Ein fernmündliches Märchen

[Phobipp]

Und eine weitere sinnarme Geschichte aus meiner Feder, welche durch Zufall wieder entdeckt wurde. Kleine Anekdote dazu: Ich hatte bei so ner Online-Umfrage Handys betreffend mitgemacht und da sollte man einen kleinen Text über das perfekte Handy schreiben. (Der erste Satz war bereits vorgegeben)
Voilà:

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Es war einmal ein Handy, das von der fortschrittlichsten Mobilfunkfirma hergestellt wurde, das dazu beitrug, die Welt zum Besseren zu verändern. Es war einfach ideal. Doch keiner wollte es kaufen, weil es zu teuer war. Darüber wurde es sehr traurig, denn es hatte doch alle Eigenschaften, von denen die Menschen immer geträumt hatten. Konnte der Charakter der Menschen wirklich so gestrickt sein, dass sie nur auf die ökonomischen Aspekte achteten? Es musste so sein, denn selbst die reichsten Könige aus dem fernen Morgenland wollten von diesem doch so perfekten Handy einfach nichts wissen. Andererseits kauften sie sich doch auch sonst die teuersten und wertvollsten Preziosen. Was war hier los?
Das Handy machte sich nun also auf, dem Ursprung dieser dem Menschen eigenen Persönlichkeit auf den Grund zu gehen. Es wälzte die dicksten Lehrbücher durch, angefangen bei Anthropologie, weiter bei Volkswirtschaftslehre und schließlich hin zur Philosophie. Selbst einige theologischen Aspekte betrachtete das arme Handy. Und da kam ihm auf einmal die Einleuchtung: Die Menschen wollten es nicht kaufen, weil sie Perfektion nicht mögen. Was bringt es denn den Menschen, einem perfekten "Wesen" gegenüberzusitzen, das ihnen nur ihre eigenen Mängel aufzeigt? Sie wollten ein Gegenüber mit Fehlern, denn gerade diese Fehler sind das, was ein Wesen erst sympathisch machen.
In diesem Glauben, stürzte es in eine tiefe Depression, selbst seine besten Handyfreunde konnten es nicht mehr von einem glücklicheren Leben überzeugen. Wie auch, denn sie gingen mit ihren innewohnenden Fehlern weg wie warme Semmeln. Somit verabschiedete sich das ideale Handy vom aktiven Leben und an einem kalten Sonntagabend betätigte es von selbst seine Formatierungsfunktion. Als die Polizei es zwei Tage später in einer verlassenen Hütte am Waldrand fand, hatte die Leichenstarre bereits eingesetzt und auf seinem kalten, blassen Display konnte man noch folgende Worte erkennen: "Im Himmel, wo es keine Fehler gibt, werde ich zum ersten mal in meinem Leben glücklich sein. Also weint nicht um mich, sondern weint über euch selbst; denn ihr seid es gewesen, die mich in den Tod getrieben habt."
Nachdem diese Geschichte von einigen größeren Lokalzeitungen aufgegriffen wurde und sogar im landesweiten Fernsehen ein Bericht ausgestrahlt wurde, machten sich die Menschen die größten Vorwürfe und die Verkaufszahlen dieses Modells stiegen ins Unermessliche. Und oben auf einer kleinen flauschigen Wolke saß das kleine Handy und lächelte, denn es wusste, es hatte etwas bewegt und die Welt zu einem besseren Ort gemacht, auch wenn es dazu nötig war, den Tod als letzte Möglichkeit zu wählen.

[Tiffy]

Hat spaß gemacht deine Geschichte zu lesen. Kommt ein bisschen wie ne Parabel rüber. Hast du das bezweckt? Da du die Geschichte als „ sinnarm“ bezeichnest, glaube ich das eigentlich nicht. Ich fand die Story niedlich, vor allem die Szene mit dem Handy auf der Wolke. Kann ich mir bildlich gut vorstellen.

[Phobipp]

Hey Tiffy,

aus Reutlingen kommst du also. Dann sind wir ja fast Nachbarn.

Vielen Dank für den Kommentar. Bezweckt habe ich mit der Geschichte ungefähr gar nichts, ich hab einfach drauf losgeschrieben, ohne überhaupt ein Konzept im Kopf zu haben. Allerhöchstens war meine eigene Erheiterung der Sinn und Zweck und wenn ich es jetzt geschafft habe, noch eine weitere Person zu belustigen, hab ich ne Erfolgsquote von 200%. Yeah!

Liebe Grüße

[Tiffy]

Cool, dann weiß ich ja jetzt, wo sich der Ort „Hinter den Spiegeln“ befindet. Vielleicht schau ich mal vorbei. Eigentlich wohne ich ja in Dettingen, bloß kennt das keine Sau. Als Insider kennst du das Kaff ja möglicherweise.
Beim Lesen deiner Geschichte musste ich an ein älteres Musikvideo von Blur denken, indem die ganze Zeit so ne lustige Milchtüte durchs Bild läuft. Diese wird am Schluss von nem Auto überfahren, bekommt Flügel fliegt in den Himmel und grinst frech runter.
Genauso habe ich mir dein Handy vorgestellt.
Wenn ich mir deine Geschichte erneut durchlese und mich daran erfreue, steigt dann deine Erfolgsquote weiter?

[Phobipp]

Puh, Dettingen sagt mir jetzt nicht direkt was. Sicher schon mal mit dem Zug durchgefahren. Aber so lang es auf -ingen endet, fühl ich mich zuhause.

Das Video kenn ich sogar, kann mich aber im Moment nicht an den Titel erinnern...

Für philosophische Fragen - zwecks Erfolgsquote - ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt. Ich werde beizeiten vielleicht noch mal drauf eingehen.

[Tiffy]

Der Titel lautete, "coffee & tv", so weit ich mich erinnern kann.
Da hat sich meine Vermutung, kein Schwein kennt Dettingen, mal wieder bestätigt. Ich geb nicht ohne Grund Reutlingen an.
Viele Grüße!

[Phobipp]

Hab mir das jetzt mal auf der Karte angeschaut. Ich war bereits in Neuffen, Urach, Metzingen usw., also überall außen rum. Aber an Dettingen kann ich mich nicht erinnern. Ich wage zu bezweifeln, dass das überhaupt existiert. Eine zweite Bielefeld-Verschwörung?

Thema Erfolgsquote:
Ich bin zum Schluss gekommen, dass sie nur weiter steigen kann, wenn eine weitere Person damit erfreut oder die selbe Person noch erfreuter als vorher wird.

[Tiffy]

Ich geb dir bezüglich deiner Quote rechtzeitig Bescheid, keine Sorge.
Ne zweite Bielefeld-Verschwörung kommt glaub ich nicht in Frage, ich bin mir ziemlich sicher, dass es dieses Dettingen wirklich gibt. Was mich allerdings zweifeln lässt, ist die Tatsache, dass es sogar mehrere Dettingens gibt. Vielleicht ist da doch irgendwas im Busch, was meinste?
Dettingen liegt als kleiner Zipfel vom Busen der Welt zwischen Metzingen und Urach.
Was haste denn da gemacht? Ich wage mal eine Vermutung: in Urach biste gewandert oder hast jemand auf Kur besucht und in Metzingen warste shoppen. Du kommst ja ganz schön rum, bist ja schon fast ein Weltenbummler!

[Phobipp]

Hab ne Fahrradtour Richtung Bodensee gemacht, bin aber nur bis Münsingen gekommen
Ach und in Urach war ich schon desöfteren, sei es im Schullandheim oder zwecks Bade- oder vielmehr Rutschspaß im Aquadrom bzw. Höhenfreibad. Nicht zu vergessen natürlich der weltberühmte Uracher Wasserfall.
In Reutlingen war ich bisher übrigens zweimal in der Kulturschock Zelle, wo es mir ganz gut gefallen hat... auf Dauer ist das dann aber doch ein Stück zu weit.

Schöne Grüße (aus Esslingen übrigens, um das mal aufzuklären)

[Tiffy]

In Münsingen kann man doch schon Bodenseeluft schnuppern . Wie bist du denn den Berg hochgekommen. Der bloße Gedanke reicht schon für den Kollaps.
Ich habe früher jeden Geburtstag im Aquadrom gefeiert - bis es bankrott gegangen ist. Meine ehemalige Chefin hatte den Traum, eine Indoor-Golf-Anlage im ehem. Aquadrom zu eröffnen, sie träumt immer noch davon.

Vor ein paar Monaten wurde darüber gemunkelt, die Zelle zu schließen. Ist zum Glück noch nicht geschehen. Irgendwie geht alles Gute den Bach runter.

In Esslingen war ich zuletzt auf`m Weihnachtsmarkt 2008 und bei einer Verkostung von Kessler Sekt.

[Phobipp]

Früher war ich noch fit, heutzutage würd ich wohl eher um die Alb außen rum fahren... irgendwie am Neckar entlang.

Wenn man vom Teufel spricht:
Ich wurde vorhin auf eine Geburtstagsparty in Reutlingen eingeladen. Kaiserhalle nennt sich die Örtlichkeit, nie zuvor gehört. Warst du dort schonmal?

Zum Thema Bach runter:
Auch Kessler hat ja schon Insolvenz angemeldet, aber irgendwie konnten sie sich wieder aufrappeln. Gott sei Dank, denn ich mag den echt gerne. Hab auch noch zwei Flaschen Kessler Gold im Keller für besondere Anlässe.

[Tiffy]

Laut Mundpropaganda ist mir die Kaiserhalle ein Begriff, ich war jedoch noch nie drinnen.
Ich weiß nur, dass es so ne Art Erlebniskneipe ist, sehr urig und gemütlich und dass dort regelmäßig Karaoke und andere Events stattfinden.

Kessler Gold kenn ich nicht, dafür trinke ich den Rosé am liebsten.