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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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17.02.2016, 17:25 | #1 |
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Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
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Katharina - Katharina
Wer so jung ist und
so schön der wirft das Lachen mit vollen Händen in die Nacht „ We are the champions“ mit Queen in die Stürme getanzt auf glatten Straßen über Lichter ins Leben geschlittert alles für das Erwachen am Morgen für das Schlafen mit dem Mond für das Drehen und Drehen um den Zirkel Katharina - Katharina wer deine Lippen gestreift hat verlor sich ins Leben verlor sich in seinem Puls ein Bild du mit einer Schultüte auf dem Nachttisch über dem Bett die Klangspiele läuten und klirren Vanilleduft schmeichelt vielleicht erreichen dich unsre Signale SOS unsere Augen fressen die Bilder wie Gift von einst - von heute alles für ein Erwachen ins Jetzt als Mensch für ein Leben mit dem Mond als Frau für das Wiederdrehen um den Zirkel als Wesen und für das selber atmen können und für das Schlucken dürfen Katharina - Katharina über deinen Lippen wilder Speichel hinter deinen Augen eiserne Wachen – die lassen niemanden hinein und niemanden hinaus auch nicht im Frühling wenn die ersten Krokusse wieder mit dem Leben über das Land ziehen. C. Mara Krovecs / 2004 |
17.02.2016, 18:01 | #2 |
Liebe Zaubersee,
Deine Worte haben einen beklemmend intensiven Pinselstrich -
für mich fühlt es sich an, als erzählen sie von einem kaum zu ertragenden traumatischen Ereignis und mir tut das Herz dabei weh. Es ist hoffentlich nicht authentisch sondern nur in eine entfernte Situation hineingefühlt. Aber wie auch immer, Deine Worte berühren. Lieben Gruß zu Dir von Ann 🌻🐝 |
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17.02.2016, 23:58 | #3 |
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.... ja, es ist ein beklemmendes Gedicht. Authentisch nur insofern, als dass es schon oft Arbeitsalltag von mir gewesen ist. Vielen Dank für Deinen einfühlsamen Kommentar.
Herzlichst Zaubersee |
18.02.2016, 01:58 | #4 |
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Liebe Mara
ich musste mir deine Zeilen jetzt mehrmals vorlesen lassen.
Nein, nicht weil ich sie nicht verstanden habe (ich erinnere mich, das ist mir bei dir erst ein einziges Mal passiert - nett, jetzt daran zurückzudenken), weil ich mir bestätigen lassen wollte, dass wir, die wir oft schöne und intensive und romantische Momente beschreiben und uns mühen sie mit Schönheit und doch mit Leichtigkeit auszuschmücken, ihnen auf irgendeine Art und Weise "Leben einzuhauchen", dass wir, die diese Form und Gestaltungsart zumeist benutzen, böse, gemeine und verletzende Werkzeuge in Händen halten und so viel mit so wenig Worten zerstören können. Wir müssen Vorsicht walten lassen, damit wir die Grenze nicht überschreiten. In welchem Zusammenhang steht diese kurze Mahnung zu deinen Textzeilen? In keinem direkten. Die Stilmittel, die du einsetzt sind ja nicht "falsch verwendet", sie sind auch nicht "an den Haaren herbeigezogen" oder "gewaltverherrlichend" und doch zeigen sie mir diese dünne Linie ganz deutlich, bis zu der wir schreiben sollten. Wie ein nicht verankerter Zaun, der vielleicht auch im Laufe der Jahre immer und immer wieder seine Position verändert. Ich mag diese Zeilen und es gibt keinen Grund mich zu schämen, weil ich sie mag. Aber sie ängstigen mich auch, weil sie so knapp an diese Linie heranspazieren. Jetzt habe ich dir hier so viel hingeschrieben. Vielleicht auch etwas, dass du so noch nicht gelesen hast - schon gar nicht als Kommentar unter einem sehr, sehr berührenden, bewegenden Text. Aber ich vertraue dir und weil ich das tue weiß ich auch dass du versuchen wirst meine Gedanken zu verstehen. Alle Liebe für dich. LG |
18.02.2016, 02:58 | #5 |
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Lieber Lichtsohn,
ich denke ich weiss was Du mit Deinem Kommentar sagen möchtest und finde es gut, dass Du das hier ansprichst; es gibt mehrere Gedichte aus dieser Serie von mir und eine Geschichte. Die Geschichte gab es hier schon zu lesen. (Katharina ist natürlich nicht der wahre Name der Protagonistin.) Eines der Gedichte poste ich nicht mehr. Es ist ein gutes Gedicht, aber es ist wirklich zu nah an dieser von Dir beschriebenen Linie. Nicht für den Leser im allgemeinen,( er kann es lesen und sich abwenden mit der Entscheidung es abzuschütteln und nicht weiter an sich heranzulassen) auch nicht für mich, die ich es schrieb, aus meinem Erleben heraus. Aber für Menschen die das direkt betrifft. Das Schreiben ist auch nicht das Problem, es ist das Veröffentlichen und die Konfrontation in einem Augenblick, in dem der/die Betroffene nicht damit rechnet konfrontiert zu werden. Bei diesem Gedicht hier habe ich nicht das gleiche unsichere Gefühl, wie bei dem Gedicht, das ich über MS schrieb und das ich nicht mehr poste. Bei Katharina-Katharina handelt es sich, wie Du vielleicht bemerkt hast, um eine junge Frau im Wachkoma/Koma. Ein Thema, mit dem man nicht oft zu tun hat, es sei denn, man arbeitet mit solchen Menschen. Aber es gibt sie. Und die Angehörigen. Und die Betreuenden. In größeren Städten in mehreren Pflegeeinrichtungen. Manchmal ist es gut, dem eine Stimme zu geben. Für sich selbst, aber auch für andere Betreuende und Angehörige. Und andere, die es schaffen, sich darauf einzulassen. Denn meistens werden diese Menschen in den großen und kleinen Pflegeeinrichtungen, in denen sie betreut werden, von der Außenwelt vergessen. Sowie die Angehörigen, die unsere Kollegen/ Kolleginnen sein können und die es schwer haben, mit dieser Situation zurechtzukommen in ihrem Alltag. Ich könnte noch sehr viel dazu schreiben ( aber keine Angst ... *ggg*) Also, danke noch einmal, für die Gelegenheit den Text etwas näher zu erläutern, und siehst Du, schon habe ich fast mehr geschrieben als Du.;-) Ganz liebe Grüße aus ganz viel Nord Zaubersee |
18.02.2016, 11:49 | #6 |
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Liebe Mara
danke für deine ausführliche Erklärung zu deinen Textzeilen.
Ich sollte um kurz vor 02:00 Uhr nachts einfach keine Kommentare mehr schreiben, die Dunkelheit ist dabei aber nicht das Problem - die ist mir ja näher als manch anderem, eher diese Art der "Erschöpfung". Deinen Text habe ich in einer Art und Weise fehlinterpretiert für die ich mich jetzt ein bisserl schäme. Ich dachte nicht an die Möglichkeit einer Wachkoma - Patientin, ich habe mich ganz unmittelbar in die Szenerie einer Vergewaltigung und Ermordung einer Jugendlichen versetzt gefühlt. Frag mich bitte nicht, wie ich darauf gekommen bin. Jetzt, wo ich deine Erklärung habe halte ich das selbst für absurd. Natürlich hätte ich das jetzt für mich behalten können, aber es wäre unfair gewesen. Es lag nicht an deinem Text, so viel ist jetzt klar. Vielleicht kannst du dich noch an den Song "Jeanny" von Falco erinnern. Ähnliche Bilder habe ich hier gesehen nur viel viel intensiver. Mit deiner Erklärung ergeben jetzt auch alle Textstellen Sinn. Die Lücken und Seltsamkeiten die ich vorher gefunden zu haben glaubte, weil sie nicht in meine Interpretation passen wollten haben sich jetzt auch geschlossen. Vielen lieben Dank dafür. Alle Liebe für Dich. |
18.02.2016, 12:22 | #7 |
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Und ich dachte es geht ums erwachsen sein, das weist besondere Ähnlichkeiten auf und auch die von der Grenze die Lichtsohn beschreibt. Dann ist das Leben wie ein Traum, ankotzend ist nur wenn dein Betreuer dich so hinstellt das du nischt schönes ankucken kannst, aber ein weißer Raum ist ja auch gut da kann man nach ner Zeit in die Fantasiewelt abtauchen.
Aber das Bild einer früheren Hülle mit dazu zu bringen, zeigt wie sehr jeder immer jemand anders ist. Göthes Erben hatte auch ein Lied übers Wachkoma, obwohl er immer was ganz anderes damit beschreiben wollt |
18.02.2016, 12:24 | #8 |
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19.02.2016, 03:14 | #9 |
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Lieber Lichtsohn,
ich finde es überhaupt nicht problematisch, dass Du zunächst in eine andere Richtung interpretiert hast. Schließlich habe ich ja das Wort "Koma" gar nicht erwähnt. Dadurch, dass ich die Dinge in meinen Texten oft leicht verschwommen lasse, um Assoziationsmöglichkeiten offen zu lassen, damit der Lesende sich selbst mit einbringen kann, rechne ich immer mit verschiedenen Ansätzen Und Du hast ja dennoch ein wichtiges Thema angeschnitten: Wo ist denn die Grenze der eigenen Ethik, was kann von mir mit gutem Gewissen gepostet werden. Damit will ich nicht irgendjemanden einschränken und moralisierend sagen: das darfst Du nicht sagen oder schreiben. Es geht wirklich um meine eigene Ethik, wann ich etwas nicht mehr posten möchte. Den Song Jeanny von Falco kenne ich natürlich. Und habe noch deutlich in Erinnerung, wie er mich damals, als er herauskam gleichermaßen faszinierte und erschreckte. Für Deine offene Erklärung bedanke ich mich sehr. Es ist gut einen Einblick zu bekommen, in welche Richtung so ein Text interpretierbar ist. So, und jetzt geht´s schnell ins Bett. :-) ich bin ja komplett verrückt Morgen muss ich früh raus ... Liebe nachtmüde Grüße Zaubersee |
19.02.2016, 03:24 | #10 | |
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Lieber dr.frankenstein,
erwachsen werden ist wirklich eine riesige Herausforderung ( die manchmal gelingt und manchmal nicht.) Danke auch für Deine Interpretation. Ich hoffe auch, dass all die Pfleger und Pflegerinnen liebevoll im Umgang mit solchen kranken Menschen sein können. Zitat:
Danke für den Link. Ist ganz schön gruselig, was ich da zu hören bekam. Hoffentlich träume ich nicht davon Aber interessant, was es alles so gibt ;-) Herr dr. frankenstein. Liebe Grüße aus NordNordNord Zaubersee |
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19.02.2016, 04:20 | #11 |
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Da hat Göthes Erben noch viel grusligere Gedichte, aber eigentlich ist er noch harmlos, der schmückt die finstren Themen nur so schön aus.
Ist deine Musik die du gemacht hast eigentlich auch irgendwo zu finden. Und stimmt im Bezug darauf das etwas erhalten bleibt, bestimmte Fähigkeiten die ich weiterhin brauche, weil ich sie ja gelernt hab um das zu machen was ich mache, das bleibt, außer es kommt eine Krankheit die einen davon abhält. Alles andere besteht aus Gedankenkonstruktionen mit Hilfe denen du das was du siehst interpretierst und die ändern sich doch ständig. Erinnerungen werden auch fehlerhaft überspitzt abgespeichert, als eine Traum Wirklichkeitsvermischung. Der Traum zeigt ja wie groß die Gedankenkonstruktion der Wirklichkeit ist. In dieser konstruktion erfinden wir unser Selbstbild auch auf die Art in dem man sich selbst als was Fremdes dem Ich untergeordnetes betrachtet. Dabei ist das ich nur eine Gedankenerfindung und wenn du mal Tagebuch führst und das 10 jahre später liest, das ist lustig und seltsam. Da hingst dann in anderen Konstruktionen. Deine Fantasiegeschichte wöllt ich mal lesen, wird die nie veröffentlicht? Total vom thema abgekommen, o ne...... |
19.02.2016, 09:04 | #12 |
Liebe Zauberse,
ich bin auch nicht darauf gekommen, dass dein Gedicht vom Koma handelt. Nun habe ich es nochmals darauf hin gelesen und finde es für das Thema viel zu romantisch (sorry). |
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19.02.2016, 12:55 | #13 | |
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Lieber dr. frankenbein,
ich weiss nicht, ob die Links funktionieren: also, dies ist ein Versuch: http://www.mp3lio.net/mp3/Christine+Lenz ES KANN WERBUNG ÜBER DIE LINKS IM HINTERGRUND LAUFEN: Ich stelle gerade fest, wenn Du einen Link anklickst, geht alles auf. Okay, Hör mal in : Einmal im Leben rein, Als ein Traum zu Ende ging, Ich bin für Dich da .... Müssen Tränen sein, ach egal. Ich war jung und brauchte das Geld *lach* Hab ich im Netz gefunden. Christine Lenz war damals mein "Künstlername". Aufnahmen mit meiner Band habe ich auch , irgendwo, aber nicht im Netz. Das gabs da noch nicht ;-) Zitat:
Gedankenkonstruktionen; ja, deshalb funktioniert das auch mit dem positiven Denken, wenn Du sorgfältig dabei bist und und nicht davon ausgehst, wenn Du einmal positiv denkst, dass das dann was wird. Da muss man dran arbeiten und am Ball bleiben. Schon gelegte Gedankenwege sind schwer zu verändern, aber es geht! Aus dem Norden, natürlich, woher denn sonst ;-) herzliche Grüße Zaubersee |
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19.02.2016, 13:08 | #14 | |
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Liebe DieSilbermöwe;
Zitat:
Die junge Patientin, die ich logopädisch versorgte, war gerade 24 Jahre alt. Die Bilder vor ihrem Unfall auf dem Nachttisch. Ich arbeite(te) ca. 45 Minuten, vielleicht zwei bis dreimal die Woche mit ihnen. Da entsteht eine Beziehung. Ich komme in den Raum und wir reagieren aufeinander. Ich spreche mit ihnen, mache nichts, was ich nicht vorher ankündige. Und bekomme Reaktionen. Und dann fühle ich trotz aller Proffessionailät ... und nehme einiges mit nach Hause. In diesem Fall sah ich, wie das Leben an dieser jungen Frau vorbei lief.Was sie vorher war und wohin sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr entwickeln kann.Das wollte ich betonen, weil es mich damals am meisten berührte. Und ihre Angehörigen auch. Genau das! Liebe Grüße und Danke für die Auseinandersetzung mit meinem Text ... :-) Aus dem N. Zaubersee |
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19.02.2016, 13:13 | #15 |
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Huhu, noch mal zu den meinen Links:
ich habe jetzt eine Werbung über unendliche Glücksgewinne im Hintergrund laufen .... wer das nicht will, klicke die Links nicht an. Ich habe sie irgendwo im Netz gefunden .... ... wo man sich mp3 herunterladen kann. |
19.02.2016, 14:21 | #16 |
Liebe Zaubersee,
ich dachte mir, dass du auf einer solchen Station arbeitest. Als Angehöriger erlebt man es anders - zumindest ich hatte es anders erlebt, als mein inzwischen seit drei Jahren verstorbener Lebensgefährte einige Wochen im Koma lag. Er erholte sich davon und ich hatte nie dran gezweifelt, dass er wieder den Zustand wie vorher erlangen würde mit Fähigkeiten wie vorher, obwohl eine Schwester mir an seinem Bett sagte, dass er ein Pflegefall werden würde. Das war nicht der Fall. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich ein pragmatischer Mensch bin. Bilder von vorher stellten sich bei mir gar nicht ein, wenn ich ihn besuchte. |
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19.02.2016, 17:19 | #17 |
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Liebe DieSilbermöwe,
jetzt kann ich besonders gut nachvollziehen, warum Dich mein Text nicht so erreichen konnte. Du hast Dich nicht in ihm wiedergefunden. Wenn man so etwas als Angehöriger erlebt, hinterlässt es ganz andere Spuren. Ich kenne das aus beiden Perspektiven. Und aus der des Angehörigen, würde ich, wenn ich meine innere Sprachlosigkeit überwunden haben würde, sicher anders schreiben. Wohl auch mehr über meinen Schmerz. Ich grüße Dich herzlich Mara |
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