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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 15.08.2012, 14:32   #1
männlich Strassenpoet
 
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Standard Blumen

Blumen

Vom Himmel fällt der Regen
Gar erfrischend ist das Nass
In der Ferne steigt die Sonne
Und die Felder werden wach

Dieser Sommer war mir Wonne
Doch meine Blüte ist vorbei
Will mein Haupt zur Ruhe legen
Denn der Herbst eilt schon herbei

Ein Wanderer spazierte kürzlich
Sah mich hübsch am Rande stehen
Wollte mir den Stängel brechen
Konnte kaum noch wiederstehen

Doch eilt fort nach einer Schaufel
Kaum gezügelt seine Gier
Will mich aus der Erde graben
Und benutzen dann als Zier

Schon kehrt er zurück zum Felde
Sein Blick sieht meine Stelle leer
Sucht verzweifelt mich zu finden
Wird mich finden nimmermehr.
Strassenpoet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.08.2012, 15:30   #2
männlich Strassenpoet
 
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Beiträge: 31

Ist übrigens absichtlich nicht bei Natur sondern bei Nachdenkliches eingeordnet.
Strassenpoet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2012, 17:16   #3
männlich Strassenpoet
 
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Beiträge: 31

Auf Wunsch hier der Interpreationsansatz des Autors:

Es geht im Prinzip darum, dass der Wanderer die Blume für seine Zwecke ("zur Zier") benutzen will. Die Blume hingegen erkennt, dass ihr Wert für andere nur oberflächlicher Natur ist und ihr diese Bewunderung die sie bekommt eigentlich überhaupt nichts bedeutet. Das führt soweit, dass die Blume beschließt gegen ihr Schicksal zu rebellieren und es gegen Ende schafft unter ungeklärten Umständen unauffindbar zu verschwinden.

Hierbei weist das Gedicht starke autobiografische Züge auf: Wie auch die Blume fühle ich mich zur Zeit "gebrochen" und "entwurzelt", weshalb ich mir wünschte einfach fort zu können. Diese Gefühle hab ich im Text verarbeitet.

Als kleines Feature: Das Gedicht ist die literarische Antithese zu Goethes Werk "Gefunden" (http://www.staff.uni-mainz.de/pommer.../gefunden.html). Während Goethe aus Sicht des Wanderes schreibt, hab ich die Sicht der Blume gewählt und die Grundfrage ("Soll zum welken ich gebrochen sein?") mit einem alternativen Ende beantwortet.

Liebe Grüße gehen raus an simbaladung
(Ich finde es übrigens besonders schön, wenn Gedichte so geschrieben sind das die Interpretation nicht eindeutig ist, und man so zu verschiedenen interessanten Erkenntnissen kommt. Mir gefallen auch deine Ansätze sehr gut)
Strassenpoet ist offline   Mit Zitat antworten
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