, suchten ihre Augen sogleich nach Bernhard. Kaum sah sie ihn an seinem Tisch sitzen, überkam sie ein prickelndes Gefühl in der Magengegend. Was passierte hier? Sie konzentrierte sich, setzte ihr professionellstes Gesicht auf und ging hin. Als sie sich näherte, sah er auf und lächelte sofort.
„Hallo Mia, schön Sie zu sehen.“
Sie räusperte sich kurz. „Äh, auch schön, Sie zu sehen.“ Im selben Moment hätte sie sich ohrfeigen können. Was sollte dieser Ausspruch. Vor ihr saß ein Gast. Klar, dass er hier war zum Frühstück. Klar, dass sie sich freute, ihn zu sehen, das gehörte zu ihrem Job. Sie hatte sich über jeden der Gäste zu freuen.
„Mia, wann haben Sie heute Dienstschluss?“
Jetzt war sie endgültig überrumpelt. Sollte hier tatsächlich passieren, wovon sie viele ihre Freundinnen und Kolleginnen erzählten? Zögerlich und unsicher antwortete sie: „Um 16.00 Uhr.“
„Sehr schön. Dürfte ich sie danach auf einen Drink an der strandbar einladen?“
„Ich glaube, das wird hier nicht gerne gesehen.“
„Ach so, verstehe. Wir können natürlich auch wo anders hingehen. Kennen Sie ein nettes Lokal?“
Mia war überwältigt von seiner Bestimmtheit und Selbstverständlichkeit, mit der er sie einlud. Doch war ihr klar, dass sich hier die Chance ihres Lebens auftat.
„Das Seawave ist recht gut, habe ich gehört.“
„Okay, passt. Damit es zu keinen Komplikationen kommt, treffen wir uns gleich dort. Ich finde es schon. Passt Ihnen 17.00 Uhr?“
„17.00 Uhr ist perfekt.“
„Okay, Mia. Dann hätte ich noch gerne einen Espresso. Und ich fürchte, Sie müssen auch andere Gäste bedienen.“
„Gerne.“ Mia drehte sich um und war sich diesmal absolut gewiss, dass sie von seinem Blick verfolgt wurde. Sie war sich wohl bewusst, wie attraktiv sie auf einen Europäer wirkte. Nun, am Abend würde sie noch etwas draufsetzen. Ihr Kleiderschrank in der Zweizimmer-Wohnung bot zwar keine Haute Couture, dennoch würde sich ein passendes Outfit zusammenstellen lassen.

Als Mia das Seawave betrat, sah sie Bernhard an der Bar stehen. Er trug einen leichten Sommeranzug und sah umwerfend aus. Mia atmete durch, strich über ihr hautenges Kleid, schüttelte ihre hüftlangen, schwarzen Haare und machte sich auf den Weg zur Bar. Erst als sie vor ihm stand, blickte Bernhard auf. „Wow“, entfuhr es ihm. „Ich muss sagen, Mia, sie sahen schon in der Servierkleidung gut aus. Aber das hier, alle Achtung!“
„Sie sehen auch sehr gut aus.“
„Sag doch Bernhard zu mir.“
„Sie sehen auch sehr gut aus, Bernhard.“
„Setzen Sie sich. Was wollen Sie trinken?“
„Ich nehme einen Sex on the Beach.“
„Das soll aber keine Anspielung sein, oder?“
Mia erstarrte. War das doch wieder so ein Typ, der nur auf raschen Sex mit einer attraktiven, exotisch aussehenden Asiatin aus war? Ein kurzes Abenteuer, mit dem er daheim bei seinen Freunden prahlen konnte?
„Entschuldigen Sie, Mia, das war nicht so gemeint. Ist mir rausgerutscht, eines meiner blöden und oft unangebrachten Wortspiele.“
„Ist schon in Ordnung, Bernhard. Man hört halt nur so einiges.“
„Ja, ich weiß. Aber Sie können ganz beruhigt sein. Übrigens, wollen wir nicht Per-Du sein?“
„Warum nicht. Wenn man schon gemeinsam an einer Bar sitzt und sich unterhält.“ Mia hatte sich wieder gefangen und versuchte, einen selbstsicheren Eindruck zu hinterlassen. Als ihr Cocktail gekommen war, nahm sie das Glas und nippte an der Flüssigkeit, während sie Bernhard mit ihren großen, schwarzen Augen anblickte. Sie war sich ihrer Wirkung auf ihn bewusst. Ihr war klar, dass sie unverblümt mit ihm flirtete. Sie hoffte nur, dass sie bei der Wanderung auf diesem schmalen Grat nicht abstürzte.
„Woher kannst du eigentlich so gut Englisch?“, fragte Bernhard.
„Ich habe mit dem Anglistikstudium begonnen. Sprachen haben mir schon immer einen riesen Spaß gemacht.“ Mia unterbrach kurz, dann fuhr sie mit belegter Stimme fort: „Als ich im vierten Semester war, sind meine Eltern gestorben. Wie, ist bis heute nicht ganz geklärt. Die Rede war von einem Bootsunfall. Aber sie waren politisch engagiert und ich habe meine Zweifel an dieser Version. Jedenfalls hatte ich danach kein Geld und keine Unterstützung mehr, um das Studium fortzusetzen. Ich musste mich nach einer Arbeit umsehen und so bin ich in dem Hotel gelandet. Nicht unbedingt eine Traunkarriere.“
„Bist du ganz alleine? Hast du keine Verwandten.“
„Ein paar Onkeln und Tanten, die aber in einem entfernten Landesteil leben. Ich hatte eigentlich nie wirklich Kontakt zu ihnen.“
„So, so. Ganz alleine.“, sagte Bernhard nachdenklich, während er nach ihren Händen griff und sie fest drückte. Fast hätte sie aufgeschrieen, aber da ließ Bernhard schon wieder locker und strich sanft über ihre Handrücken.

Der Weg zum Bahnhof führte sie über die schmale Brücke mit dem grün gestrichenen Eisengeländer. Unter ihr verliefen die Geleise, die sich gegen Westen in der Dunkelheit verloren. Sie lehnte sich an den kalten Stahl und blickte hinunter. Was, wenn sie sich einfach fallen ließ? Wem würde sie fehlen? Nein, trotz allem wollte sie weiter leben. Sie würde weitermachen, irgendwie. Mia riss sich los und ging weiter. Irgendwo in dem riesigen Bahnhofsgebäude würde sich einen ruhigen Winkel finden, wo sie die Nacht bleiben konnte. Morgen würde sie schon weitersehen. Jetzt wollte sie nur schlafen.

Am nächsten Morgen erwachte Mia aus einem unruhigen Schlaf. War sie wirklich mit Bernhard in dieser Bar gesessen oder hatte sie das nur geträumt? Sie hatten sich nett unterhalten, sich aus ihrem Leben erzählt. Irgendwann waren sie aufgebrochen, sie hatte schon lange nicht mehr auf die Uhr gesehen. Bernhard hatte sie nach Hause gebracht, ganz Gentleman, hatte keine weiteren Avancen gemacht, sie nicht einmal geküsst. Obwohl sie dazu bereit gewesen wäre. Zum Glück hatte sie heute keinen Frühdienst. Eigentlich war es kein Glück, denn wie gerne würde sie Bernhard jetzt seinen Espresso servieren. Was, wenn er heute schon abreisen würde? Das wusste sie nicht. Über alles Mögliche hatten sie gesprochen, aber nicht über die Zukunft. Plötzlich überlief sie ein kalter Schauer. Sie sprang aus dem Bett. Mia musste es wissen, ob Bernhard noch da war. Rasch zog sie sich an und machte sich auf den Weg zum Hotel. Nein, sie würde nicht in den Frühstücksraum schauen, das wäre zu peinlich. Aber sie kannte Kamon von der Rezeption sehr gut. Der würde ihr hundertprozentig die Auskunft geben, die sie wollte. Da fiel ihr ein, dass sie nicht einmal seinen Familiennamen kannte. Egal, so viele Bernhards würde es schon nicht geben im Hotel.
Zuversichtlich betrat Mia die Hotellobby und war erleichtert. Kamon hatte Dienst. Gerade wollte sie sich ihre Begründung zurechtlegen, warum sie die Auskunft benötigte, da hörte sie eine wohlbekannte Stimme.
„Hallo, Mia. Das ist schön, dich zu sehen, obwohl du gar keinen Dienst hast.“
Mia drehte sich um und da stand Bernhard.
„Hallo, Bernhard. Ich musste nur was Wichtiges nachsehen. Woher weißt du, dass ich keinen Dienst habe?“
„Na ja, ich musste meinen Espresso heute leider bei jemand anderem bestellen.“
„Oh, ah ja. Tut mir leid.“
Mia bekam gar nicht mit, dass sie in der Nähe der Rezeption stand und Kamon die Szene mit offenem Mund verfolgte.
„Hast du heute Abend schon was vor?“, fragte Bernhard.
„Ja, leider. Kein Frühdienst bedeutet Abendschicht.“
„Tja, dann werde ich wohl heute Abend einen Espresso trinken.“, lächelte Bernhard.
„Ich kann auch andere Getränke servieren.“
„Davon bin ich überzeugt. Ich habe für heute eine Inselrundfahrt gebucht. Dann sehen wir uns am Abend.“
Bernhard wandte sich zum Ausgang und Mia blieb verdattert zurück. Für ihn war das alles anscheinend so selbstverständlich. Sie wusste noch immer nicht, was sie von dem Ganzen halten sollte.
„Mach den Mund wieder zu, Kamon.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Das ist alles nicht so, wie du denkst.“
„Ach, was denke ich denn?“, fragte Kamon.
„Eben nichts. Und genau nichts wirst du auch jedem anderen erzählen.“ Klar?“
„Selbstverständlich, Mia. Aber pass auf dich auf. Lass dich nicht auf ein Abenteuer ein, das du letztlich nicht mehr unter Kontrolle hast.“
„Kein Sorge, Kamon. Ich habe alles im Griff.“
„Na, dann ist es ja gut. Wir sehen uns heute noch?“
„Ja, ich fange um 16.00 Uhr an.“
„Schön, mein Dienst endet um 18.00 Uhr.“
„Gut, also dann, bis später.“
„Bis später, Mia.“ Kamon schaute Mia nach, als sie durch die Drehtür nach draußen ging. Sie wäre nicht die Erste, die sich mit einem Touristen einließ und das bitter bereute. Vielleicht aber war sie auch eine der wenigen, die Glück hatte.

Mia huschte durch die automatische Schiebetür in die Bahnhofshalle. Sie schaute sich verstohlen um. Nirgends war eine Person zu sehen, die Uniform trug und damit für sie eine Bedrohung darstellen würde. Sie suchte sich eine der Metallbänke an einer Wand aus, setzte sich hin, zog die Beine unter sich und vergrub sich in ihren Parka. Ihr war kalt. Sie war müde, wollte nur noch schlafen und schloss die Augen. Bei jedem Geräusch in ihrer Nähe riss sie sie auf und blickte angsterfüllt um sich. Mia wusste noch immer nicht, wie es weitergehen sollte. Sie war nur froh, aus deiser Wohnung geflohen, von ihm weggekommen zu sein. Alles andere war ihr jetzt egal. Als sie die Schritte hörte, die auf sie zukamen, schaute sie auf und erstarrte.

„Mia, ich möchte, dass du mit mir kommst.“ Bernhard sah ihr in die Augen und hielt ihre zierlichen Hände umschlossen.
„Mit dir kommen? Was meinst du damit? Wohin?“ Mia tat überrascht, aber sie wusste genau, worauf das hinauslief.
„Ich will, dass du mit mir nach Wien kommst. Ich möchte dich heiraten. Mia, ich liebe dich.“
Mia senkte ihren Blick. „Bernhard, das kommt alles sehr plötzlich. Ich möchte darüber nachdenken.“
„Selbstverständlich, Mia. Aber lass dir nicht zu viel Zeit. Mein Urlaub geht übermorgen zu Ende.“
Fünf Tage waren vergangen, seit Bernhard sie zum ersten Mal ins Seawave ausgeführt hatte. Fünf Tage, in denen sich Mia über ihre Gefühle, ihre Hoffnungen und Ängste klar werden hatte müssen.
„Bernhard, das ist ein gewaltiger Schritt für mich.“
„Ich weiß, Mia. Ich will dich nicht bedrängen. Aber es würde mir wahnsinnig viel bedeuten, wenn du mit mir kommst.“
„Ich sage es dir morgen. Lass mich darüber schlafen.“
„Klar.“ Bernhard winkte dem Kellner und zahlte.
Den Weg zu ihrer Wohnung ging Mia wie in Trance, ihre Gedanken wanderten in die Zukunft. Sie registrierte gar nicht, wie Bernhard neben ihr schritt und sie betrachtete. Als sie vor dem Eingang des Wohnblocks ankamen, nahm Bernhard sie in die Arme. Ihre Lippen näherten sich und zum ersten Mal küssten sie sich zum Abschied. Da wusste Mia, dass sie eigentlich diese Nacht mehr brauchte zum Überlegen. Sie würde mit Bernhard mitgehen, sie würde sich auf dieses Abenteuer einlassen, auch wenn eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf ständig flüsterte, dass sie sich völlig abhängig machte von einem Mann, den sie gar nicht so genau kannte, in einem Land, von dem sie keine Ahnung hatte und dessen Sprache sie nicht beherrschte. Das alles war ihr im Moment gleichgültig.
Am nächsten Tag hatte Mia wieder Frühdienst. Sie hatte kaum geschlafen, war aber sofort hellwach, als sie Bernhard an seinem Tisch sitzen sah.
„Ja.“, sagte sie, als sie vor ihm stand.
„Bitte, was?“ Bernhard sah verwirrt von seiner Zeitung auf, in die er vertieft gewesen war. „Oh, Mia. Bitte entschuldige, ich habe gar nichts mitbekommen.“
„Ja, ich komme mit.“
Bernhard ließ die Zeitung sinken, stand auf und umarmte Mia. Es war ihr egal, dass die anderen Gäste verwundert zu ihnen schauten. Das spielte jetzt keine Rolle mehr. Morgen würde sie schon im Flugzeug nach Österreich sitzen und alles hier hinter sich lassen.
Bernhard ließ sie schließlich los. „Ich telefoniere mit dem Konsulat und kläre die rechtlichen Sachen.“
Daran hatte Mia überhaupt nicht gedacht. Sie hatte nicht einmal nachgesehen, ob ihr Reisepass noch gültig war. Das war ihr im Moment alles einerlei. Irgendwie würde es schon klappen, alles würde in Ordnung sein. Nichts würde ihrem Glück im Wege stehen.

„Da bist du ja! Hast du tatsächlich gedacht, dass du einfach so abhauen kannst? Dass du vor mir davonlaufen kannst? Jedes von Bernhards Worten stach wie ein eiskaltes Stilett in ihr Herz. Er packte sie beim Ärmel und zog sie hoch. Sie hatte keine Kraft sich zu wehren. Bernhard schob den rechten Ärmel des Parkas und des Pullovers hoch und deute auf das silberne Armband mit dem Herz.
„Schön, dass du das nicht weggeworfen hast. Ohne dieses kleine Hochzeitsgeschenk hätte ich dich nicht so rasch gefunden. Schon mal was von Tracking gehört?“ Seine Stimme klang süffisant „Antworte gefälligst, wenn ich etwas frage!“ Er schüttelte sie.
„Nein, habe ich nicht.“, flüsterte Mia.
„Ist eine erstklassige Erfindung. In dem Armband ist ein winziger, aber leistungsstarker Sender und über das Handy kann ich jederzeit deinen Standort orten. Zugegeben, nicht ganz legal im Privatbesitz, aber wen kümmert’s. Ich muss aufpassen, dass mein kleiner Sonnenschein in der großen, fremden Stadt nicht verloren geht.“
Mia stand teilnahmslos da. Ihre letzte Hoffnung auf Freiheit war zerstört. Nie würde sie von diesem Monster wegkommen.
„„So, jetzt komm mit, du Schlampe. Den Rest besprechen wir zu Hause.“

„Also Folgendes: In drei Tagen haben wir unseren Hochzeitstermin auf dem Standesamt. Bis dahin sind alle nötigen Papiere und Dokumente fertig.“
Bernhards Ton war nüchtern und geschäftlich, als er ihr bei der Fahrt vom Flughafen in die Wohnung in einem Wiener Randbezirk die weitere Vorgehensweise erklärte. Irgendwie hatte sie sich das alles romantischer vorgestellt. Mia wusste nicht, was sie sagen sollte. Der Rest der Fahrt verlief schweigend. Angekommen, parkte Bernhard den Wagen ein, sie fuhren mit dem Lift in den 13. Stock. Er kramte die Wohnungsschlüssel heraus und sperrte die Türe auf.
„Bitte schön, tritt ein. Dein zukünftiges Reich.“, ließ Bernhard Mia den Vortritt. Sie schaute sich um. Es war eine schöne, helle Wohnung, sauber und elegant eingerichtet. Eine Tür führte auf einen Balkon. Mia trat hinaus und war bezaubert von dem wunderbaren Blick über die Stadt. Sie drehte sich um und endlich gelang ihr wieder ein Lächeln. Bernhard stand vor ihr und lächelte zurück.
„Gefällt es dir?“
„Es ist traumhaft.“ Sie schmiegte sich an ihn. Es war doch alles in Ordnung, sie hatte das große Los gezogen. Hier würde sie glücklich werden, mit dem Mann, den sie liebte.

„Hey, Sie, lassen Sie die Frau los!“ Wie aus dem Nichts war der Polizist aufgetaucht.
„Nur die Ruhe, Herr Inspektor.“, reagierte Bernhard sofort, ohne auch nur ein kurzes Anzeichen von Panik zu zeigen. „Das hier ist meine Frau. Leider geht es ihr nicht gut, wie Sie sehen. Sie ist verwirrt, zum Glück habe ich sie hier rechtzeitig gefunden, bevor Schlimmeres passiert ist.“
„Können Sie sich ausweisen?“
„Selbstverständlich.“ Bernhard holte seinen Führerschein aus der Tasche. Der Beamte nahm ihn und betrachtete ihn, warf einen prüfenden Blick auf Bernhard. Dann gab er ihn zurück.
„Entschuldigen Sie, Doktor Altmann. Brauchen Sie Unterstützung?“
„Nein, nein, danke, es geht schon. Ich habe alles im Griff. Nicht wahr, Schatz? Du fühlst dich schon wieder besser.“ Er grinste Mia an und strich ihr über das Haar. Sie konnte nur nicken.
„Nun dann, alles Gute, Herr Doktor.“
Mia brachte keinen Laut heraus, ihre Kehle war von der Angst vor Bernhard zugeschnürt. Sie hätte nur ein Wort sagen müssen, einen kurzen Hilfeschrei, aber sie schaffte es nicht. Bernhard legte seinen Arm um ihre Taille und führte sie aus dem Bahnhofsgebäude. Der Polizist blieb wie ein letzter, immer schwächer strahlender Hoffnungsschimmer zurück.

Die Trauungszeremonie auf dem Standesamt war schlicht und wurde von dem Beamten routiniert abgewickelt. Zwei Bekannte von Bernhard waren die einzigen Gäste, die gleichzeitig als Trauzeugen fungierten. Er hatte Mia erzählt, dass seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen seien. Er war Einzelkind und hatte zum Rest der Verwandtschaft kaum Kontakt. Die Parallele zu ihrem Schicksal hatte sie gerührt. Auch die beiden Trauzeugen verabschiedeten sich rasch und so gingen Bernhard und Mia alleine in ein nahe gelegenes einfaches Restaurant, um ihre Hochzeit zu feiern.
„Hier, ein bescheidenes Hochzeitsgeschenk.“, sagte Bernhard und reichte Mia ein in Goldpapier eingewickeltes Päckchen. Sie öffnete es und darin lag ein silbernes Armband mit einem Herzen.
„Danke“, lächelte sie Bernhard an und legte das Geschmeide um ihren linken Arm.
„Warte, ich helfe dir“, sagte Bernhard „Da ist ein Sicherheitsverschluss dran. Der geht laut Juwelier garantiert nicht auf. Und du sollst das Armband ja auch immer tragen als Zeichen unserer Verbundenheit.“
Mia strich über die feinen Wölbungen der einzelnen Glieder und blickte zu Bernhard. Sie fühlte sich glücklich und geborgen. Aber schon nach kurzer zeit drängte Bernhard zum Aufbruch und sie fuhren in die Wohnung.
„Jetzt gehörst du mir.“, blaffte Bernhard, als er die Türe hinter sich geschlossen hatte. Mia lachte auf, hielt das für einen Scherz. Aber als sie in seine Augen sah, erkannte sie, dass er es damit ernst meinte.
Er schob sie ins Schlafzimmer und warf sie aufs Bett. Mia war noch immer ganz verdattert, als er ihr schon das Kleid heruntergerissen hatte und brutal in sie eindrang. Nach wenigen Stößen war Bernhard schon gekommen und ließ sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihren zarten Körper fallen. Dann stand er auf und ging in das Badezimmer. Mia lag auf dem Bett und eine einsame Träne rann aus ihrem Auge über die Wange. War das der wahre Bernhard? Benommen richtete sich auf und versuchte ihren bloßen Körper mit Fetzen ihres Kleides zu bedecken.
Als Bernhard zurückkam, kauerte sie sich am Kopfende des Bettes zusammen und vergrub ihren Kopf zwischen ihren hochgezogenen Knien.
„Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!“, fuhr er sie an und zog sie an ihren Haaren nach oben.
„Du tust mir weh! Bitte hör auf!“, flehte sie.
„Du weißt noch gar nicht, was Schmerzen sind. Los, ab mit dir in die Küche und mach mir einen Kaffee.“
Bei dem Wort Kaffee musste sie daran denken, wie sie Bernhard im Hotel seinen Espresso serviert hatte. Was war nur geschehen, wie hatte sie sich so täuschen lassen können? Wie konnte sich ein Mensch so verstellen? Mia schlich in die Küche.
Als sie mit der Kaffeetasse wieder zurückkam, griff ihr Bernhard auf den Hintern. Langsam glitt seine Hand tiefer zwischen ihre Schenkel.
„So bist du ein braves Mädchen. Und jetzt zieh dir was an.“
Mia suchte eine Jeans und einen alten Pullover aus ihrem Koffer. Sie hatte noch nicht einmal richtig ausgepackt. Dann setzte sie sich an den Couchtisch im Wohnzimmer. Gedankenverloren strich sie über das Armband, das Bernhard ihr zur Hochzeit geschenkt hatte. Aus dem Nebenzimmer hörte sie ihn, wie er in sein Smartphone sprach. Für ihn war alles schon wieder Alltag. Nicht für sie. Nichts würde je wieder so werden, wie es gewesen war. Sie dachte nur darüber nach, wie sie von hier wegkonnte. Sie hatte kein Geld und die Dokumente hatte alle Bernhard an sich genommen mit der Begründung, dass er sie sicher in seinem Banksafe aufbewahren und sie sie ohnehin nicht brauchen würde.
„Ich muss beruflich weg. Wenn ich am Abend heimkomme, möchte ich, dass ein Essen auf dem Tisch steht. Du findest alles im Kühlschrank, was du brauchst.“
Bernhard wartete nicht auf eine Reaktion, drehte sich um und ging. Als die Tür zugefallen war, hörte sie, wie sich der Schlüssel im Schloss umdrehte. Sie war eingesperrt.

Bernhard hielt Mia mit eisernem Griff an der Hand und führte sie über die viel befahrene Straße zu seinem Auto. Es war inzwischen dunkel geworden und es hatte zu schneien begonnen. Die Lichter der vorbeihuschenden Autos brachten die dicken Flocken zum Glitzern. Als sie bei Bernhards Auto ankamen, flüsterte er ihr ins Ohr: „Du weißt, dass du mir gehörst. Und das wird sich niemals ändern. Bis dass der Tod uns scheidet.“

Wochen vergingen. Wochen der Einsamkeit, der Traurigkeit und der Demütigungen. Wochen voller Schmerz. Aber das sollte jetzt vorbei sein. Mia hatte den Zweitschlüssel zur Wohnung gefunden. Bernhard war leichtsinnig und zu sicher geworden. Als er gegangen war, wartete sie noch ein paar Minuten, dann fasste sie all ihren Mut zusammen, schlüpfte in die dünnen Turnschuhe, nahm sich Bernhards vergammelten Parka, zog ihn sich über, steckte mit zittrigen Fingern den Schlüssel in das Schloss, sperrte vorsichtig auf, immer wieder lauschend, und öffnete schließlich die Tür. Sie warf einen Blick auf den Gang und rannte los. Einfach nur weg. Sie hatte keinen Plan. Irgendetwas würde sich schon ergeben. Als sie auf dem Gehsteig war, lief sie ohne nachzudenken in eine Richtung los. Sie ignorierte die Blicke der Passanten. Endlich erblickte sie in der Ferne ein markantes Gebäude, das der Bahnhof sein musste. Sie hatte ihn schon vom Balkon aus öfter gesehen. Dort würde sie eine Lösung finden. Sie würde in einen Waggon einsteigen und sich verstecken. Irgendwo hinfahren, egal wohin, Hauptsache weg von hier, weg von Bernhard. Der eisige Wind pfiff ihr ins Gesicht und die dunklen, dicken Wolken versprachen Schnee.

„Bis dass der Tod uns scheidet.“, flüsterte Mia zurück. Mit einem plötzlichen Ruck riss sie sich von Bernhard los und rannte auf die Straße. Sie sah noch das grelle Licht der Scheinwerfer, nahm das Hupen und das Kreischen und Quietschen von Bremsen wahr. Dann der Schlag, der sie aufhob und durch die Luft wirbelte. Sie fühlte sich frei und leicht. Als ihr Körper auf dem nassen aufprallte, war Mia schon tot.
mcblie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2017, 20:00   #2
weiblich DieSilbermöwe
 
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Chapeau! Spannend geschrieben!
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2017, 20:20   #3
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Dankeschön!
LG mcblie
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Alt 28.02.2017, 20:37   #4
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Bitteschön, ich war aber noch nicht fertig, wurde weggerufen

Hier noch kleine Verbesserungsvorschläge:

Also:
1. Die Zeitsprünge hätte man mehr verdeutlicht, imdem man zwischen Gegenwart und Vergangenheit in den jeweiligen Abschnitten wechselt.
2. Als Mia dann Bernd ausgeliefert ist, hätte man die Geschichte noch mehr in Richtung D/s, SM ausbauen können (okay, sind meine persönlichen Vorlieben für solche Geschichten, kann sein, dass ich das zu einseitig sehe).

Was ich sehr gut finde: Ich konnte voll in die Geschichte eintauchen, war quasi mit Mia im Hotel das hast du sehr gut und anschaulich erzählt.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2017, 12:34   #5
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Liebe Silbermöwe!
Danke für das Feedback und die Anregungen. D7s und SM zu schreiben, ist noch nicht so ganz ein Ding. Aber ich kann's ja mal versuchen (50 Shades of Grey hab ich schon gesehen ).
LG mcblie
mcblie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2017, 13:22   #6
Thing
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Hallo, mcblie -

irgendwie hatte ich erwartet, daß Bernhard Mia zur Prostitution zwingen würde, notfalls mit Gewalt (woher rühren sonst die Schmerzen? Warum und wovor will Mia flüchten? Bernhard scheint nur grob zu sein, aber kein Sadist.).
Das Geheimnis um die verschwundenen Angestellten wird nicht gelüftet, das läßt mich unbefriedigt zurück.

Die vielen Bahnhöfe haben mich verwirrt.
Ich hätte die Absätze, die in Wien spielen, gekennzeichnet. Durch Kursivschrift.

Der Unfalltod kommt für mich nicht überraschend, ist also kein wirklicher clou.

Ansonsten:
Alle Achtung! Ich habe kaum Fehler gefunden in diesem doch recht langen Text.


Freundlichen Gruß
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2017, 13:32   #7
weiblich DieSilbermöwe
 
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Liebe Thing,

"Woher rühren sonst die Schmerzen"

Vielleicht hat er sie geschlagen, brutal angefasst, grob gefesselt (vergewaltigt hat er sie im Text ja quasi). Wird zwar nicht überdeutlich, aber man könnte es annehmen, es wird mit "Schmerzen" ja angedeutet. Oder meinst du die "Wochen voller Schmerz"? Habe ich als seelischen Schmerz verstanden.
Warum glaubst du, dass er kein Sadist ist?

Lieber mobile,

hast du den zweiten Teil gesehen? Ich kenne von 50 Shades bis jetzt nur den ersten Teil.
Meiner Meinung nach hast du in dieser Geschichte schon versucht, in die Richtung zu schreiben (der Unterschied ist natürlich: Bei BDSM'lern ist alles freiwillig und in gegenseitigem Einvernehmen).
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2017, 13:52   #8
Thing
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Ich weiß nicht - irgendwie fühlte ich mich an "Der Minusmann" von Heinz Sabota (Österreicher) erinnert, in dem er von seiner Zuhälterkarriere berichtet.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.03.2017, 08:25   #9
männlich mcblie
 
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@Silbermöwe: Ich habe nur die Verfilmungen von Shades of Grey gesehen.
@Thing: Bahnhof gibt es eigentlich nur einen. Die Schmerzen sind seelische, wie Silbermöwe schon richtig angemerkt hat. Die verschwundenen Angestellten spielen im weiteren verlauf der Geschichte keine Rolle mehr, sollten nur die Situation verdeutlichen. Zu den Fehlern: Ist für mich selbstverständlich, dass ein Text möglichst fehlerlos ist, wenn ich ihn veröffentliche.
mcblie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.03.2017, 16:33   #10
männlich Ex-Ralfchen
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hallo MB:

entweder sie ist am ENDE IHRES WEGES oder SIE WÜRDE NICHT KLEIN BEIGEBEN? für irgend etwas musst du dich entscheiden. ich lese das vorerst nicht weiter weil es einfach zu umfangreich für ein forum ist.

abgesehen davon sind im text viel zu viele inkonsistenzen wei ich durch SM nachverfolgen konnte. Ich kannte Sabota und habe auch sein buch gelesen. eine interessante literarische arbeit. ich kannte auch JACK UNTERWEGER der ein eigenartiges talent war. ein alter Du-freund GEORG ZANGER hatte ihn gefördert. er wollet als eine art von Jack Abbott (In the Belly of the Beast) kreieren. nur JU machte ihm da einen roten strich durch die bill. GZ wäre gerne ein zweiter NORMAN MAILER geworde. übrigens ITBOB ist ein empfehlenswertes buch. hab es schon vor jahren als ich noch in california lebte gelesen.



ich hätte dem admin gerne empfohlen texte auf eine A4 seite res. 400 zeichen zu reduzieren. dein text umfasst 11 A4 seiten und 4136 zeichen. das ist einfach zu viel verlangt.

Viele liebe Grüße!
r

Zitat:
Wind pfiff durch die Gassen, zehn Grad unter Null, die grauen, schweren Wolken würden bald die gespeicherte Feuchtigkeit in Form von Schnee und Eisnadeln freigeben. Nicht gerade das beste Wetter, um sich im Freien aufzuhalten. Aber Mia fehlte die Alternative. Na ja, sie hatte eine, doch das war keine Option, die sie ernsthaft in Betracht zog. Sie vergrub ihre ungeschützen Hände in den Ärmeln ihres Parkas und schlurfte in Richtung Bahnhof. Mia fühlte sich am Ende ihres Weges, der sie vor Jahren in diese Stadt geführt hatte. Hoffnung war da gewesen. Und Liebe. Beides war weg. Nein, sie würde nicht klein bei geben, sie würde nicht zurückkehren zu ihm. Eher ließ sie sich von der Kälte quälen. Der beißende Schmerz in ihrem Gesicht war ihr lieber als die Schläge und Tritte, die sie hatte erdulden müssen. Viel zu lange.
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Alt 05.03.2017, 16:43   #11
männlich mcblie
 
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Hallo Ralfchen!
Schade, dass du dir nicht die Zeit nimmst, den Text ganz zu lesen und dann ein Urteil zu fällen.
Liebe Grüße
mcblie
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Alt 05.03.2017, 16:45   #12
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Zitat:
Zitat von mcblie Beitrag anzeigen
Hallo Ralfchen!
Schade, dass du dir nicht die Zeit nimmst, den Text ganz zu lesen und dann ein Urteil zu fällen.
Liebe Grüße
mcblie

ich mache es so dass ich bei derart überlangen texten nur den ersten absatz lese und dann die beiträgevon anderen kritikern researche um mir ein bild zu machen. ehrlich ich habe einfach zu wenig zeit. lese nicht mal belletristik weil ich derart beschäftigt mit anderen Dingen bin. früher bestellte ich mir immer die besten books aus der NYT-BESTSELLER LIST, das geht auch nicht mehr. lese nur ausschnittweise das SCIENTIFIC AMERICAN aber auch nur weil ich das abbo habe.

Viele liebe Grüße!
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.03.2017, 18:37   #13
männlich mcblie
 
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Ist okay.
LG
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Alt 06.03.2017, 08:14   #14
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
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Hallo Ralfchen!
Schade, dass du dir nicht die Zeit nimmst, den Text ganz zu lesen und dann ein Urteil zu fällen.
Liebe Grüße
mcblie
Ja, da hat er definitiv etwas verpasst. Selbst schuld.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
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