In der Beuge des Lebens bei Poetry.de

AndereDimension · 25.04.2012, 10:05

In der Beuge des Lebens

Sie wollte den Tag auf den Beinen verschlafen,
Ihr Ziel war das Viertel am Kai.
So zog sie sich an, ging hinunter zum Hafen,
Den Hund an der Leine dabei.

Der Nebel lag dicht an den Kehlen der Tannen,
Dahinter die Birkenallee.
Die Bäume, bedrohlich wie fremde Tyrannen,
Bewachten die Straße zum See.

Ein wärmender Regen kam eilend hernieder,
Der Wind rief die Wolken zur Pflicht.
Von Norden bis Süden, im bunten Gefieder,
Gebogen - ein Zauber aus Licht.

Die Nase im Himmel, schon Stunden vergangen,
Erkannte sie jetzt einen Sinn.
Ein friedlicher Mond küsste Augen und Wangen,
Die Sterne den Mund und das Kinn.

Sie wollte nicht länger nur warten und hoffen,
Bis ihr bald kein Lied mehr ertönt.
Man hat sie ein Jahr noch am Ufer getroffen,
Wo sie mit dem Tod sich versöhnt.

Thing · 25.04.2012, 10:53

Halli Hallo, AD -

welch ein schönes, düstres und dennoch harmonisches Gedicht.
In meinen Augen stimmt alles:
Metrik, Melodie, Reim, Inhalt, Wortwahl, Stimmung.

Zuerst dachte ich an die vom Blitz Erschlagene, aber Du hast eine Andre bedichtet.
Sollte man sie kennen müssen?

Kompliment
von
Thing
(subjektiv)

Twiddyfix · 25.04.2012, 16:48

ein sehr schönes Gedicht, da stimme ich Thing zu, flott zu lesen und sonst auch gut zu verstehen. habs gern gelesen.

Lieben Gruß von mir

Ilka-Maria · 25.04.2012, 19:04

Von AnDi ist nichts anderes zu erwarten, er beherrscht sein "Handwerk". Außerdem freue ich mich bei ihm darüber, Gedichte mit unverbrauchten Inhalten zu lesen.

LG
Ilka

gummibaum · 25.04.2012, 21:32

Das ist ein richtig erlesenes Gedicht. Toll.

LG gummibaum

AndereDimension · 28.05.2012, 18:56

Hallo Thing,Twiddyfix,Ilka-Maria und gummibaum

euch allen mein Dank!

Gruß, A.D.

25.04.2012, 10:05	#1
AndereDimension Dabei seit: 06/2009 Beiträge: 3.325 Meine Gedichte Meine Favoriten	In der Beuge des Lebens In der Beuge des Lebens Sie wollte den Tag auf den Beinen verschlafen, Ihr Ziel war das Viertel am Kai. So zog sie sich an, ging hinunter zum Hafen, Den Hund an der Leine dabei. Der Nebel lag dicht an den Kehlen der Tannen, Dahinter die Birkenallee. Die Bäume, bedrohlich wie fremde Tyrannen, Bewachten die Straße zum See. Ein wärmender Regen kam eilend hernieder, Der Wind rief die Wolken zur Pflicht. Von Norden bis Süden, im bunten Gefieder, Gebogen - ein Zauber aus Licht. Die Nase im Himmel, schon Stunden vergangen, Erkannte sie jetzt einen Sinn. Ein friedlicher Mond küsste Augen und Wangen, Die Sterne den Mund und das Kinn. Sie wollte nicht länger nur warten und hoffen, Bis ihr bald kein Lied mehr ertönt. Man hat sie ein Jahr noch am Ufer getroffen, Wo sie mit dem Tod sich versöhnt.

25.04.2012, 16:48	#3
Twiddyfix Dabei seit: 02/2012 Ort: kleines Nest in Bayern Beiträge: 2.797 Meine Gedichte Meine Favoriten	ein freundliches -hallo-, ein sehr schönes Gedicht, da stimme ich Thing zu, flott zu lesen und sonst auch gut zu verstehen. habs gern gelesen. Lieben Gruß von mir

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25.04.2012, 10:53	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halli Hallo, AD - welch ein schönes, düstres und dennoch harmonisches Gedicht. In meinen Augen stimmt alles: Metrik, Melodie, Reim, Inhalt, Wortwahl, Stimmung. Zuerst dachte ich an die vom Blitz Erschlagene, aber Du hast eine Andre bedichtet. Sollte man sie kennen müssen? Kompliment von Thing (subjektiv)

25.04.2012, 19:04	#4
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.111 Meine Gedichte Meine Favoriten	Von AnDi ist nichts anderes zu erwarten, er beherrscht sein "Handwerk". Außerdem freue ich mich bei ihm darüber, Gedichte mit unverbrauchten Inhalten zu lesen. LG Ilka

25.04.2012, 21:32	#5
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Das ist ein richtig erlesenes Gedicht. Toll. LG gummibaum

28.05.2012, 18:56	#6
AndereDimension Dabei seit: 06/2009 Beiträge: 3.325 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Thing,Twiddyfix,Ilka-Maria und gummibaum euch allen mein Dank! Gruß, A.D.