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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 27.11.2006, 13:17   #1
Alexa
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Standard Wort

ins meer gefallen patsch
aufgehoben sonne scheint
augenwasser salz geweint
hand an hals jacke aus
husten spuckt meere raus
salz getrocknet wasser läuft
augen raus wort ersäuft
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Alt 27.11.2006, 13:50   #2
S. Markovski
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hallo alexa.

meines erachtens liegt hier eine rettungsaktion vor. wenn man so will, rettet man das wort, welches am ende wenigstens ersäuft aus der kehle flieht. interessanter gedanke, aber sprachlich nicht sehr gut umgesetzt. es ist einem telegrammstil gleich, so dass letztlich dem wort - welches ja eigentlich als zweiter patient danach behandelt werden müsste - kaum aufmerksamkeit gegeben werden kann. und es geht dir ja ums wort (sonst wäre die überschrift auch anders gewählt).

der telegrammstil hat etwas von news - gleich weitergeleitet, nicht verarbeitet. das ist - so finde ich - der grund, weshalb das wort auf der strecke bleibt bzw. einem, als leser, lediglich ein schulterzucken übrig bleibt. das "patsch" will sich mir auch nicht sinnvoll anbieten. es hintergeht den telegrammstil. du hast ja schon geschrieben, dass jemand ins meer gefallen ist - da braucht es dieses wort natürlich nicht mehr. ebenso ist natürlich das "salz geweint" oder das "augenwasser" zu bewerten - eines von beiden ist überflüssig. "finger an hals" fände ich an und für sich logischer.

zum metrum: der spondeus in zeile 4 finde ich gut gewählt, da er hier das umschwenken verdeutlicht. in zeile 5 ist er allerdings nur noch vorhanden, um zeile 4 gleich zu sein - aber inhaltlich hat er dort keine berechtigung. auch haben 6 und 7 unterschiedliche längen. weshalb das so ist, konnte ich für mich nicht erschließen. dass die 7 eine vielleicht sonderstellung bekommen soll, das kann ich nachvollziehen. dann hätte ich allerdings hier keinen reim auf 6 gemacht, sondern diese (7) lose dran gehängt. dann wäre der fokus auch mehr auf das wort gefallen, denke ich.

soweit jedenfalls.

sei gegrüßt, markovski.
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Alt 27.11.2006, 14:41   #3
Alexa
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Hallo Markowski

ich glaube du hast hier mehr geschrieben als ich gedacht habe. Das war einfach nur ein Sekundeneinfall, der sicher miserabel umgesetzt ist
Deswegen auch in- passend gemacht-
Aber gut; mir gings hier ums Wort, klar. Das Meer assoziiere ich hier mit der Gesellschaft; den Menschen rings um uns rum.Das verletzende Wort ist ins Meer gefallen, das L:I. hat es aufgehoben , angenommen. Wäre fast daran erstickt, doch das L.I. wurde wieder aufgeweckt, wiederbelebt und hat sämtliche verletzende Worte ausgespuckt. Am Ende hat es dann das Wort ( vertretend für alle Wörter)ersäuft.

Klar passt da kein patsch...( kam so über mich)
Metrisch liegt es total im argen , trotzdem Danke für deine Hinweise.In Z.4 sollte der umbruch stattfinden, klar. In fünf hätte ich ihn nicht mehr gebraucht. Da stimme ich dir zu. Auch die Wörter Augenwasser Salz geweint.( da spürt man mein unüberlegtes schreiben)
Normalerweise ist diese Art des Schreibens überhaupt nicht mein Stil. Hab es einfach mal versucht.

Ich danke für die sehr konstruktive Kritik an meinem eher mageren Beitrag.Ich hoffe wir lesen noch voneinader, denn genau diese Art von kritik ist es die ich brauche um weiter zu kommen.

Gruß
Alexa
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Alt 27.11.2006, 18:36   #4
S. Markovski
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hallo alexa.

ja, jetzt sehe ich es: meine interpretation lief eher anders. eine person stürzt ins wasser - wird von einer anderen gerettet (hand an hals, jacke aus als aktionen, um zu helfen). und das die erste person dann wieder zu sich kommt und im übereifer schon etwas sagen will, aber das noch aufgrund des wassers ertränkt zum vorschein kommt.

ist letztlich ja auch eher egal, wie die interpretation ist, solang man was rauslesen kann und das auch am text begründen kann. danke ebenfalls für deine gedanken und aufschlussreiche stellungnahme.

grüße, markovski.
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