Tod bei Poetry.de

Mirimaus · 26.09.2015, 20:56

Am Wegesrande wartet er,
aus weiter Fern zu sehen.
Sein Anblick macht das Herz mir schwer,
würd gern vorüber gehen.

Ganz starr und unbeweglich dort,
am Abgrund aller Normen.
Sein Blick scheint hart und kalt sein Herz,
er läßt sich nicht mehr formen.

Müde, ausgelaugt und leer,
ruft er meinen Namen?
Seine Lippen scheinen stumm,
er kennt kein Erbarmen.

Hoffnungslose Geister irren
durch den Tag, sie fürchten ihn.
Angsterfüllte Seelen klagen,
wo bringt er sie hin?

Er hält stand und scheint zu warten.
Hört er wie ich flehe?
Unerbittlich ruft er mich,
bis ich schließlich gehe.

C.Alvarez · 26.09.2015, 21:04

Ach Mirimaus,

die Bedeutung des Todes wird meiner Meinung nach stark überbewertet.
Der Tod ist keineswegs das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann.
Ich gehe da konform mit Norman Cousins:

"Death is not the greatest loss in life. The greatest loss is what dies inside us while we live."

Ist so, oder?

CDP

Fremder · 27.09.2015, 00:30

Für manchen kann der Tod als Ereignis seines persönlichen Lebens schon sehr schlimm sein, hört man die Berichte, kennt den Tod aus nächster Nähe, hat man Bücher darüber gelesen, weiß man, es ist der Kampf vor dem Tod, nicht der Tod selbst. Der Tod selbst gibt eher Frieden.

Daher ist die Angst vor dem Tod nur die Angst vor der Zeit vor dem Tod, der Kampf darum, den Körper zu behalten und bei denjenigen zu sein von denen man denkt, dass man ihnen angehört - weil man sie fühlte, es ist das Festhalten, das Unerlöste.

C.Alvarez · 27.09.2015, 00:38

Zitat:

Zitat von Fremder

Daher ist die Angst vor dem Tod nur die Angst vor der Zeit vor dem Tod

Nein, ich glaube es ist die Angst vor dem, was nach dem Tod kommt...
Wir wollen nicht sterben, weil wir nicht wissen, was uns danach erwartet.
Wir können etwas glauben, aber "wissen" tun wir gar nichts.

Zitat:

Zitat von Fremder

der Kampf darum, den Körper zu behalten und bei denjenigen zu sein von denen man denkt, dass man ihnen angehört - weil man sie fühlte, es ist das Festhalten, das Unerlöste.

Das glaube ich nicht.

CDP

Mirimaus · 28.09.2015, 20:45

Also der Tod ist etwas sehr Endgültiges. Er kommt, jeder weiß es aber niemand weiß wann. Da kann man nichts dran ändern auch wenn man noch so sehr will.
Außerdem glaube ich es ist so wie Corazon gesagt hat, das Schlimme ist dass wir nicht wissen was er mit uns macht bzw. was danach kommt. Das macht schon Angst.

Lg Mirimaus

Fremder · 29.09.2015, 00:23

Wir wissen auch nicht, was vor dem Tod war und ob, wo ist der Unterschied? Die Angst ist immer der Verlust der Kontrolle, weil wir nicht wissen, was wir sind und uns darum beginnen sehr früh Geschichten über uns auszudenken, zu denen wir schließlich werden. Oder wir rationalisieren uns als chemisches Fluidum hinweg. Der Ausweg ist, die Geschichten über uns zu verlassen und hinter die Gedanken zu kommen. Wir sind nicht, was wir über uns denken.

Mirimaus · 29.09.2015, 16:53

Hallo Fremder,

"oder wir rationalisieren uns als chemisches Fluidum hinweg" den Satz hab ich nicht verstanden, entschuldige. Was meinst du damit?

Jetzt sind wir irgendwie schon beim Sinn des Lebens angekommen. " Wo komm ich her, wo geh ich hin und warum bin ich hier? "
Ich glaube die Illusion dessen was wir sind, ist das Einzige was uns bleibt und ich bin mir nicht sicher ob es da einen Ausweg braucht.

Lg Mirimaus

Thing · 30.09.2015, 11:24

Zitat:

Zitat von Mirimaus

Also der Tod ist etwas sehr Endgültiges. Er kommt, jeder weiß es aber niemand weiß wann. Da kann man nichts dran ändern auch wenn man noch so sehr will.
Außerdem glaube ich es ist so wie Corazon gesagt hat, das Schlimme ist dass wir nicht wissen was er mit uns macht bzw. was danach kommt. Das macht schon Angst.

Lg Mirimaus

Das stimmt so nicht ganz:
Der zum Tode Verurteilte weiß es meist genau (kommt auf das Land an).
Ich wußte es bei einem Angehörigen - die Prognose des Artzes stimmte zu 100 %.
Ich fürchte nicht den Tod, ich fürchte ein schlimmes Sterben.
Und was danach kommt?
Davor habe ich erst recht keine Angst.

Außerdem ist der Tod nur allzuoft ein willkommener und erlösender Freund:
Ich erinnere nicht nur an den Soldaten, den ein Panzer in Oberschenkelhöhe überrollete, sondern auch an die vielen unheilbar Kranken, die unsägliche Schmerzen ertragen müssen und nicht mehr können oder wollen.

LG
Thing

Fremder · 30.09.2015, 13:20

Begleitet erst mal einen Sterbenden und hört auf, theoretisch irgendwas zu meinen. Jeder Mensch ist anders, auch die Ängste sind individuell unterschiedlich gelagert.

Differenzen entstehen nur, wenn man verallgemeinert.

Leandra · 30.09.2015, 23:00

Zitat:

Zitat von Thing

Das stimmt so nicht ganz:
Der zum Tode Verurteilte weiß es meist genau (kommt auf das Land an).
Ich wußte es bei einem Angehörigen - die Prognose des Artzes stimmte zu 100 %.
Ich fürchte nicht den Tod, ich fürchte ein schlimmes Sterben.
Und was danach kommt?
Davor habe ich erst recht keine Angst.

Außerdem ist der Tod nur allzuoft ein willkommener und erlösender Freund:
Ich erinnere nicht nur an den Soldaten, den ein Panzer in Oberschenkelhöhe überrollete, sondern auch an die vielen unheilbar Kranken, die unsägliche Schmerzen ertragen müssen und nicht mehr können oder wollen.

LG
Thing

Hallo Thing, (natürlich an den Ersteller, und an alle anderen Kommentatoren auch)

stimme ich vollkommen zu. Wir fürchten alle eine schmerzhafte, leidbetonte Phase vor dem Sterben. Was nach dem Tod folgt sind Fragen die uns eventuell mit Ehrfurcht begleiten. Finde ich zumindest passender. Als Hauptfaktor sehe ich das "Was kommt nach ..." eher nicht.

Zum Gedicht: Finde ich persönlich sehr verbildlicht, und kann es mir ohne melancholisch zu werden gut als Bilderreihe vor meinem inneren Auge vorstellen.

Gerne gelesen.

Abendlicher Gruß

Leandra -

Thing · 30.09.2015, 23:55

[QUOTE=Leandra;379476 Was nach dem Tod folgt sind Fragen die uns eventuell mit Ehrfurcht begleiten..

Leandra -[/QUOTE]

Hallo, Leandra -

Ehrfurcht?
Wem gegenüber?
Furcht? Wovor?
Für mich ist weder Ehre noch Furcht angesagt.

Hin ist hin.

Leandra · 01.10.2015, 00:46

Hi,

leben härtet ab wa'?

Ich sag ja eventuell, aber bei mir persönlich wäre es eine Art von Ehrfurcht. Zumal schätze ich mich so ein. Jedoch erst in gewisser Phase.

Eine gewisse Furcht, Angst wie auch immer, verspürt man dennoch. Ist halt von Mensch zu Mensch verschieden, dennoch "Der Schützengraben kennt keine Atheisten".

Nächtlicher Gruß

Leandra -

C.Alvarez · 01.10.2015, 09:22

Sicher Leandra, natürlich hat jeder Furcht vor dem Tod, dem Sterben, und wer so tut, als fürchte er "weder Tod noch Teufel" lügt natürlich. Und natürlich gibt es keine furchtlosen Atheisten im Schützengraben, die findet man eher in gemütlichen Diskussionsrunden solange der Kamin warm ist und der 59er Châteauneuf-du-Pape fliesst...

Nun ja, Fremder, wer will schon einen Sterbenden auf dem Weg in die ewige Verdammnis begleiten, oder Hades besuchen? Da verlangst du bischen viel...

Corazon

Thing · 01.10.2015, 09:34

Zitat:

Zitat von Leandra

"Der Schützengraben kennt keine Atheisten".

Nächtlicher Gruß

Leandra -

Ich kann Gegenbeispiele anführen.

Mirimaus · 01.10.2015, 13:13

Ich denke oft an zwei sehr liebe Menschen mit denen ich mich über den Tod unterhalten habe. Sie sind beide in einem sehr hohen Alter, körperlich geht es ihnen verhältnismäßig gut und auch der Lebenswille ist noch vorhanden.
Trotzdem setzen sie sich intensiv mit dem Thema Tod auseinander, einfach weil das Alter ihnen sagt, dass sie nicht mehr so lange Zeit haben.
Das sieht dann so aus dass sie sich Gedanken machen, wenn sie Abends die Augen schließen, um einzuschlafen, ob sie den nächsten Tag wohl noch erleben.
Ich glaube der Frieden, den der Tod ihnen bringt ist der, den sie mit sich selbst und der Welt machen, wenn sie abends die Augen schließen.
Nicht immer geht dem Tod ein leidensvoller Weg vorraus. Manchmal ist es schlicht die Zeit, die einem verrät dass es bald zu Ende sein wird, auch wenn man das eigentlich noch garnicht will. Ich finde das sehr traurig, aber so ist es, der Tod gehört zum Leben.

Fremder · 01.10.2015, 13:36

Zitat:

Zitat von Mirimaus

Ich glaube der Frieden, den der Tod ihnen bringt ist der, den sie mit sich selbst und der Welt machen, wenn sie abends die Augen schließen.
Nicht immer geht dem Tod ein leidensvoller Weg vorraus. Manchmal ist es schlicht die Zeit, die einem verrät dass es bald zu Ende sein wird, auch wenn man das eigentlich noch garnicht will. Ich finde das sehr traurig, aber so ist es, der Tod gehört zum Leben.

Das kann ich so unterschreiben.

Der ruhige Tod hat etwas mit dem Frieden zu tun, den wir uns selbst und anderen zur Lebenszeit geben. Der Tod in Panik hat etwas mit nicht abgeschlossenen Wünschen und Aufgaben zu tun und mit dem Unfrieden, den wir in die Welt bringen.

Ex-Poesieger · 01.10.2015, 14:46

Death shall have no dominion!

NFG

Thing · 01.10.2015, 15:45

Zitat:

Zitat von Mirimaus

wenn sie Abends die Augen schließen, um einzuschlafen,
.

... und nicht mehr wachwerden.

Mein Wunschtraum.
Tod als Sandmann.

Ich habe zwei Beispiele in meiner Verwandschaft.
Glückstreffer!

LG
Thing

Leandra · 03.10.2015, 01:48

Zitat:

Zitat von Thing

Ich kann Gegenbeispiele anführen.

Hi Thing,

kann ich sogar glauben, oder mich recht gut hineinsetzen, aber nur mimimal.
Sorry.

Nächtlichen Gruß

Leandra -

Leandra · 03.10.2015, 01:50

Zitat:

Zitat von Thing

... und nicht mehr wachwerden.

Mein Wunschtraum.
Tod als Sandmann.

Ich habe zwei Beispiele in meiner Verwandschaft.
Glückstreffer!

LG
Thing

Hi Thing,

ja das wäre sehr schön, vorallem wenn man die Tage zuvor seine Harmonie und Natur soweit in Einklang gebracht hat.

Mein Wunsch ist es auch.

Nächtlicher Gruß

Leandra -

Thing · 03.10.2015, 11:15

Zitat:

Zitat von Leandra

wenn man die Tage zuvor seine Harmonie und Natur soweit in Einklang gebracht hat.

Nächtlicher Gruß

Leandra -

In meinem Alter ist das für mich eine Selbstverständlichkeit.
Ich fühle mich sozusagen gefaßt aufs Abholen.

LG
Th.

C.Alvarez · 10.10.2015, 17:34

Zitat:

Zitat von Mirimaus

Außerdem glaube ich es ist so wie Corazon gesagt hat

Natürlich. Es ist doch immer so.

Corazon

26.09.2015, 20:56	#1
Mirimaus Dabei seit: 09/2015 Beiträge: 19 Meine Gedichte	Tod Am Wegesrande wartet er, aus weiter Fern zu sehen. Sein Anblick macht das Herz mir schwer, würd gern vorüber gehen. Ganz starr und unbeweglich dort, am Abgrund aller Normen. Sein Blick scheint hart und kalt sein Herz, er läßt sich nicht mehr formen. Müde, ausgelaugt und leer, ruft er meinen Namen? Seine Lippen scheinen stumm, er kennt kein Erbarmen. Hoffnungslose Geister irren durch den Tag, sie fürchten ihn. Angsterfüllte Seelen klagen, wo bringt er sie hin? Er hält stand und scheint zu warten. Hört er wie ich flehe? Unerbittlich ruft er mich, bis ich schließlich gehe.

26.09.2015, 21:04	#2
C.Alvarez Dabei seit: 07/2006 Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici Beiträge: 4.889 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ach Mirimaus, die Bedeutung des Todes wird meiner Meinung nach stark überbewertet. Der Tod ist keineswegs das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann. Ich gehe da konform mit Norman Cousins: "Death is not the greatest loss in life. The greatest loss is what dies inside us while we live." Ist so, oder? CDP

27.09.2015, 00:30	#3
Fremder Dabei seit: 07/2015 Beiträge: 252 Meine Gedichte	Für manchen kann der Tod als Ereignis seines persönlichen Lebens schon sehr schlimm sein, hört man die Berichte, kennt den Tod aus nächster Nähe, hat man Bücher darüber gelesen, weiß man, es ist der Kampf vor dem Tod, nicht der Tod selbst. Der Tod selbst gibt eher Frieden. Daher ist die Angst vor dem Tod nur die Angst vor der Zeit vor dem Tod, der Kampf darum, den Körper zu behalten und bei denjenigen zu sein von denen man denkt, dass man ihnen angehört - weil man sie fühlte, es ist das Festhalten, das Unerlöste.

28.09.2015, 20:45	#5
Mirimaus Dabei seit: 09/2015 Beiträge: 19 Meine Gedichte	Also der Tod ist etwas sehr Endgültiges. Er kommt, jeder weiß es aber niemand weiß wann. Da kann man nichts dran ändern auch wenn man noch so sehr will. Außerdem glaube ich es ist so wie Corazon gesagt hat, das Schlimme ist dass wir nicht wissen was er mit uns macht bzw. was danach kommt. Das macht schon Angst. Lg Mirimaus

29.09.2015, 00:23	#6
Fremder Dabei seit: 07/2015 Beiträge: 252 Meine Gedichte	Wir wissen auch nicht, was vor dem Tod war und ob, wo ist der Unterschied? Die Angst ist immer der Verlust der Kontrolle, weil wir nicht wissen, was wir sind und uns darum beginnen sehr früh Geschichten über uns auszudenken, zu denen wir schließlich werden. Oder wir rationalisieren uns als chemisches Fluidum hinweg. Der Ausweg ist, die Geschichten über uns zu verlassen und hinter die Gedanken zu kommen. Wir sind nicht, was wir über uns denken.

29.09.2015, 16:53	#7
Mirimaus Dabei seit: 09/2015 Beiträge: 19 Meine Gedichte	Hallo Fremder, "oder wir rationalisieren uns als chemisches Fluidum hinweg" den Satz hab ich nicht verstanden, entschuldige. Was meinst du damit? Jetzt sind wir irgendwie schon beim Sinn des Lebens angekommen. " Wo komm ich her, wo geh ich hin und warum bin ich hier? " Ich glaube die Illusion dessen was wir sind, ist das Einzige was uns bleibt und ich bin mir nicht sicher ob es da einen Ausweg braucht. Lg Mirimaus

30.09.2015, 13:20	#9
Fremder Dabei seit: 07/2015 Beiträge: 252 Meine Gedichte	Begleitet erst mal einen Sterbenden und hört auf, theoretisch irgendwas zu meinen. Jeder Mensch ist anders, auch die Ängste sind individuell unterschiedlich gelagert. Differenzen entstehen nur, wenn man verallgemeinert.

30.09.2015, 23:55	#11
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	[QUOTE=Leandra;379476 Was nach dem Tod folgt sind Fragen die uns eventuell mit Ehrfurcht begleiten.. Leandra -[/QUOTE] Hallo, Leandra - Ehrfurcht? Wem gegenüber? Furcht? Wovor? Für mich ist weder Ehre noch Furcht angesagt. Hin ist hin.

01.10.2015, 00:46	#12
Leandra Dabei seit: 08/2015 Ort: NRW - Essen Umgebung. Alter: 39 Beiträge: 771 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hi, leben härtet ab wa'? Ich sag ja eventuell, aber bei mir persönlich wäre es eine Art von Ehrfurcht. Zumal schätze ich mich so ein. Jedoch erst in gewisser Phase. Eine gewisse Furcht, Angst wie auch immer, verspürt man dennoch. Ist halt von Mensch zu Mensch verschieden, dennoch "Der Schützengraben kennt keine Atheisten". Nächtlicher Gruß Leandra -

01.10.2015, 09:22	#13
C.Alvarez Dabei seit: 07/2006 Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici Beiträge: 4.889 Meine Gedichte Meine Favoriten	Sicher Leandra, natürlich hat jeder Furcht vor dem Tod, dem Sterben, und wer so tut, als fürchte er "weder Tod noch Teufel" lügt natürlich. Und natürlich gibt es keine furchtlosen Atheisten im Schützengraben, die findet man eher in gemütlichen Diskussionsrunden solange der Kamin warm ist und der 59er Châteauneuf-du-Pape fliesst... Nun ja, Fremder, wer will schon einen Sterbenden auf dem Weg in die ewige Verdammnis begleiten, oder Hades besuchen? Da verlangst du bischen viel... Corazon

01.10.2015, 13:13	#15
Mirimaus Dabei seit: 09/2015 Beiträge: 19 Meine Gedichte	Ich denke oft an zwei sehr liebe Menschen mit denen ich mich über den Tod unterhalten habe. Sie sind beide in einem sehr hohen Alter, körperlich geht es ihnen verhältnismäßig gut und auch der Lebenswille ist noch vorhanden. Trotzdem setzen sie sich intensiv mit dem Thema Tod auseinander, einfach weil das Alter ihnen sagt, dass sie nicht mehr so lange Zeit haben. Das sieht dann so aus dass sie sich Gedanken machen, wenn sie Abends die Augen schließen, um einzuschlafen, ob sie den nächsten Tag wohl noch erleben. Ich glaube der Frieden, den der Tod ihnen bringt ist der, den sie mit sich selbst und der Welt machen, wenn sie abends die Augen schließen. Nicht immer geht dem Tod ein leidensvoller Weg vorraus. Manchmal ist es schlicht die Zeit, die einem verrät dass es bald zu Ende sein wird, auch wenn man das eigentlich noch garnicht will. Ich finde das sehr traurig, aber so ist es, der Tod gehört zum Leben.

01.10.2015, 14:46	#17
Ex-Poesieger abgemeldet Dabei seit: 11/2009 Beiträge: 7.220 Meine Gedichte Meine Favoriten	Death shall have no dominion! NFG