Der Dichter bei Poetry.de

sommerwind · 19.12.2010, 20:01

Lange Leuchten ihre Lichter
hell und hübsch in dieser Nacht.
Und nur dieser eine Dichter
hält stumm schreibend hier die Wacht.

Er sitzt bloß auf dem kalten Grund,
hält sein Buch fest in der Hand,
malt sich seine Welt schön bunt,,
gegen jeglichen Verstand.

Niemand sieht ihn dort so liegen,
niemand schenkt ihm Beachtung.
Einmal würde er gern siegen,
gegen ihre Verachtung.

Am Ende: seine Werke bleiben.
Wärmen anderen das Herz,
dass sie von dem Dichter schweigen,
macht ihm selber keinen Schmerz.

Fuchsfreundin · 30.01.2011, 22:10

Noch ein wunderbares Gedicht, Sommerwind, auch du bist eine Dichterin!

Ex-Odiumediae · 30.01.2011, 22:35

Ein schönes Gedicht! Es weist nur ein paar kleine inhaltliche Fehler auf. Erst sitzt der Dichter, dann liegt er plötzlich. Ist pingelig, ich weiß, doch es fiel mir auf. Ansonsten würde ich höchstens nochmal die Metrik einer Prüfung unterziehen – es sei denn, der 'Stolpler' ist Absicht oder ich habe nicht die richtige Betonung getroffen.

Ex-Schamanski · 30.01.2011, 22:47

Böser Groovebruch in Strophe 3.

Ex-Odiumediae · 30.01.2011, 22:48

Zitat:

Zitat von Schamansky

Böser Groovebruch in Strophe 3.

Genau. Den meinte ich.

Ex-Schamanski · 30.01.2011, 22:53

Chinesisch soll es ja wohl nicht sein.

BE-ach-TUNG
auf
VER-ach-TUNG

---

Machen wir Verben daraus, groovt es wieder:

Niemand sieht ihn dort so liegen,
niemand da, der ihn beachtet.
Einmal würde er gern siegen,
statt daß jeder ihn verachtet.

Ist aber wegen des identischen Reims (achtet - achtet) immer noch nicht das Wahre.

Aquaria · 30.01.2011, 23:10

Hallo sommerwind!

Auch mir gefällt dein Gedicht sehr gut. Die dritte Strophe vielleicht so:

Niemand sieht ihn dort so liegen,
niemand, ach, beachtet ihn
Einmal würde er gern siegen,
vor ihrer Verachtung flieh'n.

Grüße,
A.

Ex-Odiumediae · 30.01.2011, 23:15

Zitat:

Zitat von Aquaria

Hallo sommerwind!

Auch mir gefällt dein Gedicht sehr gut. Die dritte Strophe vielleicht so:

Niemand sieht ihn dort so liegen,
niemand, ach, beachtet ihn
Einmal würde er gern siegen,
vor ihrer Verachtung flieh'n.

Grüße,
A.

Das 'ach' wirkt, finde ich, wie ein Lückenfüller. Auch weist der vierte Vers von seiner Betonung Unterschiede zu den anderen auf.

Aquaria · 30.01.2011, 23:47

Ich habe gerade "ach" gewählt, weil es klanglich mit beachtet und Verachtung zusammenfällt. Als Stilmittel.
Mit dem letzten Vers hast du Recht, besser?

Niemand sieht ihn dort so liegen,
niemand, ach, beachtet ihn
Einmal würde er gern siegen,
Der Verachtung ganz entflieh'n.

Hast du denn auch einen Vorschlag?

Ex-Odiumediae · 30.01.2011, 23:49

Zitat:

Zitat von Aquaria

Ich habe gerade "ach" gewählt, weil es klanglich mit beachtet und Verachtung zusammenfällt. Als Stilmittel.
Mit dem letzten Vers hast du Recht, besser?

Niemand sieht ihn dort so liegen,
niemand, ach, beachtet ihn
Einmal würde er gern siegen,
Der Verachtung ganz entflieh'n.

Hast du denn auch einen Vorschlag?

Stimmt, als Stilmittel wirkt es recht schön. Und der letzte Vers ist nun harmonischer.

Ich habe keinen Vorschlag, denn ich denke, nun haben wir genug. Außerdem schreibe ich lieber eigene Gedichte.

Kse · 04.02.2011, 17:07

Ich finde du hast da ein sehr nettes Gedicht geschrieben und auch einen Aspekt den ich interessant finde.
"Einmal würde er gern siegen,
gegen ihre Verachtung."
"dass sie von dem Dichter schweigen,
macht ihm selber keinen Schmerz. "
Es ist ja wirklich so ,dass viele Leser von Gedichten/Lieder nicht viel auf den Autor geben,wenn der nicht grade berühmt ist.
Als Beispiele finde ich das Werk "Messer" von Till Lindemann recht treffend.Das nur durch den Bekanntheitsgrad rentabel verkaufbar ist.
Ich weiß nicht ob es deine Intention war, aber ich finde es schon wichtig dem Autor auch ein wenig Anerkennung zu schenken, auch wenn er nicht deswegen schreibt.

Thing · 04.02.2011, 18:51

Ich frage mich lediglich, wieso der Dichter verachtet wird, wo doch seine Werke die Herzen erwärmen.
Was nun?
Und wessen Lichter scheinen lange?

Thing

sommerwind · 05.02.2011, 21:33

der dichter wird verachtet, weil er auf der straße lebt, man sieht ihm nicht an, dass er dichter ist, seine werke werden irgendwann gefunden und unter anderem namen veröffentlicht, die menschen schweigen über die wahre herkunft der werke. ihre lichter: die lichter der häuser, vor denen der dichter sitzt/liegt.

tatjana · 25.11.2019, 14:55

Ich denke hier an das Bild vom armen Poeten....

Lg tatjana

19.12.2010, 20:01	#1
sommerwind Dabei seit: 07/2010 Alter: 29 Beiträge: 50 Meine Gedichte	Der Dichter Lange Leuchten ihre Lichter hell und hübsch in dieser Nacht. Und nur dieser eine Dichter hält stumm schreibend hier die Wacht. Er sitzt bloß auf dem kalten Grund, hält sein Buch fest in der Hand, malt sich seine Welt schön bunt,, gegen jeglichen Verstand. Niemand sieht ihn dort so liegen, niemand schenkt ihm Beachtung. Einmal würde er gern siegen, gegen ihre Verachtung. Am Ende: seine Werke bleiben. Wärmen anderen das Herz, dass sie von dem Dichter schweigen, macht ihm selber keinen Schmerz.

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30.01.2011, 22:10	#2
Fuchsfreundin Dabei seit: 01/2011 Ort: unser Sonnensystem Alter: 27 Beiträge: 25 Meine Gedichte	Noch ein wunderbares Gedicht, Sommerwind, auch du bist eine Dichterin!

30.01.2011, 22:35	#3
Ex-Odiumediae abgemeldet Dabei seit: 07/2010 Beiträge: 1.151 Meine Gedichte	Ein schönes Gedicht! Es weist nur ein paar kleine inhaltliche Fehler auf. Erst sitzt der Dichter, dann liegt er plötzlich. Ist pingelig, ich weiß, doch es fiel mir auf. Ansonsten würde ich höchstens nochmal die Metrik einer Prüfung unterziehen – es sei denn, der 'Stolpler' ist Absicht oder ich habe nicht die richtige Betonung getroffen.

30.01.2011, 22:47	#4
Ex-Schamanski abgemeldet Dabei seit: 12/2010 Beiträge: 2.884 Meine Gedichte	Böser Groovebruch in Strophe 3.

30.01.2011, 22:53	#6
Ex-Schamanski abgemeldet Dabei seit: 12/2010 Beiträge: 2.884 Meine Gedichte	Chinesisch soll es ja wohl nicht sein. BE-ach-TUNG auf VER-ach-TUNG --- Machen wir Verben daraus, groovt es wieder: Niemand sieht ihn dort so liegen, niemand da, der ihn beachtet. Einmal würde er gern siegen, statt daß jeder ihn verachtet. Ist aber wegen des identischen Reims (achtet - achtet) immer noch nicht das Wahre.

30.01.2011, 23:10	#7
Aquaria Dabei seit: 02/2010 Alter: 42 Beiträge: 521 Meine Gedichte	Hallo sommerwind! Auch mir gefällt dein Gedicht sehr gut. Die dritte Strophe vielleicht so: Niemand sieht ihn dort so liegen, niemand, ach, beachtet ihn Einmal würde er gern siegen, vor ihrer Verachtung flieh'n. Grüße, A.

30.01.2011, 23:47	#9
Aquaria Dabei seit: 02/2010 Alter: 42 Beiträge: 521 Meine Gedichte	Ich habe gerade "ach" gewählt, weil es klanglich mit beachtet und Verachtung zusammenfällt. Als Stilmittel. Mit dem letzten Vers hast du Recht, besser? Niemand sieht ihn dort so liegen, niemand, ach, beachtet ihn Einmal würde er gern siegen, Der Verachtung ganz entflieh'n. Hast du denn auch einen Vorschlag?

04.02.2011, 17:07	#11
Kse Dabei seit: 12/2010 Alter: 33 Beiträge: 21 Meine Gedichte	Ich finde du hast da ein sehr nettes Gedicht geschrieben und auch einen Aspekt den ich interessant finde. "Einmal würde er gern siegen, gegen ihre Verachtung." "dass sie von dem Dichter schweigen, macht ihm selber keinen Schmerz. " Es ist ja wirklich so ,dass viele Leser von Gedichten/Lieder nicht viel auf den Autor geben,wenn der nicht grade berühmt ist. Als Beispiele finde ich das Werk "Messer" von Till Lindemann recht treffend.Das nur durch den Bekanntheitsgrad rentabel verkaufbar ist. Ich weiß nicht ob es deine Intention war, aber ich finde es schon wichtig dem Autor auch ein wenig Anerkennung zu schenken, auch wenn er nicht deswegen schreibt.

04.02.2011, 18:51	#12
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ich frage mich lediglich, wieso der Dichter verachtet wird, wo doch seine Werke die Herzen erwärmen. Was nun? Und wessen Lichter scheinen lange? Thing

05.02.2011, 21:33	#13
sommerwind Dabei seit: 07/2010 Alter: 29 Beiträge: 50 Meine Gedichte	der dichter wird verachtet, weil er auf der straße lebt, man sieht ihm nicht an, dass er dichter ist, seine werke werden irgendwann gefunden und unter anderem namen veröffentlicht, die menschen schweigen über die wahre herkunft der werke. ihre lichter: die lichter der häuser, vor denen der dichter sitzt/liegt.

25.11.2019, 14:55	#14
tatjana Dabei seit: 10/2019 Ort: Landkreis Freiburg Breisgau Hochschwarzwald Beiträge: 87 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ich denke hier an das Bild vom armen Poeten.... Lg tatjana