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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen.

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Alt 01.11.2023, 15:27   #1
männlich Hans Plonka
 
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Standard Irrtum der Mehrheit

Irrtum der Mehrheit

Nach Sigmund Freud existiert für die Masse das Unwahrscheinliche nicht. Dies bedeutet auch, alles, was nicht als existierend erkannt wird (erscheint), gibt es flür die Masse nicht. Die menschlichen Sinne erfassen jedoch nur einen relativ kleinen Bereich, des für die Masse tatsächlich existierenden. Da des Öfteren durch technische Hilfen neues zu bestehender Wahrheit wurde, wurde es auch zur Tatsache, dass es auch das für uns Unwahrscheinliche gibt. Dieses kann rein geistig durch Fantasie sowie Vermutungen bedacht und auf Möglichkeit geprüft werden, sodass auf geistiger Ebene ein dem entsprechenden Schein von Wahrheit entsteht (Wahrscheinlichkeit) und mithilfe von Vergleichen und Bezugnahmen verstärkt werden kann. Dies zu tun kann in vielen Fällen von immenser Bedeutung sein, da das so geistig als wahrscheinlich erkannte immer auch mit dem durch die Sinne erkannten zusammenwirkt bzw. darauf wirkt. Dieses Wirken unbeachtet und unbeeinflusst zu lassen, bedeutet auch, auf jeden Schutz vor eventuell schädlichen Wirkungen, die es sicher auch gibt, von der Seite des nicht erkannten, Unwahrscheinlichen zu verzichten. Für die Masse ist nach Sigmund Freud das Unwahrscheinliche nicht existent und bleibt demnach auch unbeachtet und so, dem auch schutzlos ausgeliefert.
Es gibt eine Minderheit von Individualisten, die sich geistig mit Unwahrscheinlichem beschäftigen (Verschwörungstheoretiker) und dabei auch, dann, wenn es Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten gibt, die Wirkung von dem auf für Masse nicht existierenden bedenken. Die Masse ist an eventuell erleidende Schäden der Wirkungen von Unwahrscheinlichem gewöhnt und ihr sind Berichte von negativen Einflüssen so wie ihr eigener Schaden unangenehm, so wie auch die Minderheit der aufklärenden Individualisten. Ein Teufelskreis zum Nachteil aller.
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Alt 01.11.2023, 17:00   #2
weiblich Ilka-Maria
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Das ist ziemlich krudes Zeug und auch widerlegbar. Menschen haben schon immer das Unwahrscheinliche gedacht, und Sigmund Freud lag mit seinen Theorien nicht immer richtig. Leonardo da Vinci hatte bereits die wildesten Ideen für allerlei Maschinen, Menschen träumten vom Fliegen, als noch niemand dachte, dass dies wirklich möglich sei, und Elisabeth I. konnte nicht sicher sein, dass sie die Seeschlacht gegen die gewaltige Armada gewinnen könnte, hat es aber mit einer Reihe günstiger Verkettungen dennoch geschafft. Den Beweis, dass ein Pirat nach seiner Hinrichtung ohne Kopf noch vierzig Schritte gehen kann, ist zwar bis heute nicht erbracht, gedacht wurde die Geschichte aber trotzdem. Die gesamte Mythologie erzählt von den wundersamsten Begebenheiten, z.B. dass ein Bad in Drachenblut unverwundbar mache. Wer nicht glaubt, dass wir Menschen von Außerirdischen abstammen, braucht nur Erich von Däniken zu fragen, der erklärt haarklein, wie es zustande kam.

Freuds Theorien, die vorwiegend auf triebhaftem Verhalten der Menschen aufbaute, ist sowieso längst überholt, schon C. G. Jung hatte sich davon abgewandt. Die moderne Psychologie hat mittlerweile wesentlich fundiertere Lehren und Methoden entwickelt, erst recht, seit die noch sehr junge Gehirnforschung in die Gänge gekommen ist. Viele Gehirnforscher und Psychotherapeuten sind wieder zu ganzheitlichen Betrachtungsweisen übergegangen, kommen z.B. sowohl von der Medizin, Biologie, Psychologie und Philosophie her.
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Alt 01.11.2023, 18:03   #3
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Lb. Ilka-Maria,

Zitat:
Menschen träumten vom Fliegen,
Ja, genau wie wir davon träumen durch das Weltall zu reisen
Zitat:
als noch niemand dachte, dass dies wirklich möglich sei,
Nein es gab immer welche die es für möglich hielten, genau wie heute es Menschen gibt die es für möglich halten durch das Weltall zu reisen

Zitat:
Nach Sigmund Freud existiert für die Masse das Unwahrscheinliche nicht.
Dazu gibt es heute die Aussage: Was nicht sein soll und darf, das nicht sein kann.
Dies hat sich doch in der gesamten Corona Geschichte mit den Aussagen bestätigt.
Z.B. Durch die Impfung wurden Millionen Menschenleben gerettet
Die Lockdowns haben die Menschen vor Krankheit geschützt
Die Masken hatten mehr Nutzen als Schaden
Dies wird öffentlich bis heute vertreten, obwohl es nie bewiesen wurde und es Widerlegungen gibt.

Erich von Däniken stützt lediglich die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit ohne endgültige wissenschaftliche Beweise. Sicher irrt er bei vielen Aussagen, doch es können auch nicht alle widerleget werden.

LG Hans
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Alt 01.11.2023, 19:24   #4
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Erich von Däniken stützt lediglich die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit ohne endgültige wissenschaftliche Beweise. Sicher irrt er bei vielen Aussagen, doch es können auch nicht alle widerleget werden.
Hör dir mal die Interviews mit Däniken an, der Mann denkt, eine Menge Beweise zu haben. Und er glaubt fest daran, dass seine Thesen wahr sind.

Die Corona-Maßnahmen passen meines Erachtens nicht zu deinem Thema. Es gibt sowohl Befürworter für deren Richtigkeit wie auch Kritiker, die sie für übertrieben oder sogar schädlich hielten. Viele Leute vertreten sogar beide Seiten: Für Erwachsene und vor allem Ältere seien sie richtig gewesen, für Kinder jedoch überflüssig. Bei Corona wurde in alle Richtungen gedacht, da war alles genauso wahrscheinlich wie unwahrscheinlich. Klar war Manipulation im Spiel, Menschen Angst zu machen und sie zu bestimmten Verhaltensweisen zu drängen. Das ist aber keine Spezialität der Corona-Maßnahmen, vielmehr geschieht "Nudging" als Betandteil der sog. "kognitiven Kriegsführung mittels Softpower" an allen Ecken und Enden. Menschen lassen sich nun mal besser mit dem Appell an ihre Emotionen zu etwas bewegen als durch sachliche Argumente. Das wissen nicht nur die Politiker, sondern auch die Macher in der Wirtschaft, allen voran die "Großen" wie Google und Facebook. Corona war in dieser Hinsicht nichts Besonderes, Angst hatten die Leute früher auch vor Pest, Cholera, Pocken, Typhus usw., und genauso skeptisch waren sie gegen die Impfstoffe, sobald diese zum Einsatz kamen. Ist mir egal, denn die Chose mit Corona ist gelaufen und die Bereitschaft zu weiteren Impfungen stark gesunken. Außerdem stehe ich Impfungen grundsätzlich positiv gegenüber. Warum du dich immer noch an den Corona-Maßnahmen abarbeitest, ist mir ein Rätsel - reine Zeitverschwendung, schon deshalb, weil es müßig ist, im Nachhinein den Finger zu heben und zu behaupten, man habe von vornherein gewusst, was besser gewesen wäre. Damit kann jeder kommen, sonderlich glaubwürdig ist das aber nicht.
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Alt 02.11.2023, 20:19   #5
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Lb. Ilka-Maria,

Zitat:
Hör dir mal die Interviews mit Däniken an, der Mann denkt, eine Menge Beweise zu haben. Und er glaubt fest daran, dass seine Thesen wahr sind.
Ich denke, dass Däniken nicht glaubt sondern dass es sein Wissen ist, bei welchem er sicher auch zugibt sich in einigen Fällen geirrt zu haben.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es Präastronautik gab ist so hoch, dass sie nicht geglaubt werden muss.
Zitat:
Nach Sigmund Freud existiert für die Masse das Unwahrscheinliche nicht
Hier denke ich er meinte, dass für die Mehrheit nur das existiert, was sie mit ihren Sinnen erkennen oder was sie scheinbar zuverlässig mehrheitlich und häufig als wahr vermittelt bekommen. Alles andere ist für sie das Unwahrscheinliche, was nicht existiert. Nach eventuell zu diesem Unwahrscheinlichen bestehende Wahrscheinlichkeiten wird nicht gesucht. Auch wenn sie kaum noch übersehen werden können, werden sie kaum beachtet.

LG Hans
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Alt 02.11.2023, 20:40   #6
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Hier denke ich er meinte, dass für die Mehrheit nur das existiert, was sie mit ihren Sinnen erkennen oder was sie scheinbar zuverlässig mehrheitlich und häufig als wahr vermittelt bekommen. Alles andere ist für sie das Unwahrscheinliche, was nicht existiert.
Die Menschen glaubten lange Zeit an die Existenz des Teufels und der Hexen.Und sie konnten sich den Teufel und die Hexen sehr gut vorstellen, obwohl sie nie einem oder einer davon sichtlich "gewahr" gewesen wurden. Was du meinst, ist der heute manipuierte Mensch. Das solltest du aber in die Sprache packen, die dem Heute angemessen ist und auch zeitgemäß verstanden wird. So doof wie zu deiner Blütezeit ist niemand mehr.
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Alt 03.11.2023, 13:40   #7
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Lb. Ilka-Maria,

So doof wie zu deiner Blütezeit ist niemand mehr.
Zitat:
Doch, doch, für die Mehrheit trifft dies immer noch zu. Dafür gibt es viele
Beispiele:
Es wird mehrheitlich geglaubt, dass Hobbypiloten mit Jumbos, mit hoher Geschwindigkeit, im Tiefflug in Gebäude (9/11) fliegen können, obwohl dies Chefpiloten am Simulator nicht gelingt.
Die Aufzeichnungen der Kameras am Pentagon und das Flugzeug sind verschwunden.
Zu 9/11 wurden unwahrscheinliche bis unmögliche Geschichten berichtet, die von der Mehrheit bis heute geglaubt werden.

LG Hans
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Alt 03.11.2023, 15:58   #8
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Ja, ja, Hans. Und die Leute, die diesen Quatsch verzapfen, glauben auch, dass die Welt von unterirdischen Eidechsenwesen regiert wird. Und jetzt komme nicht mit diesen albernen Erklärungen einiger "Chefpiloten", denn Linienflugzeuge können durchaus in niedriger Höhe ein hohes Tempo erreichen, ansonsten könnten sie gar nicht vom Boden wegkommen. Schließlich steigt kein Passagier erst in tausend Meter Höhe ein und aus. Die Flieger von 9/11 waren nicht die ersten in der Geschichte, die in Gebäude krachten. Die sogenannten "Hobbypiloten" waren ausgebildet, ein großes Flugzeug steuern zu können ist nämlich kein Hexenwerk, schon gar nicht im Zeitalter der Autopiloten. John Travolta kann das auch, er hat eine Lizenz für große Linienflugzeuge.

Bei den meisten Flugzeugunfällen ging das Desaster von erfahrenen Piloten aus, die falsche Entscheidungen trafen. Du brauchst dir nur mal die Unfälle in dem von Bergen und Hügeln umgebenen Salt Lake City anzuschauen, wo so manches Linienflugzeug beim Sinkflug in eine Bergwand krachte. Die Flugzeugkatastrophe von Teneriffa im Jahr 1977 (weit mehr als 500 Tote) wurde durch einen Piloten ausgelöst, der Ausbilder war; er startete seinen Flieger, ohne die Freigabe dafür erhalten zu haben. Das mag verstehen, wer will, aber Menschen machen nun mal Fehler.

Ich bin mir sicher, dass die Attentäter von 9/11 gar keinen festen Plan hatten, wie ihre Aktion enden sollte. Es wäre ihnen wohl egal gewesen, wenn die Flugzeuge in die Straßen von Manhattan gestürzt wären, anstatt in die Gebäude einzuschlagen.

Wahrscheinlich glaubst du auch nicht, dass es den Holocaust, den Holodomor, Stalins Säuberungen und Maos "großen Sprung" gab, was Millionen von Menschen das Leben kostete. Die sind alle durch die Gnade des heiligen Geistes vom Erdboden verschwunden. Aber so hat jeder seine Religion.
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Alt 12.11.2023, 22:16   #9
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Lb. Ilka-Maria,

der Mensch neigt dazu, seinen Wahrnehmungs- und Erfahrungsbereich als die Grenze des Möglichen zu betrachten. Menschen sind nur selten in Lage eine hohe Wahrscheinlichkeit als eine Tatsache zu erkennen und zu akzeptieren und dies im besonderen nicht, wenn diese Wahrscheinlichkeiten sehr fantastisch sind und deshalb oft abgelehnt und lächerlich gemacht werden oder wegen Interessen geleugnet werden.

LG Hans
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