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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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25.11.2009, 01:19 | #1 |
Ritterlich
Wohlwollend tragen des Kindes Beine es,
bergauf den Weg beschwerlich und lang, über mühseelig' Grund, über Krater, Steine, Stock und Sand. Ein Bächlein fließt vorbei, so ruhig und still, dass es sich erst will reinwagen, sich dem Wasser ergötzen, um für ne Weile zu laben. Verschlagen stiehlt sich der letzte Sonnenstrahl durchs Baumgeäst, so saftig grün, gleich dem Finger Gottes, als würd' er auf das Kindlein zielen. Unermüdlich marschiert es dahin, während es der Natur so lauscht, wie friedvoll die Vöglein munter singen, nichts beargwöhnend trottet es weiter, ist ganz guten Dingen. Mit letzter Kraft und Müh' und Not, schleppt es sich vorbei, am mystischen Krähentisch, wo Pferde unruhig wiehern, und das Wetter sich tauscht. Der Wind schiebt eine Graufront an, die sich dick über dem Berge aufbraust. Sobald die Sonne verschwunden, das letzte Licht erlischt, der Nebel sich schmiegt, dicht ums Gebüsch. der Wind mit sich trägt, Krähengeächze bitterlich, von Leid und Qualen der Seelen geprägt, die im Kampfe fielen ritterlich. Vor der Ruine erschaudert es kurz, hält inne, bleibt stehen, überlegt sich mit Bedacht, den Weg zu erproben über die Schlucht, die endlos erscheint, so ganz ohne Boden, und schwarz wie die Nacht. Mit eisernen Willen erstreckt sich die Brücke, über die tiefe kluft. Verdrießen ringt das Kindlein noch einmal, tief nach Luft, bevor es sich macht auf den Weg, über das Holz, so brüchig und alt. Entfernt erhebt sich majestätisch der Turm, brüstet sich auf, seine steinerne krone verschlungen vom feuchten Grau, unbehaglich nieselt es, furchtbar und kalt. Erklärung: - In meiner nähe steht eine alte Ritterburg auf einem Berg, bei der ich als Kind oft war. - Der krähentisch ist ein mythenumworbener Fels der vor der Burg aus dem Boden ragt. |
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