Mahnmal bei Poetry.de

AndereDimension · 02.05.2012, 23:36

Mahnmal

Fern der Häuser wurzelt eine Linde,
Ein Riese, der seit vielen Jahren mahnt:
"Am Kinn des Winters weilen warme Winde,
So bleibt dem Ufer nah, wenn ihr sie ahnt".

Am Wege, dort am See, steht eine Stele,
Ein Stein, der eines Vaters Worte spricht:
"Hier starb ein Kind und mit ihm meine Seele,
Es hörte eines Baumes Flüstern nicht".

Ex-Ralfchen · 04.05.2012, 00:17

urgeil ADchen.

Ilka-Maria · 04.05.2012, 06:43

Lieber AnDi,

das ist großartig. Erst war ich allerdings verwirrt, weshalb es nicht "dem Ufer fern" statt "dem Ufer nah" heißt, aber nach wiederholtem Lesen und in Verbindung mit "Winter/warme Winde" ging mir der Seifensieder auf, von welcher Position aus dieses Bild zu sehen ist. Raffiniert getextet.

Alte Erfahrung: Genau lesen!

Lieben Gruß
Ilka

Thing · 04.05.2012, 13:01

Ja, AD,

das "Viele" in und zwischen den Zeilen rührt und spricht sehr an.
Du rennst bei mir (obwohl Nachfolgerlos) offene Türen ein.
Möge es allen zur Mahnung und Warnung dienen!

Lieben Gruß!
Thing

AndereDimension · 04.05.2012, 20:54

Hallo Ilka- Maria, Ralchen und Thing

ich danke euch!

Es handelt sich um einen See, vielleicht 1-2 Kilometer ausserhalb eines Dorfes gelegen, auf dem die Kinder gerne Schlittschuhlaufen. An manchen Tagen findet man viele Kinder am See, anderen Tagen nicht so viele. Das sind dann die Tage, wo man nicht weiß ob das Eis (noch) trägt. Bevor die Kinder zum See gehen, reden ihnen die Eltern ins Gewissen. Aber wie das bei Kindern so ist; bis sie dort sind, ist alles schon wieder vergessen. Eines Tages bricht ein Kind durchs Eis und ertrinkt. Der Vater des toten Kindes stellt diese Stele auf, damit sie den anderen Kindern eine Warnung ist. Die Linde, steht für die (deutlichen Worte) der Eltern. Das ertrunkene Kind hörte aber nur noch ein Flüstern. Das Flüstern steht sozusagen für das kindliche Vergessen. Die Stele ist also ein Schallverstärker, ein Repeater, .......

Danke und Gruß
A.D.

ps. mein "Fehler; fehlende Silbe in Z1 wurde nicht bemerkt. Ist also nicht so schlimm, dass ich ihn nicht mehr korrigieren konnte.

gummibaum · 04.05.2012, 21:07

Den Unfall auf tauendem Eis sehr schön in Zeichen umgesetzt. Ich fühle mich bereichert.

LG gummibaum

AndereDimension · 06.05.2012, 01:48

hallo gummibaum

danke, das ist ein schönes kompliment!

gruß, a.d.

02.05.2012, 23:36	#1
AndereDimension Dabei seit: 06/2009 Beiträge: 3.325 Meine Gedichte Meine Favoriten	Mahnmal Mahnmal Fern der Häuser wurzelt eine Linde, Ein Riese, der seit vielen Jahren mahnt: "Am Kinn des Winters weilen warme Winde, So bleibt dem Ufer nah, wenn ihr sie ahnt". Am Wege, dort am See, steht eine Stele, Ein Stein, der eines Vaters Worte spricht: "Hier starb ein Kind und mit ihm meine Seele, Es hörte eines Baumes Flüstern nicht".

04.05.2012, 00:17	#2
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	urgeil ADchen.

04.05.2012, 06:43	#3
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.117 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber AnDi, das ist großartig. Erst war ich allerdings verwirrt, weshalb es nicht "dem Ufer fern" statt "dem Ufer nah" heißt, aber nach wiederholtem Lesen und in Verbindung mit "Winter/warme Winde" ging mir der Seifensieder auf, von welcher Position aus dieses Bild zu sehen ist. Raffiniert getextet. Alte Erfahrung: Genau lesen! Lieben Gruß Ilka

04.05.2012, 13:01	#4
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ja, AD, das "Viele" in und zwischen den Zeilen rührt und spricht sehr an. Du rennst bei mir (obwohl Nachfolgerlos) offene Türen ein. Möge es allen zur Mahnung und Warnung dienen! Lieben Gruß! Thing

04.05.2012, 20:54	#5
AndereDimension Dabei seit: 06/2009 Beiträge: 3.325 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Ilka- Maria, Ralchen und Thing ich danke euch! Es handelt sich um einen See, vielleicht 1-2 Kilometer ausserhalb eines Dorfes gelegen, auf dem die Kinder gerne Schlittschuhlaufen. An manchen Tagen findet man viele Kinder am See, anderen Tagen nicht so viele. Das sind dann die Tage, wo man nicht weiß ob das Eis (noch) trägt. Bevor die Kinder zum See gehen, reden ihnen die Eltern ins Gewissen. Aber wie das bei Kindern so ist; bis sie dort sind, ist alles schon wieder vergessen. Eines Tages bricht ein Kind durchs Eis und ertrinkt. Der Vater des toten Kindes stellt diese Stele auf, damit sie den anderen Kindern eine Warnung ist. Die Linde, steht für die (deutlichen Worte) der Eltern. Das ertrunkene Kind hörte aber nur noch ein Flüstern. Das Flüstern steht sozusagen für das kindliche Vergessen. Die Stele ist also ein Schallverstärker, ein Repeater, ....... Danke und Gruß A.D. ps. mein "Fehler; fehlende Silbe in Z1 wurde nicht bemerkt. Ist also nicht so schlimm, dass ich ihn nicht mehr korrigieren konnte.

04.05.2012, 21:07	#6
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Den Unfall auf tauendem Eis sehr schön in Zeichen umgesetzt. Ich fühle mich bereichert. LG gummibaum

06.05.2012, 01:48	#7
AndereDimension Dabei seit: 06/2009 Beiträge: 3.325 Meine Gedichte Meine Favoriten	hallo gummibaum danke, das ist ein schönes kompliment! gruß, a.d.