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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 22.03.2012, 19:01   #1
weiblich Isabel Seifried
 
Benutzerbild von Isabel Seifried
 
Dabei seit: 03/2011
Ort: Deutschland
Beiträge: 616

Standard Animalisch

Es blüht der Hass
in buntem Treiben,
Niederschreiben
macht uns blass.
Seht, was die Verrückten treiben!
So öffnet sich schnell manches Fass.

Und dort wo noch gestern so makellos, blind
ihnen der Geist des Friedens entfuhr,
wird mancherorts Einer so tierisch und wild,
animalisch ist menschlich, das ist die Natur.

Denn was man verschweigt, verachtet, verdrängt,
das wird immer stärker, das wird immer wilder!
Und wenn am Baum draußen das erste Opfer schon hängt,
dann wird es noch schlimmer und keinesfalls milder.

So grausam, entartet ist mancher Krieg,
so blutig, so scheusslich, verächtlich der Sieg!
Denn dort wo die Blutlawinen rollen,
mag ich nicht schöpfen aus dem Vollen,

und wo dort die Menschenaffen
ihren Sieg so kühn begaffen,
will ich lieber tierisch bleiben,
statt von Menschlichkeit zu schreiben.

Was ist menschlich, doch alleine,
alles, was uns oft entfährt!
Nicht viel besser wie der Schweine,
ist ein Mensch, der aufbegehrt.
Isabel Seifried ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2012, 23:04   #2
männlich Ex-Abendstern
abgemeldet
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 581

Hallo Isabel,

der Text wirkt insgesamt etwas ungelenk, da hast Du schon eleganter geschrieben. Auch ist mir die Aussage in ihrem Fazit nicht wirklich eindeutig formuliert.


Zitat:
Und dort wo noch gestern so makellos, blind
ihnen der Geist des Friedens entfuhr,
wird mancherorts Einer so tierisch und wild,
animalisch ist menschlich, das ist die Natur.

Denn was man verschweigt, verachtet, verdrängt,
das wird immer stärker, das wird immer wilder!
Und wenn am Baum draußen das erste Opfer schon hängt,
dann wird es noch schlimmer und keinesfalls milder.
Ich denke mir, wir kommen an unserer animalischen Natur nicht vorbei, auch wenn wir, in friedlicheren Zeiten, so menschlich wirken. Da gilt es, die Exzesse zu vermeiden, die wie in einer Spirale auf das Schlimmste hinauslaufen, denen wir uns dann kaum noch entziehen können. Lieber also auf harmloserer Ebene die Sau raus lassen und darüber schmunzeln, wenns geht, als alles verstecken, verheimlichen, übertünchen und verdrängen, was erst dadurch wirklich zu einem Problem wird. Naja, so ungefähr.

Vor den Menschen kann man schon zu Recht Angst haben, und man darf sich von vordergründigen Friedensbekundungen nicht täuschen lassen. Aber das trifft dann immer auch auf einen selbst zu, weswegen ein gewisses Maß an Angst vor den möglichen eigenen Extremreaktionen unter ungünstigeren Umständen ebenfalls berechtigt ist. Ich für mein Teil kenne diese Angst.

Andererseits weiß ich auch, wie spontan Menschen zu echter Hilfe bereit sein können, wenn es hart auf hart kommt. Auch das ist eine Seite unserer Natur.
Kann man die kultivieren? Schön wär das ja.

LG
Abendstern
Ex-Abendstern ist offline   Mit Zitat antworten
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