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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 18.08.2011, 00:52   #1
männlich Ex-Erman
 
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Standard Der Todesengel

Der Todesengel

Der Meister erwacht aus einem Traum, von dem Er gepeinigt,
gleich zu seinem Schüler in der Meisterei: Geh Junge eiligst
in die ferne Stadt, und bring mir dies und jenes schnell
und der ward wie der Wind mit dem Pferde fort.

Der Meister auf einem Stuhle sitzend, mit Gedanken an den Albtraum
war sich nicht geheuer, was er dort sah: Sein alter Berufsfreund trennte
Henker's Jungem Gesellen die Seele vom Leib, wie tagtäglich geschehen.
Die Angst schwand vom Meister nur langsam dahin.

Der Henkermeister kannte den Engel des Todes allzu gut,
auch war der Todesengel bei jeder Hinrichtung, beeilt stets zur Stelle
die armen geköpften Verurteilten zu erlösen, sein Handwerk
erforderten geübte Hand und sicheren Griff wie die des Henkers.

Der Beruf des Henkers gilt als der niedrigste, entehrendste.
Niemand will mit dem Meister in Berührung kommen.
Seine Hände waren mit Menschenblut befleckt.
Vom gesellschaftlichen Verkehr war er so gut wie ausgeschlossen.

Nur der junge war ihm sehr genehm, als die einzige Bindung
zur Außenwelt, war er wahrlich sehr unentbehrlich,
jetzt aber erschien ihm der Traum wie erschreckend wahr,
es blieb nur den Jungen in die ferne fortzuschicken.

Die Gedankengänge des, Scharfrichters, sollten mit dem Eintreffen
des Todesengels in der Meisterei, ein abruptes Ende nehmen,
da der Engel schon immer nach einer Enthauptung beim Meister
vorbei kam, um sich über die Arbeit des Todes zu beschweren.

So geschah dies heute aber früher als sonst nach der Henkersarbeit,
überrascht mit verzehrter Miene warf der Henker ein fragend Blick
auf die Tür, wo der Engel stand: Du bist aber heute sehr früh da!
Doch habe ich die Seele eines jungen Mannes Gennomen, unwillig.


LG Erman
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Alt 18.08.2011, 07:15   #2
Thing
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Halli Hallo, Erman -


an Deiner Stelle würde ich das Gedicht in Bezug auf Rechtschreibung und Satzzeichen noch einmal überarbeiten.
Danach sind sicher viele User bereit, Dir beim Satzbau behilflich zu sein.

Du tischst schwere Kost auf....


Thing
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Alt 18.08.2011, 10:56   #3
männlich Ex-Erman
 
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Danke Thing,
es ist vorläufig in Rohfassung. Ich wusste nicht weiter...
es war auch so spät..

Ich überlege nur ob ich es in Prosa oder Gedicht verfasse???

LG Erman
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Alt 18.08.2011, 11:05   #4
Thing
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Mir persönlich gefällt die Balladenform besser.
Prosa spannend zu gestalten ist schwierig, kein leichtes Unterfangen!
Aber es ist Deine Entscheidung.


LG
Thing
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Alt 18.08.2011, 13:48   #5
männlich Ex-Erman
 
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Jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende und habe nur noch Kopfschütteln dabei.

ob etwas daraus geworden ist....

Der Todesengel

Ein Henkermeister erwachte aus einem Traum von dem Er gepeinigt.
Gleich zu seinem Schüler in der Meisterei: Reite Junge eiligst
in die ferne Stadt, und bring mir dies und jenes, schnell geschwind.
Und der Junge ward mit dem Pferde hastig fort, wie der Wind.

Der Meister auf einem Stuhl sitzend mit Gedanken an den Albtraum,
war sich nicht geheuer, was er dort sah: Sein alter Berufsfreund nahm
dem Henkers Schüler die Seele vom Leib, wie bei seinem tagtäglichem tun.
Die Angst entschwand vom Meister dahin, doch nur langsam.

Der Henkermeister kannte den Engel des Todes nur allzu gut,
denn der Todesengel war bei jeder Hinrichtung beeilt stets zur Stelle,
die armen geköpften Verurteilten zu erlösen, auch sein Handwerk
erforderten geübte Hand und sicheren Griff, wie die des Meisters.

Der Beruf des Henkermeisters gilt als der niedrigste, und entehrendste,
da will niemand mit dem Meister in Berührung kommen,
denn seine Hände sind mit Menschenblut befleckt, und vom
gesellschaftlichen Verkehr, ist er so gut wie ausgeschlossen.

Nur der junge mit eifrigem Können, war dem Meister sehr willkommen,
als die einzige Bindung zur Außenwelt, wurde er wahrlich unentbehrlich.
Jetzt aber erschien ihm der Traum wahr, und erschreckend wirklich.
Es blieb nur den Jungen in die ferne Stadt fortzuschicken.

Die Gedankengänge des Henkermeisters sollten jetzt mit dem Eintreffen
des Todesengels in der Meisterei, unerwartet ein abruptes Ende nehmen,
obwohl nicht ungewöhnlich, da der Engel schon immer nach einer Enthauptung
beim Meister vorbei kam, um sich über die Arbeit des Todes zu beschweren.

So geschah dies heute aber früher als sonst nach der Henkersarbeit.
Überrascht und mit verzehrter Miene, warf der Meister ein fragend Blick
Richtung Tür, wo der Engel stand: Du bist aber heute sehr früh da!
Ich habe vorhin die Seele eines jungen Mannes Gennomen, doch nur unwillig.

LG Erman
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Alt 18.08.2011, 18:04   #6
weiblich Ilka-Maria
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Das ist zu auslandend und auch sprachlich etwas verworren. Ich habe mal versucht, das zu entflechten und in ein Gedicht umzusetzen, und sag mir, ob es das ist, was Du meintest:

Der Henker schreckt aus seinem Traum!
„War das ein Alb? Kann ich ihm traun?
Rasch, schnell zu Pferd und in die Stadt,
bring mir, was sie zu bieten hat!
Mach schnell, begebe dich hinfort,
verweile lang an diesem Ort.“

Der Schüler gibt dem Pferd den Sporn
und flüchtet über Feld und Dorn.
Der Meister schlingt um sich sein Tuch,
empfängt in Würde den Besuch:
„Ich weiß, uns bindet der Beruf,
drum groll ich dem, der mich einst schuf!

Ich schlag den Hals, nehm mir den Leib,
laß dir die Seele zum Verbleib.“
„Oh ja, genau, sie nahm ich mir,
des Jünglings Leib: Er bleibe dir.
Doch mir laß seiner Seele Last,
bevor du sie verdorben hast."

Man könnte es aber auch gut in Prosa bringen. Es müßte nur klarer sein.

LG
Ilka-M.

Geändert von Ilka-Maria (18.08.2011 um 22:39 Uhr)
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Alt 18.08.2011, 18:41   #7
joerg
 
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Ansprechendes Thema, Erman und erstaunlich, Ilka- Maria, was du da gezaubert hast.
Vorher las ich das eher prosaisch, doch mit deiner Interpretation hat sich mir auch in dem Ursprungstext der lyrische Charakter offenbart.

zu derartigem Schaffen unfähig verneigt sich

Jörg
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Alt 18.08.2011, 19:26   #8
weiblich Ilka-Maria
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Es gehört Erman. Ich glaube zu verstehen, was er sagen und dichten wollte. Und es steht ihm frei, damit umzugehen, wie es ihm beliebt. Seins - nicht meins - er hatte die Idee.
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Alt 18.08.2011, 20:16   #9
joerg
 
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Über irgendwelche "Ansprüche" habe ich keine Aussage getroffen (steht mir auch gar nicht zu),
ich bewundere lediglich diese Art der Kommunikation und wollte meine Achtung vor diesem Schaffensprozess kundtun.

jörg
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Alt 18.08.2011, 21:29   #10
männlich Ex-Erman
 
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Ilka-Maria, Engel auf Erden,
triffst den Nagel auf den Kopf.
Und Dankeschön..

Nun zu dieser Geschichte und die Moral daraus,

İm Albtraum sieht der Henker den Tod seines Schülers
und versucht ihn davor zu bewahren
leider gibt es kein entrinnen vor dem tot,
obwohl der Todesengel seine Arbeit nicht mag.
Egal wo man sich versteckt er holt jeden ein.

Eigentlich wollte ich daraus ein Prosawerk Zustandebringen,
versuchte daraus auch ein Gedicht zu erstellen, es zog sich aber einfach in die Länge ...
so stand ich nur vor einem Scherbenhaufen.

Das Gedicht ist einfach großartig, nochmals Dankeschön.

LG Erman
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Alt 18.08.2011, 22:31   #11
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Es gehört Dir. Es ist deins. Baue es einfach aus.

Aber vergiß nicht: Dichten heißt verdichten.
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